Archie Karas – Die Geschichte des größten Gamblers aller Zeiten Teil 3

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archieJackDer Legende zu Folge trafen sich Archie Karas und Jack Binion zum Mittagessen, um zu besprechen, ob Archie im Binions Horseshoe noch höher spielen kann. Bei dieser Unterredung machte Binion Karas ein Angebot, dessen Annahme Karas heute als den größten Fehler seines Lebens bezeichnet: Karas durfte nun zwar so hoch spielen wie er wollte, musste dabei aber andere Odds akzeptieren, als beim Craps üblich. Der Casino Vorteil bei dem Spiel wurde dadurch noch größer.

Karas kehrte zurück an die Craps Tische des Horseshoe und spielte und spielte und spielte. Praktisch rund um die Uhr ließ er die Würfel rollen und erlebte dabei unglaubliche Swings. Er gewann Millionen und verlor Millionen, immer und immer wieder. Karas spielte um 300.000 Dollar pro Wurf und es bestand praktisch ständig das nicht unerhebliche Risiko, dass er mit einer Glückssträhne das Casino ruinierte. Zeitweise war Archie im Besitz ALLER 5.000 Dollar Chips des Horseshoe und das Casino musste eigens 25k Chips anfertigen lassen, um diese zurück zu kaufen.

An manchen Tagen gewann Karas bis zu acht Millionen Dollar in nur einer Nacht, nur um sie in der nächsten Nacht wieder zu verlieren. Obwohl er mit schlechteren Odds als üblich spielte, sah es zwischenzeitlich wirklich so aus, als würde er das Casino ruinieren. Am Höhepunkt seines Heaters konnte Archie Karas ein Vermögen von 40 Millionen Dollar sein Eigen nennen und das nicht einmal zwei Jahre nachdem er mit 50 Dollar in der Tasche nach Las Vegas gekommen war. Was man sich jedoch vor Augen halten muss, ist die Tatsache, dass dieses Geld niemals wirklich Archie gehört hat. Es war nur geborgt und zwar von der Göttin des Glücks, Fortuna höchstpersönlich.

Uns so kam es wie es kommen musste, irgendwann holte die Wahrscheinlichkeit Karas ein und er begann zu verlieren. Und zwar im großen Stil. Als er das Gefühl hatte, dass es beim Craps nicht mehr gewinnen konnte, wendete er sich seiner zweiten großen Leidenschaft zu, dem Baccarat. Eine fatale Entscheidung. Innerhalb weniger Wochen verlor er dort die unglaubliche Summe von 30 Millionen Dollar. Nun zog er die Notbremse und verließ Vegas. Mit seinen letzten 12 Millionen gönnte er sich einen Urlaub in seiner alten Heimat Griechenland. Doch wie heißt es so schön: Du kannst den Gambler aus dem Casino holen, aber nicht das Casino aus dem Gambler…

Nach nur zwei Monaten jenseits des großen Teichs packte Karas wieder die Spielleidenschaft und er kehrte zurück in die Sin City, mit verheerenden Folgen. Innerhalb eines Monats gingen elf Millionen Dollar in Rauch auf und Karas blieb eine einzige Million übrig, deponiert in einer seiner legendären Casino Boxen. Gerne würden wir an dieser Stelle schreiben, dass Archie diese Million nahm und sich ein schönes Leben damit machte, doch er tat es nicht. Er nahm die Million, flog nach Los Angeles und spielte eine Heads Up Pokerpartie gegen den zweimaligen Weltmeister Johnny Chan. Karas gelang es zwar, dadurch die Million zu verdoppeln, doch er hatte nicht lange seine Freude damit. Karas kehrte zurück nach Las Vegas und die zwei Millionen waren innerhalb wenier Tage weg. Karas, der Mann der aus 50 Dollar 40 Millionen gemacht hatte war broke.

Hier endet die Geschichte von Archie Karas unglaublichem Heater. Doch Archie Karas persönliche Geschichte geht weiter. Denn wer ein wahrer König unter den Gamblern ist, der wirft die Flinte nicht ins Korn, bloß weil er broke geht. Archie spielt noch heute. Jedes Jahr tritt er bei verschiedene Events der WSOP an und auch an den diversen Cash Game Tischen in Vegas kann man ihn antreffen. So eine unglaubliche Strähne wie in den 90iger Jahren legte er allerdings nie wieder hin. Am besten hat die Persönlichkeit von Archie Karas wohl der große, alte Mann des Pokers Doyle Brunson in einem Interview mit ESPN beschrieben:

„Archie ist einer der wenigen Menschen in der Welt, die keine Angst davor haben zu verlieren. Geld bedeutet dem Mann überhaupt nichts. Das fantastische an Archie ist, dass ihm nichts etwas auszumachen scheint. Er macht einfach weiter.“

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