Pokerstars.de sucht das PokerAss – Natalie mein Pokerstar – Jens mein Kollege

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„Das war das Geilste was ich jemals erlebt habe in diesem Leben und ich möchte niemals darauf verzichten. Ich nehme das mit ins Grab und wenn es ein Jenseits gibt werde ich davon berichten, was hier passiert ist!“. Jens ist ein bescheidener Junge. Da braucht es nicht viel. Da reichen zehn Wochen in Las Vegas bei „Pokerstars.de sucht das PokerAss“ und der Blondschopf gerät so ins schwärmen. Meine Mindestanforderung an Storys mit denen ich im Jenseits prahlen würde, wäre zwei Stunden im Lastenaufzug eingesperrt zu sein zusammen mit Gina Wild oder so. Aber jeder wie er glaubt und möchte. Ich mag diesen Jens und sollte der das Ding gewinnen, wäre es nicht die Schlimmste aller Fehlentscheidungen. Seine Wordraps haben Klasse. Situationen, bei denen ich mich in epischer Breite verliere und am Schluss versteht keiner was, bringt Jens auf den Punkt. Vielleicht wäre aus ihm ein guter Reporter geworden und ganz vielleicht wird aus ihm noch ein guter Pokerspieler. Man muss alles versuchen sagte der Clown und griff nach dem Mond.

Aber meiner einer hat es ja auch nicht leicht. Die Bundesliga macht Pause. Udo Lattek ist überhaupt weg vom Stammtisch und jetzt fällt mir auch noch der Mittwoch aus. Ein wenig habe ich mich an diese Sendung gewöhnt und trotz meiner manchmal bösen und scharfen Worte, zähle ich mich zu den Fans dieses Formats und vor allen Dingen – und jetzt darf ich es ja zugeben – ich bin ein Fan dieser Natalie. Acht Folgen lang dachte ich sie sei das Fotomodell und ihr Poker gefällt mir auch in ihrer schlichten Unerschrockenheit. In meinen Augen die mit Abstand beste Spielerin. Allerdings Jens hoffnungslos unterlegen, wenn es darum geht, einen guten Pokerspieler zu mimen. – Markus der Stuntman ist raus und das ist auch besser so. Der dritte Platz ist ehrenhaft und mehr war da keinesfalls drinnen. Man schien immer das Gefühl zu haben, alles geht ihm irgendwie zu nahe. Von Show zu Show wie ein geprügelter Hund durchgereicht ohne charakterlichen Fehl und Tadel. Ein aufrechter Boxer mit dem sehnsüchtigen Blick in die eigene Ecke und wenn das Handtuch geflogen wird ist alles gut irgendwie. Das Leben eines Pokerprofis ist hart und voller Tiefschläge. Markus wäre der falsche Mann im falschen Film und am falschen Ort. So ist es besser und verdient hätte er den Sieg auf keinen Fall.

Noch ein kurzes Nachtreten zur letzten unbesprochenen Episode. Johanna wurde als vierte rausgewählt und das freut mich und meinen Fernseher freut es auch. Tief in den Abgründen meiner Abstellkammer habe ich einen Vorschlaghammer. Geschmiedeter Hammerkopf, Erlenstiel und zehn Kilo schwer. Hätte „Fotomodell“ Johanna diese Show gewonnen, hätte das mein Riesenfernseher büßen müssen. Gnadenlos hätte ich den zertrümmert und die Einzelteile in kleinen dünnen Kuverts an Pokerstars geschickt. Selbstverständlich unfrankierte Kuverts. Ehrensache. Auch mehrmaliges Duschen hat mir nicht geholfen dieses ekelige Gefühl vom Heiratsantrag wegzuwaschen. Bei Kai Pflaume und anderen Pflaumen muss man mit so etwas rechnen, aber in einer Pokershow? Gottverflucht, ist man denn nirgendswo mehr sicher vor diesen falschen Drecksgefühlen!

„Ich habe geträumt heute Nacht. Ich habe gesehen, dass so silberne Teile auf mich runtergefallen sind. Ob das gewonnen oder verloren heißt, weiß ich auch nicht.“ Jens vor dem angeblich doch nicht entscheidenden Heads Up gegen Natalie. Was der Junge so raushaut an Sprüchen begeistert mich quasi als Kollege. Wären wir in Amerika würde ich ja glatt unterstellen, das schreiben eigene Texter für ihn. Nebenbei auch ein Kompliment an die Verantwortlichen von Pokerstars.de sucht das PokerAss. Waren die „Promis“ der ersten „Challenges“ aus der ebenerdigen Schublade, wurde am Schluss alles rausgehauen was Klasse hat. Marcel Luske und George Danzer sind beide großartige Vertreter des Pokerns und würdige Coaches für die beiden Finalisten. Wobei, Marcel Luske mit Untertiteln ist überhaupt ein Traum. Das hätte ich mir für mein Leben auch gewünscht. Faustregel, eine halbe Stunde skypen mit Marcel, zwei Stunden schlafen und mindestens eine Magnesiumbrause auf ex. So sehr raucht die Birne. Vielleicht inspiriert die Show Marcel. Millionär ist der allemal und gescheit und eloquent sowieso. Jetzt bräuchte er nur noch im richtigen Leben einen oder mehrere Untertitel-Sklaven, die ihn auch im Real Life begleiten und alles wäre perfekt.

Apropos perfekt. Grob unfein, aber so ist das Showbusiness. Die Entscheidung wurde vertagt. Natalie hat das Heads-Up leider nicht gewonnen, aber laut Thomas Lamatsch war das nicht Bedingung um den Titel abzuräumen. Die Spannung bleibt uns also noch eine Woche erhalten und ich werde nächsten Mittwoch wieder pünktlich dabei sein. – Noch ein paar Worte zur Jury. Thomas Lamatsch und ich werden wohl niemals zusammen auf Urlaub fahren, aber ich muss zugeben, er hat die ganze Sache nicht schlecht gemacht. Beinahe würde ich mich in meiner heutigen Milde zu einem „gut“ hinreißen lassen. Sandra Naujoks hübsch wie immer in einer wunderbaren Bluse mit einem doppelt wunderbaren Dekolleté. Und Sophia Thomalla soll bald ihren Traumprinzen finden und der soll ihr einen eigenen Fernsehsender kaufen. Möglichst exklusiv per Satellit, weil ich habe nur Kabel und genug Kummer im Leben. In diesem Sinne freue ich mich auf nächsten Mittwoch und solange es Hoffnung gibt, werde ich meine Daumen für Natalie gedrückt halten.

G.Schrage

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