Black Friday: Was ist mit Absolute Poker?

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Während PokerStars und Full Tilt bereits in vielerlei Hinsicht auf die Vorkommnisse des Black Friday reagiert haben, scheint es derzeit so, als wäre man bei Absolute Poker in eine Art Schreckstarre verfallen. Nicht nur, dass man sich bis jetzt mit keinerlei Statement an die Öffentlichkeit gewandt hat und absolute Funkstille bewahrt, lässt man auch weiterhin amerikanische Spieler auf der Cereus Software, zu der unter anderem Absolute Poker und Ultimate Bet gehören, spielen.

Eine recht außergewöhnliche Entwicklung, durch die AP eine absolute Sonderrolle einnimmt. Denn die anderen beiden großen Plattformen – PokerStars sofort und Full Tilt nach einer kleinen Schrecksekunde – haben nach Bekanntwerden der Anklage amerikanische Spieler von ihren Plattformen verbannt. Zwar können sich keine neuen U.S. Spieler mehr im Cereus Netzwerk anmelden, alte können Medienberichten zufolge – es berichtete unter anderen Pokernewsdaily – weiterhin ungestört spielen. Was auf den ersten Blick vielleicht wie ein heroischer Akt des Widerstandes wirkt, ist auf den zweiten ein wenig bedenklich. Amerikanische Spieler haben derzeit nämlich schlicht und einfach keinerlei Möglichkeit, Cashouts aus dem Cereus Netzwerk vorzunehmen. Man kann also spielen, sich aber nicht seine Gewinne auszahlen lassen.

Dies könnte daran liegen, dass Absolute Poker seine amerikanischen Payment Processors abhandengekommen sein dürften. Der Schlag der U.S. Justiz hat sich nämlich unter anderem genau gegen das System der Zahlungsabwicklung gerichtet und bekanntlich sind gleich mehrere der Beschuldigen in diesem Bereich tätig gewesen. Warum Absolute Poker seine amerikanischen Kunden weiterhin spielen lässt, kann nur spekuliert werden. Ein Grund dafür könnte aber sein, dass sich Absolute Poker im Besitz von Tokwiro Enterprises befindet, das seinen Sitz im Mohawk Territorium in der kanadischen Provinz Quebec hat und von der Kahnawake Gaming Commison lizenziert ist. Eben diese Mohawk genießen innerhalb des kanadischen Staates eine ausgesprochen große Autonomie und wissen diese zu nutzen und im Notfall auch zu verteidigen. Erst in den 1990iger Jahren wäre es zum Beispiel aufgrund des Baus eine Brücke am Rande des Mohawk Territoriums beinahe zu einem Bürgerkrieg zwischen der Zentralregierung und dem Stamm gekommen. Solange die Verantwortlichen von Tokwiro also nicht in die USA reisen, dürften sie vor Strafverfolgung relativ sicher sein.

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Für die amerikanischen Spieler stellt sich diese Situation als ausgesprochen zweischneidiges Schwert da. Denn einerseits können sie im Cereus Netzwerk weiterhin ungestört ihrem Beruf oder Hobby nachgehen, andererseits gibt es wie erwähnt derzeit einfach keine Möglichkeit, Geld von der Seite runter zu bekommen, außer durch Vereinbarungen mit anderen Spielern. Angesichts der Tatsache, dass Absolute Poker aufgrund der Vorfälle der letzten Jahre – es sein nur die Stichworte Superuser und Verschlüsselungstechnik erwähnt – sowieso nicht einen Preis als vertrauenswürdigste Pokerseite der Welt gewinnen würde, ist dies eine ausgesprochen fragwürdige Situation.

Doch nicht nur für amerikanische Spieler des Cereus Netzwerkes gibt es Probleme, ihr Geld abzuziehen. Auch europäische Spieler aller drei betroffenen Pokerseiten berichten, dass ihre Cashout Anfragen seit Freitag entweder unbeantwortet blieben, noch nicht durchgegangen sind oder sich noch im Status „cashout pending“ befinden. Dies dürfte daran liegen, dass die Pokerseiten mit Cashout-Anfragen derzeit geradezu überhäuft werden und offensichtlich Probleme damit haben, diese alle auf einmal zu beantworten. Vonseiten der Pokerplattformen bemüht man sich jedenfalls zu versichern, dass das Geld der Spieler immer noch so sicher ist, als läge es in Abrahams Schoß persönlich. Eine Einschätzung, der man derzeit wohl gezwungenermaßen Vertrauen schenken muss.

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