Quo vadis deutsche Meisterschaft?

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Gestern begannen im Casino Warnemünde die offiziellen deutschen Pokermeisterschaften und waren diese Meisterschaften in den letzten Jahren wahre Publikumsmagneten, verirrten sich gestern gerademal 32 Spieler an die Ostsee. 32 Spieler ist nicht viel und auch wenn man davon ausgehen darf, dass der heutige, zweite erste Starttag des Events ausverkauft sein wird, bleiben damit die Teilnehmerzahlen weit hinter den Erwartungen zurück.

Nun drängt sich natürlich die Frage auf, woran dies liegen könnte. Haben deutsche Pokerspieler plötzlich das Interesse daran verloren, den deutschen Meister zu küren? Liegt Warnemünde einfach zu weit ab vom Schuss? Wurden im Vorfeld Fehler gemacht? Wir haben die Gelegenheit genutzt, uns mit Jan Peter Jachtmann, seines Zeichens der Kopf hinter dem Pokerblatt und langjähriger Kenner der Szene, zu unterhalten. Lustigerweise erreichten wir ihn, als er gerade am Weg nach Warnmünde war um heute selbst ins Geschehen einzugreifen.

Zitat Jan Peter Jachtmann:

Ich glaube der große Fehler in diesem Jahr war, dass die Verantwortlichen die deutschen Meisterschaften als Selbstläufer betrachtet haben, gerade weil die Events in den Vorjahren so gut funktioniert haben. Dabei hat man wohl nicht bedacht, dass Warnemünde doch etwas abgelegener liegt als Hamburg oder Berlin. Besonders traurig finde ich dabei, dass die anderen Spielbanken meiner Meinung nach Warnemünde da ein wenig in der Luft haben hängen lassen. Die Satellites in den anderen Casinos wurden ja kaum beworben, ich habe das selbst in Hamburg beobachtet. Daher wurden viel weniger Qualifikanten nach Warnemünde geschickt, als möglich gewesen wäre. Die einzelnen Banken denken da meiner Meinung nach ein wenig egoistisch, da das Finale ja nicht bei ihnen stattfindet. Das finde ich persönlich traurig. Denn schließlich haben sie sich  die „Deutsche Meisterschaft“ rechtlich schützen lassen  und behandeln diese jetzt so stiefmütterlich. Es wurde im Vorfeld auch viel zu wenig Promotion gemacht, keine Banner, keine Anzeigen, gar nichts. Das wurde glaub ich einfach unterschätzt, speziell die Öffentlichkeitsarbeit. Man ging davon aus, dass dies ein Selbstläufer wird und ist nun überrascht, dass keiner kommt.

Klare Worte von Jan Peter Jachtmann, der auf jeden Fall weiß, wovon er spricht. Man kann jedoch davon ausgehen, dass alle Beteiligten sich im nächsten Jahr im Vorfeld mehr Gedanken darüber machen, wie man mehr Spieler zu den deutschen Meisterschaften bringt und eventuell auch das Werbebudget ein wenig aufstocken. Schließlich wäre es schade, wenn die Deutsche Meisterschaft in Zukunft zu solch einer Randnotiz verkommt…

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