Der Hochgepokert.com Aufsatzwettbewerb – Heute analysiert Mark Rößler die Krise!

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Die Redaktion bedankt sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Der 1. Hochgepokert.com Aufsatzwettbewerb war ein voller Erfolg. In den kommenden Tagen werden wir fünf Texte veröffentlichen. Der spannendste und interessanteste Artikel wird dann von Hochgepokert.com prämiert. Selbstverständlich wird die Jury auch Leserreaktionen und Kommentare bei der Bewertung berücksichtigen – Viel Vergnügen bei der Lektüre.

Poker und Binsenweisheiten

Die Mühlen der Gerechtigkeit mahlen langsam, aber sie mahlen.

Diesen Spruch durfte ich mir früher öfter von meiner Mutter anhören, habe aber nie verstanden was sie meinte.

Nach einigen privaten Erlebnissen, auf die ich an dieser Stelle nicht näher eingehen möchte, habe ich die Aussage mittlerweile verstanden und sie passt, glaube ich, auch ganz gut auf das, was da am Freitag passiert ist.

Nach dem unlawful act, an dem es den Kreditkarteninstituten und Banken untersagt wurde Geld zur Gamblingseiten zu transferieren, hatte sich Party Poker als fast einzige große Plattform von US Spielern distanziert.

Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird, dachten sich dagegen Pokerstars, Fulltilt und Absolute Poker. Munter ging es weiter mit dem Milliardengeschäft, denn wo eine Villa ist, ist auch ein Weg. Mit Tricks und reichlich Tipp für die Banker wurden Pokerzahlungen verschleiert und mit business as usual weiter gemacht.

Der Krug geht nun mal so lange zum Brunnen bis er bricht, und letzten Freitag ist er definitiv gebrochen.

Es ist auf keinen Fall das Ende für online Poker, aber höchstwahrscheinlich das Ende von online Poker in den Vereinigten Staaten. Denn es ist weder mit einem Freispruch zu rechnen, das FBI wird im Vorfeld so gut recherchiert haben dass sie stichhaltige Beweise für ihre Anlagepunkte vorlegen können, noch wird sich die Gesetzeslage ändern. Die wird nur bei winkenden Steuereinnahmen in Milliardenhöhe geändert, welche sich aber in der Praxis nicht oder nur sehr schwer eintreiben lassen.

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Also lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach, werden sich beide Seiten denken. Die US Staatskasse wird sich über saftige Strafen freuen, die Pokeranbieter werden sich auf den Rest des Erdballs konzentrieren. Gerade in Asien, inklusive der mich jetzt schon täglich tiltenden Russen, liegt doch sehr viel Potential.

Wichtig ist dass die Guthaben der US Spieler nicht eingefroren werden, denn das könnte das Vertrauen in die Pokeranbieter nachhaltig erschüttern, und zwar bei allen Spielern rund um den Globus.

Als großer Gewinner können aber die amerikanischen Casinos hervorgehen. Die Hobbyspieler werden sicherlich vermehrt live spielen, und die Collegeabbrecher und grindernerds werden auch mit dem one tabling vorlieb nehmen müssen, es sei denn sie wagen die Flucht nach Mexiko. Vielleicht besinnen sie sich aber auch auf die konservative Tatsache, dass sich letztendlich nur ehrliche Arbeit auszahlt.

Ob wir nun auffällig viele Nerds an den Burgerbratstationen oder in mexikanischen Auffanglagern sehen, wird die Zeit zeigen, die fetten Jahre sind aber definitiv erstmal vorbei.

Mark Rößler

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