(Vielen Dank an Alexander Burkhardt für die Idee der geistreichen Überschrift) Für Phil Hellmuth hätte ein Traum wahr werden können, stand er doch nur ganz knapp vor dem großen Wurf. Aber auch hier kommt einer meiner Lieblingssprüche zum Tragen: „Hätte, hätte, Fahrradkette!“ Genug der Wortakrobatik: Bei Event 55, dem $50.000 Poker Player’s Championship, blieb Phil Hellmuth die große Chance auf sein zwölftes Bracelet verwehrt. Im Heads-Up unterlag er dem erfolgreichen Brian Rast, welcher sich bei der diesjährigen WSOP bereits ein goldenes Armband beim 1,5k PLO für $230.000 schnappen konnte.
Als man in den sehr stark besetzten, inoffiziellen Final Table mit neun Spielern startete, ging der Highroller Minh Ly als klarer Chipleader ins Rennen und war damit zunächst in der besten Ausgangslage für den Titelgewinn. Der spätere Gewinner Brian Rast war Zweiter in Chips. Zur Erinnerung: Am Final Table wurde ausschließlich die Variante No-Limit Hold’em gespielt.
Als erstes erwischte es Jason Lester, der auf einem Ace High Flop mit Ass König die Nase weit vorne gegen Ass 8 von Minh Ly hatte. Der Turn brachte jedoch die verhängnisvolle 8 und Lester musste gehen.
Danach erwischte es den Player-of-the-Year-Aspiranten Ben Lamb. Er hatte als Shortstack mit keine Chance gegen von Scott Seiver und landete somit auf Platz 8. Seiver war dann auch gleich der nächste, der die Segel streichen musste: Seine Snowmen waren chancenlos gegen die American Airlines von Brian Rast und damit Platz 7 für den sympathischen Lockenkopf.
Auf Platz 6 für über $300.000 erwischte es dann die Onlinelegende George Lind, nachdem dieser Two Pair turnte, Minh Ly jedoch seinen Flush komplettierte und der River brickte. Platz 5 wurde wieder durch Ly besiegelt, denn er callte mit das All-In von Matt Glantz, der auf einem Flop von seine Chips mit unterbrachte, jedoch seinen Combo-Draw nicht komplettieren konnte.
Bei vier verbleibenden Spielern war Helllmuth der Chipleader und sorgte auch für das Ausscheiden von Owais Ahmed, der seine verbleibenden Chips mit in die Mitte stellte. Hellmuth callte sehr schnell mit Jd] und konnte trotz geflopptem König mit einem geriverten Ass die Hand gewinnen. Für das Ausscheiden von Minh Ly war wieder Phil Hellmuth verantwortlich: Durch einen ausgezeichneten Preflop-Call mit gelang es ihm, den Vietnamesen, der nur hielt, auf den dritten Platz für $665.763 zu verweisen.
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In das Heads-Up startete Hellmuth mit 10,015 Millionen Chips, wobei Brian Rast 9,185 Millionen Chips vor sich hatte. In den ersten 90 % der Hände sah es auch so aus, als ob Hellmuth das Turnier gewinnen würde: Er gewann fast jeden wichtigen Pot und baute seine Führung auf über 13 Millionen gegenüber 2,9 Millionen von Rast aus.
Dann kam die Wende:
Auf einem Flop von callte Rast lediglich mit das All-In von Hellmuth, der mit nicht nur einen Flushdraw, sondern sogar noch Livecards hatte. Turn und River blankten jedoch aus und Rast kletterte die Leiter hinauf.
In der nächsten wichtigen Hand konnte Rast wieder einem Flushdraw von Hellmuth entkommten: Auf dem Flop von landeten beide Stacks in der Mitte und Rast hatte mit die Oberhand über von Hellmuth. Turn , River und Rast schnappte sich einen weiteren Key Pot.
In der letzten Hand des Tages führten die gefloppten Nuts von Brian Rast ihn auch zum Sieg: Auf dem Flop von pushte Hellmuth erneut mit dem Flushdraw all-in und bekam er einen zügigen Call von Rast. Turn und River brachten mit erneut zwei Bricks und Brian Rast durfte sich die imaginäre Krone zum Sieg aufsetzen.
Er kassiert neben den stattlichen $ 1.720.328 auch die begehrte Chip Reese Memorial Trophy. Phil Hellmuth verzeichnet als Runner-Up seinen ersten siebenstelligen Cash seiner gesamten Karriere und hat bis dato drei Zweitplatzierungen bei der diesjährigen WSOP erreicht. Hellmuth gratulierte Rast mit den abschließenden Worten: „If I were you I’d tip that dealer a million!“
So lauten die Payouts:
1 | Brian Rast | $ 1,720,328 |
2 | Phil Hellmuth | $ 1,063,034 |
3 | Minh Ly | $ 665,763 |
4 | Owais Ahmed | $ 482,085 |
5 | Matt Glantz | $ 376,750 |
6 | George Lind | $ 300,441 |
7 | Scott Seiver | $ 243,978 |
8 | Ben Lamb | $ 201,338 |
9 | Jason Lester | $ 168,529 |
10 | Vladimir Shchemelev | $ 168,529 |
11 | Jeffrey Lisandro | $ 143,400 |
12 | Yan Chen | $ 143,400 |
13 | Josh Arieh | $ 124,723 |
14 | Michael Binger | $ 124,723 |
15 | Barry Greenstein | $ 108,503 |
16 | Sebastian Ruthenberg | $ 108,503 |