Mannheim plant Kasinobau – Konkurrenz ist in der Region nicht erwünscht

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Mannheim plant den Bau eines Kasinos. Wie sagt man so schön? Konkurrenz belebt das Geschäft. Das sehen die Kasinos in der Region etwas anders, allen voran das Kasino in Bad Dürkheim. Mitten in der „Toscana Deutschlands“ entsteht ein Kampf ums Territorium.

Bad Dürkheim ist eine ruhige, kleine Kurstadt, nicht weit entfernt von der Metropole Mannheim. Seit 1949 gibt es schon die dortige Spielbank. Nun will auch das angrenzende Nachbarland Baden-Württemberg etwas vom Kuchen ab haben und spielt mit dem Gedanken in Mannheim ein Kasino zu eröffnen.

Obwohl über den Bau noch gar nicht endgültig entschieden worden ist und der Landtag auch erst zustimmen muss, wettert Michael Seegert, der Geschäftsführende Gesellschafter der Spielbanken Bad Neuenahr/Bad Dürkheim, gegen dieses Projekt: „Es ist eine Unzeit, über die Neugründung eines Kasinos nachzudenken. Wir würden unter einer Spielbank in Mannheim leiden, Gäste verlieren und müssten Personal entlassen.“

Fast die Hälfte der Kunden der Spielbank Bad Dürkheim kommen aus der näheren Umgebung Mannheims. Für Bad Dürkheim wäre es ein herber Verlust, auf einen großen Teil seiner Gäste verzichten zu müssen. „Der zu verteilende Kuchen wird nicht einfach größer. Er wird dann nur anders verteilt.“, so Seegert und dies womöglich auf Kosten der eigenen Kasinogruppe.

„Es ist nur so ein Gedankenspiel. Aber die Spielbank Bad Neuenahr GmbH könnte ja auch den Antrag stellen, ein Kasino in Ludwigshafen zu eröffnen. Ob das wirtschaftlich sinnvoll ist, sei mal dahingestellt.“ Bereits vor 15 Jahren war ein Kasino in Ludwigshafen geplant, welches aber nicht verwirklicht wurde. Damals hatte man Angst davor Mannheim könnte ebenfalls eines bauen, aber dies wäre sehr unwirtschaftlich gewesen. Man hätte sich gegenseitig die Kundschaft abgenommen. „über eine juristische Anfechtung einer möglichen Ausschreibung für eine Spielbank in Mannheim – sollte sie nicht den EU-Richtlinien entsprechen – und über eine eigene Bewerbung werde nachgedacht“, so Seegert.

Der Gesamtumsatz aller deutschen Kasinos ist von 712 Millionen Euro im Jahr 2007 auf 392 Millionen im Jahr 2011 gesunken –  ein riesiger Einbruch, für den Seegert den eingeführten Glücksspielvertrag aus dem Jahre 2008 verantwortlich macht. Dieser verlangt Zutrittskontrollen nur von den Kasinos. Spielhallen und Internetanbieter unterliegen dieser Vorschrift nicht, wo wir auch schon wieder bei dem Thema Onlineregulierung angelangt wären. Pathologische Spieler können also trotz Spielverbot, ihrer Sucht nachgehen, schlussfolgert Seegert: „Wegen Spielsucht mit Zutrittsverbot für Kasinos belegte Menschen werden dort abkassiert.“

Trotz alledem sieht der Geschäftsführer positiv in die Zukunft: „Das Drumherum spielt eine große Rolle.“ Daher würden auch viele Menschen seine Spielhalle einer in Mannheim vorziehen.

Quelle: www.morgenweb.de

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