Die EPT Wien – Ein Rückblick

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_DSC0022Was war im Vorfeld nicht alles über die EPT Wien geschrieben worden. Hatten wir und so ziemlich alle anderen deutschsprachigen Pokerseiten uns vor Vorfreude fast überschlagen, dominierte in den österreichischen Medien in den Tagen vor dem Start des Turniers die Angst vor einem Überfall. Kurzfristig drohte der EPT sogar eine Absage, da die Wiener Sicherheitsdirektion ihre Zustimmung für das Turnier verweigerte. Dies konnte von den Veranstaltern jedoch glücklicherweise verhindert werden und dank jeder Menge Securities war die EPT Wien wohl die sicherste EPT aller Zeiten.

Ob sie auch die beste war, lässt sich schwer sagen, ein voller Erfolg war sie aber auf alle Fälle. Zwar blieben die Teilnehmerzahlen mit 587 Spielern im Main Event ein wenig hinter den erwarteten 600 und den von uns prophezeiten 700 zurück, in Sachen Klasse konnte sich das Starterfeld der EPT Wien aber auf alle Fälle sehen lassen. Neben der praktisch geschlossen angereisten Elite der deutschsprachigen Pokerszene – Johannes Strassmann, Tobias Reinkemeier, Seb Ruthenberg, Jan Heitmann, Fabian Quoss, Markus Golser, Markus Lehmann, Daniel Drescher, Konstantin Bücherl, Tim Kahlmeyer, Dominik Nitsche, Benny Spindler, Ivo Donev, um nur ein paar wenige Namen heraus zu greifen – waren es vor allem zwei Spieler, die dem Turnier in Wien einen ganz besonderen Flair verliehen. Die Rede ist natürlich von Daniel Negreanu und Tom Dwan. Beide zählen wohl ohne Frage zu den bekanntesten Gesichtern der internationalen Pokerszene und beehrten das Wiener Turnier mit ihrer Anwesenheit. Dass ersterer auch noch einen richtig tiefen Run in das Turnier hinlegte und schlussendlich denkbar knapp an seinem ersten EPT Sieg scheiterte, gab dem Ganzen noch eine zusätzliche, ausgesprochen spannende Komponente. Auch Boris Beckers Auftritt beim Main Event sorgte für jede Menge Furore und lockte wie immer sogar die Mainstream Medien zu einem Pokerturnier.

Während Bobbele nach einem ganz starken Auftritt leider knapp vor den bezahlten Plätzen scheiterte, holte sich ja bekanntlich ein erst 20 jähriger BWL Student aus Bayern den Sieg. Auch an dieser Stelle noch mal herzlichen Glückwunsch an Michael Eiler. Neben dem Main Event und den zahlreichen Side Events waren es in Wien vor allem die ganz teuren Cash Games, die für einige Aufregung sorgten. So lief im zweiten Stock des Kursalons zeitweise so gar eine in Europa – von Moskau vielleicht einmal abgesehen – ausgesprochen seltene €100/€200 PLO Partie. Mit dabei waren dort meistens Markus Golser, Anton Allemann, David Benyamine und Niki Jedlicka. Dafür, dass bei so einer gut besetzten Runde auch ein wenig Dead Money im Spiel ist, sorgten diverse chinesische Geschäftsmänner, die zum Spaß um Summen gambelten, bei denen selbst so gestandene Regulars wie die zuvor genannten ein wenig Bauchweh bekamen. Vor allem David Benyamine ist in letzter Zeit ja ein oft gesehener Gast bei den teuren Partien in und um Wien, was aber nicht an seiner Liebe zu Österreich liegt, sondern viel mehr an der Tatsache, dass der broke französische High Roller von österreichischen Investoren gestaked wird. Nur einem waren die Partien im Kursalon zu niedrig: Tom Dwan. Dieser überlegte zwar kurz, ob er mitspielen sollte, verabschiedete sich dann aber doch lieber gemeinsam mit seiner Freundin in die Stadt zum Sightseeing.

Zusammenfassend kann man wohl ohne Übertreibung sagen, dass die EPT Wien ein voller Erfolg war. Die Stadt an der Donau präsentierte sich von ihrer besten Seite und speziell das Team vom Concord Card Casino und Thomas Kremser sorgten für ein fantastisches Turnier. Wenn es irgendwas gibt, an dem bis zum hoffentlich nächsten Besuch der EPT in Wien noch gearbeitet werden muss, dann ist es ohne Frage die Gastro im Kursalon. Denn während das Restaurant dort speziell durch sein vorzügliches Wiener Schnitzel noch punkten konnte, ließ das Catering im Turnier und Cashgame Bereich mächtig aus. Horrende Preise für schlechte Produkte kombiniert mit miesen Service gehen gar nicht und  ließen den ein oder anderen Pokerpro und Journalisten verwundert den Kopf schütteln.

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