Steve Wynn vs. Joe Francis – 20 Millionen Dollar Schadensersatz für den Casino-Mogul

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Dieser Prozess hatte sich über Jahre gezogen und nun sein vorläufiges Ende gefunden. Der 39-Jährige Softporno-Produzent Joe Francis hat Vegas-Legende Steve Wynn 20 Millionen Dollar zu zahlen. Ursprünglich hatte Francis zwei Millionen Dollar Spielschulden bei Wynn gehabt. Doch im aktuellen Prozess ging es vor allem um angebliche Morddrohungen.

Der 70-Jährige Steve Wynn ist so etwas, wie der Vater des modernen Las Vegas. Er hat die Stadt in den 80er Jahren endgültig vom Mafia-Geruch befreit, 1989 erst das Mirage und 1998 das Bellagio gebaut und so dem siechenden Strip neues Leben eingehaucht.

Und nun hat der Mogul auf seine alten Tage einen weiteren wichtigen Sieg eingefahren: er hat vor Gericht nicht nur seinen Ruf gerettet, sondern auch noch 20 Millionen Dollar erstritten.

Sein Gegner. Der erst 39-jährige Joe Francis. Der hatte Ende der neunziger Jahre auf der Serie „Girls Gone Wild“ ein ganzes Softporn-Imperium errichtet. Die Urprungs-Idee: Kamerateams überreden junge Frauen auf Strandpartys und in Nachtclubs mit nackten Brüsten zu posieren und sich auf Sexspielchen einzulassen. Lange Zeit hatte Francis mit den Einnahmen in Saus und Braus gelebt. Um irgendwann die Kontrolle über seine Spielleidenschaft zu verlieren. Immer kostspieliger wurden die Trips nach Sin City und irgendwann konnte er die großzügig gewährten Kredite nicht mehr zurückzahlen. Zwei Millionen waren es nach einer Session im Wynn und im Bellagio. Francis weigerte sich zu zahlen und geriet offenbar mit dem Chef persönlich aneinander.

Und bekam daraufhin – so seine Version – eine ziemlich konkrete Morddrohung von Steve Wynn persönlich via e-Mal zugesandt. Darin soll Francis angedroht worden sein ihn „irgendwo in der Mojave-Wüste zu verscharren“. Francis kürzlich zu ABC „Ich hatte lange Zeit Angst um mein Leben. Er machte es unmissverständlich klar, dass er mich töten lassen wird.“ Wynn wies diese Beschuldigungen stets weit von sich: „Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine e-Mail geschrieben. Warum sollte ich dann für Mr. Joe Francis eine Ausnahme machen.“

Nun ist von einem Gericht in Los Angeles also ein Urteil gefällt worden. Wynns Anwalt hatte zunächst zwölf Millionen Dollar Schadensersatz wegen emotionaler Bedrängnis und Rufschädigung gefordert. Die Jury setzte in ihrem Urteil noch einen drauf. Francis habe bei seinen Falschaussagen mit besonderer Arglist gehandelt. Deswegen wurde die zu leistende Schadensersatz-Summe auf 20 Millionen Dollar erhöht. Francis Anwälte kündigten an, gegen das Urteil in Berufung gehen zu wollen.

Steve Wynn, der vor Gericht immer wieder angegeben hatte, dass die Vorwürfe am Ende seinem geschäftliches Imperium schaden könnten, teilte mit, dass er jeglichen möglichen Gewinn, der nach Abzug der Anwaltskosten vom Schadensersatz verbleibe, an gemeinnützige Einrichtungen spenden wolle.

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