Pokerstars: Maßnahmen zum Spielerschutz – Kampf gegen „Ratholding“

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Pokerstars zeigt sich zurzeit extrem bemüht, den Spielerschutz voranzutreiben und die Software zu optimieren. Bei einem Meeting von Pokerspielern und dem Management des Marktführers standen einige wichtige Punkte zum Schutz der Spieler auf der Agenda. Neben Maßnahmen gegen das sogenannte „Bumhunting“  soll vor allem das „Ratholding“ unmöglich gemacht werden.

Beim Ratholding handelt es sich um eine häufig verwendete und umstrittene Vorgehensweise am Pokertisch. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu heftigen Diskussionen in der Pokerszene, denn dieses Verhalten wird bei den meisten als unfair empfunden. Im Kern bezeichnet der Begriff Spieler, die Geld an einem Tisch gewinnen, dann den Tisch verlassen um mit einem kleineren Stack wiederzukommen. Ein solches Verhalten wird von vielen Spielern als unsportlich aufgefasst, da es die Chancen des Spielers, der sein Geld verloren hat, dieses zurückzugewinnen reduziert.

Nun hat Steve Day vom Pokerstars Management im 2+2 Forum einen Vorschlag veröffentlicht, um gegen Ratholding vorzugehen.

Problematisch an einfachen Maßnahmen ist die Definition des Begriffs und was genau unter Ratholding verstanden wird, bzw. welche Formen dieses Verhaltens toleriert und welche verboten werden sollen. Denn Pokerstars möchte keineswegs gegen alle Formen von Ratholding vorgehen. Wenn ein Spieler mit einer kleinen Bankroll beispielsweise verdoppelt und dann einen weiteren Tisch hinzunehmen möchte, soll es nicht unterbunden werden, zwei Tische mit kleineren Stacks zu spielen, als nur einen mit großem Stack. Weiterhin sei es auch völlig verständlich und geduldet, dass ein Spieler den Tisch verlassen möchte, wenn er sich einen großen Stack erspielt hat und dann ein starker Gegner mit ebenso viel Geld zu seiner Linken neu an den Tisch kommt. Diese Formen von Ratholding sollen auch weiterhin geduldet sein. Vielmehr geht es um Spieler, die dieses Verhalten als bewusste Strategie verwenden und damit andere User verärgern und sich unfair verhalten.

Die Komplexität des Themas macht eine einfache und alle Seiten zufriedenstellende Lösung extrem schwierig. Daher verwundert es auch nicht, dass Pokerstars eigentlich in der ersten Jahreshälfte das Problem lösen wollte, jetzt jedoch nicht vor Ende des Sommers mit einer umfassenden Lösung rechnet.

Steve Day gab jedoch einige Details bekannt, wie man zukünftig mit dem Thema Ratholding umgehen wolle. Man plant die Einführung von sogenannten „Stack Identities, die Chipstacks kategorisieren. Beispiel: Kauft man sich an einem 40 – 100 BB Tisch mit 40 BBs ein und verlässt den Tisch mit 60 BBs, dann muss man sich an einem neuen, identischen Tisch auch mit den 60 BBs wieder einkaufen. Die Stack Identity für diesen Tisch-Typ und konkreten Spieler wäre dann 60 BBs. Dieser Ansatz wird zurzeit diskutiert, ausgearbeitet und getestet und wenn alle strittigen Details geklärt sind, als weiterer Schritt zum verbesserten Spielerschutz integriert.

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