November Nine 2015 – Eine große Enttäuschung!

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McKeehen_WinNeil_Bulumenfeld_Day2Auch wenn die Erwartungen vielleicht ohnehin nicht so groß waren, brachten die November Nine den Pokerfans in diesem Jahr wenig Anlass zur Begeisterung.

Seit 2008 trägt die WSOP das Finale des Main Event – des wichtigsten Pokerturniers eines Jahres – nicht mehr im Sommer, sondern mit einem Abstand von rund vier Monaten aus, und jedes Mal gab es bislang ein spannendes Spektakel.

Dies war in diesem Jahr aus mehreren Gründen nicht der Fall.

1) Keine Spannung

Noch nie verliefen die November Nine so einseitig wie in diesem Jahr. Chipleader Joe McKeehen kam mit dem zweitgrößten Stack (nach Jonathan Duhamel) an den Finaltisch und baute seine Führung ohne nennenswerte Gegenwehr sukzessive aus.

In den All-In-Situationen lag McKeehen entweder vorn und gewann, hatte beim Coinflip das nötige Glück oder suckte aus wie gegen Pierre Neuville.

Obwohl McKeehen das Glück in den wichtigen Momenten auf seiner Seite hatte, machten es ihm seine Konkurrenten auch nicht sonderlich schwer.

Natürlich sind die Preisgeldsprünge bei diesem Finaltisch so groß wie bei keinem anderen, in der Vergangenheit gab es aber dennoch Spieler wie Joseph Cheong oder Pius Heinz, die mit bescheidenen Stacks nicht auf Platz, sondern Sieg spielten.

2) Keine Typen

Eigentlich konnte man vor dem Anpfiff der November Nine recht optimistisch sein. Mit Neil Blumenfield und Pierre Neuville gingen zwei ältere Herren an den Start, dazu kamen der Gentleman Max Steinberg und der erste Israeli im Finale Zvi Stern.

Von dieser Mischung konnte man sich einiges versprechen, doch kam dabei wenig mehr als Langeweile heraus.

Polarisierende Typen wie Filippo Candio, Robert Salaburu oder Darvin Moon bzw. renommierte Weltklassespieler wie Phil Ivey, Michael Mizrachi oder Martin Jacobson fehlten dieses Mal komplett und leider schaffte es mit Justin Schwartz, der kurz vor dem Finale einen bösen Cooler mit Set vs. Set hinnehmen musste, der Bad Boy des Turniers nicht unter die letzten Neun.

3) Kein Drama

Zum Poker gehört immer auch ein wenig Show, ein wenig Drama. Außer bei Neuvilles Aus gab es keinen nennenswerten Suckout, und auch die Spieler verhielten sich wie beste Freunde.

Der ganze Finaltisch verlief ein wenig nach dem Motto „Friede, Freude, Eierkuchen“ und machte es damit auch den Europäern besonders schwer, mitten in der Nacht bei der Live-Übertragung am Ball zu bleiben.

Als letztes Jahr Mark Newhouse bei seiner zweiten Teilnahme in Folge auf Platz 9 ausschied, hatten die November Nine bereits nach einer Stunde ein echtes Drama erlebt, auf solche Geschichten musste man dieses Jahr leider komplett verzichten.

Fazit

Trotz eines hochverdienten Siegers, der vielleicht den souveränsten Sieg überhaupt in der Geschichte der November Nine errang, wird man die November Nine 2015 nicht lange in Erinnerung behalten.

Die diesjährige Austragung war eine der unspektakulärsten in der Geschichte, und außer dem Sieger wird wenig von ihr haften bleiben.

4 KOMMENTARE

  1. Da kann ich dem Rainer Vollmar nur beipflichten….war langweilig ohne überraschende Moves und echte Typen!

  2. @Shad: Du hast recht. Lehavot lebt zwar schon lange in den USA, ist aber noch als Israeli geführt. Mein Fehler!

  3. McKeehen hat gewonnen…na und- wie willst Du den Zausbacken denn vermarkten?
    Als Identifikationsfigur taugt der nun mal gar nicht…so wie viele der „Weltmeister“ a la P. Heinz.
    Aber vielleicht gibt es ja jetzt bald bei 888 eine BluRay Dolby Surround zu gewinnen, mit dem atemberaubenden WSOP Finale 🙂

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