Weitere Details zu Pokerboom und Ali T.

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Der Skandal weitet sich aus! Hochgepokert.de untersucht die Hintergründe zur aktuellen Affaire um Ali Tekintamgac. Manipulationen dieser Größenordnung brauchen Mitwissen und Mittäter. Wir haben uns auf die Suche gemacht und sind fündig geworden. Edmund B. – den Usern inzwischen als deutender Fotograf  von Barcelona bekannt – scheint eine dieser Schlüsselfiguren zu sein. Die Redaktion hat alle Kontakte spielen lassen um das Umfeld von Edmund B. genauer durchleuchtet. Im Mittelpunkt der Recherche steht die inzwischen einschlägig bekannte Seite Pokerboom.eu und wie immer gilt für alle Beteiligten natürlich die Unschuldsvermutung.

Registriert wurde Pokerboom.eu am 27.06.2010 – eingetragener Registrant ist Edmund B. Dabei handelt es sich um den „Pressevertreter“, der auf diversen Fotos und Videos zum Skandal mittlerweile zur Berühmtheit in der Pokerszene geworden ist. Ein interessantes Detail hierbei ist das Timing, den schon in Barcelona zur WPT (Ali Tekintamgac gewann das Event und  €278.000) taucht er auf. Das heißt, B. muss sich dort höchstwahrscheinlich unter Angabe eines anderen Mediums akkreditiert haben. Wir recherchieren derzeit bei der WPT nach dieser Information.

Bei der EPT Tallin tauchten zwei Vertreter von Pokerboom auf – Alexandra J. und Edmund B. In Nürnberg und Tschechien ist B. als Spieler und Dealer durchaus bekannt. Er hat zeitweilig für die Nürnberger Pokerevents GmbH gearbeitet. Alexandra J. ist in Pokerkreisen relativ unbekannt – Sie hat jedoch ebenfalls bei Pokerevents gearbeitet, unseren Informationen nach jedoch mehr im organisatorischen Bereich. Dazu war sie auch bei pokertravels.de und Checkraiser aktiv. Ein uns bekannter Reporter sowie diverse Spieler, haben J. sowohl bei der Unibet Open in Prag wie auch auf Zypern beim Merit Cyprus Classic gesichtet.

Hier ein Video von Alexandra J., bei einer Messe als Mitarbeiterin von Checkraiser.eu:

Und hier ein Bild von ihr beim Unibet Open in Prag:


Bereits vor der Disqualifikation Tekintamgacs bei der Partouche Poker Tour in Cannes war die Pokerboom, oder auch Pokerb00m, geschriebene Website offline. Das erste Mal ist das hochgepokert Team während der EPT Tallin mit Vertretern von Pokerboom in Berührung gekommen. Einen Erlebnisbericht dazu gibt an dieser Stelle Jonas „Schorfi“ Schorfheide von PokerToday.

Tallin war von der Größe des Pressevertreteraufkommens eine der kleineren EPT´s. Im Vergleich zu den großen European Poker Tour Stationen wie London oder Monte Carlo war der Arbeitsraum im Swissotel übersichtlich. Umso erstaunlicher war es für uns vom Team Pokertoday/Hochgepokert in der estnischen Hauptstadt bereits am ersten Tag weitere deutsche Stimmen im kleinen Presseraum wahrzunehmen. „Das viel auch unbewusst der PR-Verantwortlichen von PokerStars Mad Harper auf, die uns während der gesamten Woche gegenüber saß und bereits an Tag 1a scherzhaft meinte:“ Hier wird nur deutsch gesprochen, wie soll ich das nur den ganzen Tag aushalten“.

Nachdem sich die neuen Kollegen, ein auffallend korpulenter Mann und eine kleine schwarzhaarige Frau beide ungefähr Ende zwanzig, Anfang dreißig nicht wie üblich den anderen Journalisten vorgestellt hatten, wuchs meine Neugier, welche Pokernachrichtenseite den gleich zwei Mitarbeiter ins ferne Baltikum entsandt hatte.

Dank der guten Organisation von Mad Harper, ist jeder Platz mit einem Schild  versehen, der  jedem Magazin und jeder Homepage einen Arbeitstisch zuweist.

Als ich da nun Pokerb00m.eu lass und mir die entsprechende Seite im Internet angucken wollte, bekam ich eine Fehlermeldung. Ich interpretierte die Doppelnull als zwei O wie Otto. Mein nächster Gedankengang war: Wie kann man den als geschäftstüchtiger Pokerseitenmanager meine „Visitenkarte“ mit einer dermaßen schwer zu merkenden Schreibweise ausstatten.

Daraufhin schlenderte ich vorbei am Cashier, den Aufzügen und der Anmeldung rüber in den Turniersaal zum Kollegen Scherr, der sich beim Anblick der Seite ebenso überrascht die Nase rümpfte. Uns beiden EPT-erfahrenen Reportern stand dieselbe Frage auf der Stirn:

Wer bezahlt Flug, Unterkunft und Verpflegung für ein zweiköpfiges Reporterteam und stellt gleichzeitig eine Internetseite ins Netz, die in keinster Weise professionellen Ansprüchen genügt? Weder von  Aufmachung, Adresse noch Aktualität der Berichterstattung. Besonders jenes dritte Merkmal war verwunderlich. Am Tag 1A erschienen nicht mehr als eine handvoll Posts im Liveblog von pokerb00m.eu. Im Impressum der Seite fand sich Nürnberg als Firmensitz.

In einer Turnierpause nutzte ich die Gelegenheit und sprach die weibliche Bloggerin an. Sie stelle sich als Alexandra vor und erzählte mir, dass sich Pokerb00m.eu sich gerade im Aufbau befände. Sie selbst habe lange Zeit in den USA gelebt und mache ihren Job erst ein paar Wochen. Alexandra machte einen sehr netten und aufgeschlossenen Eindruck. Nicht nur auf mich, sie freundete sich in den Turnierpausen auch mit einer Menge Spielern an. Zudem hatte die Bloggerin genauso wie der dicke Mann immer einen PokerStars Aufkleber auf dem T-Shirt, obwohl auf pokerb00m.eu nichts von einem Sponsoringdeal zu sehen war. Ihr fotografierender Kollege war eher wortkarg, trotzdem sollte er mir noch bei der korrekten Aussprache eines Spielernamens an Tag 1b behilflich sein.

Als unsere Mannschaft gegen 12 Uhr an Tag 1b das Turnierareal betrat, war Ali T. als Chipleader von Tag 1a bestätigt. Merkwürdig war allerdings, dass er sich nicht für Tag 2 ausruhte oder etwa die schöne Altstadt Tallinns besuchte. Ali T. stand beinahe die gesamte Spielzeit an der äußersten von drei geöffneten Türen, die in den Turniersaal führten. Von hier hatte man als Zuschauer einen guten Blick auf das Geschehen.

Am Tag 1b bekamen wir die pokerb00mer noch weniger im Presseraum zu Gesicht als 24 Stunden zuvor. Auffällig war, dass sich die beiden meistens im Turniersaal befanden und kaum einmal am Computer saßen um aktuelle Nachrichten zu verfassen. An meinem Pressetisch fragte ich gegen Ende des Tages in die offene Runde, wie man denn den Chipleader, einen in Deutschland lebenden Serben aussprechen würde. Der Pokerb00m-Blogger half mir sofort und gab mir noch mit auf den Weg zur Moderation, dass er Perica oder Pero wie ihn seine Freunde nennen würden aus Nürnberg kennen würde.

Als sich gegen 17 Uhr an Tag 2 unser Magen meldete, machten wir uns zum benachbarten Supermarkt auf. Im Fahrstuhl ins Erdgeschoss stand auch Alexandra, die ihr gesamtes Equipment bei sich trug. „Hast du schon Feierabend“, fragten wir. Nichts war mehr übrig von der Freundlichkeit der Vortage und wir bekamen keine Antwort. Als sich die Fahrstuhltür öffnete gingen wir hungrig zum Essen fassen und verloren Alexandra aus den Augen.

Nach der Dinnerbreak machte das Gerücht wie ein Lauffeuer die Runde, dass zwei bis drei Journalisten die Akkreditierung entzogen wurde, weil diese an den Tischen von Ali und Perica die Karten der Gegner ausspioniert hätten.

Das pokerb00m-Duo sahen wir in Tallinn nicht wieder. Ali T. schied als 36. für 7,200€ aus. Pero Bukara schaffte es auf Rang 14 für 14.000€ .

Seit damals waren Vertreter des Pokerboom Teams, namentlich Edmund B. und Alexandra J. bei praktisch allen relevanten Erfolgen von Ali Tekintamgac und Pero Bukara anwesend. Dass B. auch in Cannes dabei war , wird unter anderem durch folgende Fotos bewiesen:

Ob auch Alexandra J. dort war und ob sie eine der Helfer ist, die französischen Berichten zu Folge gemeinsam mit Tekintamgac des Casinos verwiesen wurden, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

Hier noch einmal die von uns bereits publizierte Liste der Events, bei denen Tekintamgac, Bukara und die Pokerboom Blogger gemeinsam vor Ort waren:

19.5.2010, WPT Barcelona: Tekintamgac gewinnt das Event und kassiert dafür 278.000€. An seiner Seite: Bukara und der Blogger.

29.7.2010, IPT Venedig: Tekintamgac erreicht den Final Table und erhält als Fünfter 46.000€ Preisgeld.

5.8.2010, Unibet Open Prag: Bukara erreicht den sechsten Rang und „verdient“ knapp 26.000€ .

11.8.2010, EPT Tallinn: Tekintamgac beendet Tag 1A als massiver Chipleader und beendet das Turnier als 36. Gleichbedeutend mit einem Zahltag von 7.200€. Sein Kollege Bukara schafft das selbe „Kunststück“ an Tag 1B mit über 210.000 Chips (30.000 Starting Stack) und platziert sich als 14. für 14.000€.  Die beiden Pokerboom Blogger wurden im Laufe des zweiten Tages des Turniers verwießen.

21.8.2010, Full Tilt Classics Zypern: Bukara feiert Platz eins im 25.000 Dollar  Highroller Event und einen Gewinn von 373.000 Dollar in einem Feld von Weltklassespielern a la Phil Ivey und Co.

2. – 7.9. 2010, Finale der Partouche Poker Tour Cannes: Tekintamgac erspielt sich einen Platz am Final Table, wird jedoch später disqualifiziert.

Mit diesen Informationen wollen wir die Berichterstattung für heute beenden. Demnächst geht es jedoch weiter in der Thematik. Wir erhalten im Stundentakt neue Informationen, die es zu evaluieren gilt. Das Telefon steht nicht still und das ganze Team von hochgepokert.de wird nicht eher ruhen, bis diese Causa restlos aufgeklärt ist.

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