American Gaming Association bezeichnet Pokerstars als „betrügerisch“

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In den USA ist der Kampf um den regulierten Online Pokermarkt voll entfacht. Vor allem Branchenriese Pokerstars kämpft um eine Vormachtstellung und bemüht sich um Lizenzen. Doch noch liegen dem Unternehmen Steine im Weg, noch gibt es mächtige Gegner, die dies verhindern wollen. Allen voran die American Gaming Association (AGA), die ihre Gegenoffensive derzeit forciert und Pokerstars öffentlich als „betrügerisch“ bezeichnet.


Durch die Legalisierung von Online Poker in New Jersey und die Kaufabsichten des Atlantic Club Casinos, scheint Pokerstars gute Chancen auf die Erteilung einer Lizenz in New Jersey zu haben. Dadurch wäre der Branchenprimus in einer optimalen Ausgangsposition im Kampf um den milliardenschweren regulierten Online Markt der USA. Doch Pokerstars hat einen hartnäckigen Gegner: Die großen Casinos vertreten durch die American Gaming Association. In einem kürzlich veröffentlichten Statement bezeichnete die AGA Pokerstars als „…ein Unternehmen, basierend auf Betrug, Täuschung und systematischer Verspottung der US Gesetze.“ Damit forciert die mächtige Interessengemeinschaft auch verbal ihr konstantes Vorgehen gegen Pokerstars. Die AGA fordert, dass es keine Lizenz für Pokerstars in New Jersey geben darf, selbst wenn der Online Anbieter das Atlantic Club Casino dort erwirbt. So heißt es seitens der AGA: „Jede Aktion, die es Pokerstars erlaubt eine Lizenz zu bekommen, würde eine verheerende Nachricht an die Gaming-Welt und über die Gaming-Welt hinaus senden, dass Unternehmen, die sich an regelmäßigem Gesetzesbruch beteiligen, willkommen sind im lizenzierten Gaming-Business.“

Doch trotz der provokanten Meinungsmache und steigenden Anti-Pokerstars-Mobilmachung seitens der AGA, bleibt der Kommunikationschef von Pokerstars, Eric Hollreiser gelassen. So sagte er gegenüber Pokerfuse: „Diese Angelegenheiten wird die erfahrene Aufsichtsbehörde klären und nicht Aufständische, die nur ihre eigenen Interessen fördern und einen öffentlichen Kampf führen wollen.“

Mit „Aufständischen“ meint er wohl die mächtigen Casinobosse hinter der AGA. Denn der 1995 gegründete Interessenverband, der nach eigenen Angaben eine bessere Positionierung der Gaming-Industrie anstrebt, wird größtenteils von Spenden der großen Casinos finanziert. Und für diese müssen die Bemühungen von Pokerstars um den Online Markt wie eine feindliche Invasion, eine Poker-Übernahme, eine Bedrohung für die eigenen Beteiligungen am Online Geschäft sein. Besonders interessant ist hierbei die Rolle der Caesars Entertainment Corp. Denn das Caesars Casino zählt zu den größten Geldgebern und Unterstützern der AGA und ist gleichzeitig größter Konkurrent von Pokerstars im Kampf um eine Lizenz in New Jersey.


Schon seit längerer Zeit versucht Caesars Entertainment Pokerstars als Anwärter auf Lizenzen zu verdrängen und ihre Vormachtstellung zu erhalten. So waren sie Hauptantriebskraft, dass Pokerstars keine Lizenz in Nevada vor 2018 bekommt und nun scheint es, als versuchen sie mit allen Mitteln ein Eingreifen in New Jersey zu verhindern und Pokerstars von ihrem Vorhaben abzubringen. Wie wir bereits vergangene Woche berichteten, versuchte Caesars Entertainment Pokerstars die World Series of Poker Marke sowie das Rio Casino in Las Vegas zu verkaufen und ihnen somit eine Lizenz in Nevada in Aussicht zu stellen. Doch diese Strategie, Pokerstars von New Jersey fernzuhalten ging nicht auf. Pokerstars lehnte ab, weil sie bereits in Kaufverhandlungen mit dem Atlantic Club Casino waren. Pikanterweise war es nur wenige Tage nach der Absage, als die AGA schließlich ihren 26-seitigen Beschwerdebrief gegen eine New Jersey Lizenz von Pokerstars veröffentlichte und den Online Pokerriesen als betrügerische und kriminelle Vereinigung bezeichnete.

Doch was das offensive Vorgehen der AGA letztendlich bringen wird ist fraglich. Denn das Department of Justice hat bereits bestätigt, dass Pokerstars für eine Lizenzbewerbung geeignet ist und sollte der Kauf des Atlantic Casinos in New Jersey vollständig unter Dach und Fach sein, so kann die AGA sowieso nichts mehr gegen die Verteilung der Lizenz an Pokerstars unternehmen.

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