Studie „Glücksspielmarkt Deutschland 2017“: Hohe Umsatzbeteiligung durch nicht-regulierte Glücksspielanbieter

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Seitdem die neue Glücksspielregulierung vor über einem Jahr in Deutschland in Kraft getreten ist, wird darüber debattiert, ob dies der richtige Weg für die Zukunft in Richtung eines regulierten und transparenten Marktes sei. Das Beratungsunternehmen Goldmedia hat sich nun den Status quo und die künftigen Auswirkungen des Glücksspieländerungsstaatsvertrages (GlüÄndStV) genauer angeschaut und in der kostenpflichtigen Studie “Glücksspielmarkt Deutschland 2017″ wissenschaftlich analysiert. Die Analyse basiert auf Unternehmenskennziffern und leitfragengestützten Experten-Interviews, die mit Anbietern aus dem deutschen Glücksspielmarkt geführt wurden.

Die Studie prognostiziert die Entwicklungen im Bereich Sportwetten sowie Online-Casino- und Online-Pokerspiele für den vollständig umgesetzten Glücksspieländerungsstaatsvertrag bis zum Jahr 2017. Zudem wurde ein hypothetisches Vergleichsszenario berechnet, das auf einem Regulierungsmodell basiert, wie es von 2011 bis 2012 in Schleswig-Holstein galt.

Wie die Prognosen der Studie zeigen, werden auch vier Jahre nach der Marktöffnung rund 70 Prozent der Umsätze von Anbietern generiert, die sich nicht an die Maßgaben des neuen Glücksspielstaatsvertrages halten und sich der deutschen Regulierung entziehen. Grund hierfür ist die Ausgestaltung des GlüÄndStV, die es den regulierten deutschen Anbietern erschwert, sich im Wettbewerb mit ausländischen Anbietern zu behaupten. Mit einer Regulierung nach Vorbild Schleswig-Holsteins ließen sich hingegen von 2014 bis 2017 kumuliert Steuermehreinnahmen in Höhe von 1,5 Mrd. Euro erzielen.Grafik_Goldmedia_Studie_Sportwetten_2017_Umsaetze_Web_800px

Die Studie enthüllt auch Zahlen des deutschen Glücksspielmarktes vom Jahr 2012. Demnach wurde im vergangenen Jahr mit Glücksspielen in Deutschland ein Brutto-Spielertrag (Spieleinsatz abzüglich Auszahlungen) von insgesamt 10,7 Mrd. Euro erwirtschaftet. Mit 4,4 Mrd. Euro generierten die gewerblichen Betreiber von stationären Spielautomaten den größten Anteil. Danach folgen die staatlichen Lotterieprodukte des Deutschen Lotto- und Totoblocks, die kumuliert einen Gesamtertrag von 3,2 Mrd. Euro ausweisen. Der gesamte Wetteinsatz im Sportwettenmarkt betrug im Jahr 2012 6,8 Mrd. Euro mit einem ungefähren Brutto-Spielertrag von 1,0 Mrd. Euro. Der Anteil des regulierten Sportwettenmarktes (Pferdewetten, Oddset und Fußballtoto) lag bei nur 3,6 Prozent.

Im neuen Glücksspieländerungsstaatsvertrag 2012 wurde die Öffnung des Sportwettenmarktes vorgesehen. Diese ist allerdings administrativ noch nicht umgesetzt worden. Der deutsche Markt agiert derzeit weiter in einer rechtlichen Grauzone.

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