Showdown im Bahamas Paradies

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photo-1501698335706-90b736210a61Paradise Island – Die Bahamas gelten für viele Menschen als wahrer Sehnsuchtsort: Unter strahlendblauem Himmel und exotischen Palmen lässt es sich leben! Jetzt hat sich gezeigt, dass eine Reise nach Paradise Island nicht nur eine Menge Geld kosten muss. Anfang Januar zeigte ein Spanier, wie es auch anders gehen kann.

Das Highroller-Turnier im berühmten Atlantis Hotel

Paradise Island gehört zu der Inselgruppe der Bahamas, sie liegt nur wenige hundert Meter von der Hauptinsel New Providence entfernt. Dort hat sich das berühmte Atlantis Hotel angesiedelt mit seinen gigantischen Wasserparks, den exotischen Aquarien, den schicken Restaurants und einem luxuriösen Casino. Die Anlage ist nicht nur Tummelplatz für Übernachtungsgäste, sondern sie dient auch als Freizeitpark für Tagesbesucher. Jüngst fand in der Spielbank ein aufsehenerregendes Event statt: Die erste PokerStars Players Championship, kurz PSPC genannt, war ein Kartenspielturnier der Galactica-Klasse, zumindest im Bezug auf die Geldsummen, die dort über den Tisch gingen. Das Buy-in, also die Teilnahmegebühr, lag bei 25.000 Dollar und der Gewinner avancierte von einer Minute auf die nächste zum gefeierten Star. Traumhafte Aussichten also für jeden, der das Pokerspiel brillant beherrscht und nebenbei nichts gegen traumhaft karibisches Ambiente hat.

Einige Teilnehmer durften kostenlos ins Turnier einsteigen

Die meisten Teilnehmer legten zu Turnierbeginn am 6. Januar 2019 das verlangte Eintrittsgeld auf den Tisch, wohlwissend, dass sie sich bei diesem Event nicht erneut ins Spiel einkaufen konnten, wenn sie einmal „draußen“ waren. Es handelte sich nämlich um ein sogenanntes „Freeze-Out“, eine sehr konsequente Turniervariante, die gnadenlos aussortiert. Nur sehr wenige Pokerspieler durften kostenlos einsteigen, dabei handelte es sich zu 99 % um Prominente der Szene wie Tony Hawk, Sergio García und Norm MacDonald. Sie erhielten eine persönliche Einladung von PokerStars, um die PSPC mit Ihrer Anwesenheit noch ein weiteres Stück aufzuwerten.

Die Krone durfte sich allerdings am Ende kein strahlender V.I.P., sondern der bis dato unbekannte Spanier Ramón Colillas aufsetzen. Nach er Poker und die populärste Variente von diesem gelernt hat zu spielen, der ehemalige Fitnesstrainer konnte sich erst durch eine Reihe lokaler Turniere für die PokerStars Players Championship qualifizieren, bevor er sich gegenüber mehr als 1000 starken Kontrahenten durchsetzte. Für seine Mühen gab es ein Preisgeld über 5 Millionen US Dollar. Und das ausgerechnet für eine Person, die ohne Promi-Bonis oder 25.000 Dollar Buy-in ins Spiel gelangt war.

Der „Platinum Pass“ war für Colillas der Schlüssel

Doch wie genau war es dem jungen Mann gelungen, die Eintrittsgebühr zu umgehen? Da er sich in seinem Job keine 25.000 Dollar für einen Bahamas-Urlaub der Extraklasse angespart hatte, blieb ihm nichts anderes übrig, als stattdessen sein gesamtes Können zu investieren. Die Vereinigung hielt nämlich für besonders begabte Kartenspielstrategen noch ein schmales Hintertürchen offen, um das sich natürlich ganze Horden von Pokerfans balgten. Nur wer sich im gesamten Jahr 2018 durchgehend gegen die Konkurrenz behaupten konnte, ob online oder in festgelegten Live-Turnieren, erhielt einen sogenannten „Platinum Pass“ im Wert von 30.000 Dollar. Ramón Colillas hatte sich den Traum in den Kopf gesetzt, auf den Bahamas seinen ganz großen Kampf auszutragen. Also trat er auf sämtlichen Stopps der Championship of Spain (CEP) an, um zu werden, was er immer werden wollte: ein wahrer Poker-Star.

Eins hat er gelernt: Müdigkeit ist keine gute Ausrede

Im ersten CEP-Turnier unterlief ihm noch der Fehler, kurz vor Ende einen Deal mit seinem Gegner einzugehen. Aus Müdigkeit, wie er hinterher sagte. Dadurch gingen ihm wertvolle Punkte auf dem Leaderboard verloren und er musste sich für den begehrten Platinum Pass auf weiteren Events kräftig ins Zeug legen. Seine Freundin feuerte ihn auf dieser langen und herausfordernden Strecke kräftig an, denn sie wünschte sich einen Geburtstag unter Palmen. Welche Antriebsfeder auch immer die stärkste für Ramón Colillas war: Er setzte sich zweimal hintereinander durch, zuerst auf der CEP, dann bei der PSPC. Müdigkeit galt als Ausrede nicht mehr, das hatte der Spanier gründlich gelernt. Stattdessen galt es nun für ihn, einen extrem langen Atem zu behalten und auf hohem Niveau bis zum endgültigen Finale durchzuspielen.

Ein neuer V.I.P. der Pokerszene ist geboren

Wie Ramón und seine Freundin den Gewinn auf den Bahamas feierten, ist nicht überliefert. Ein fürstliches Abendessen dürften ganz sicher mit „drin“ gewesen sein, ebenso wie ein paar mehr Tage im fürstlichen Atlantis Hotel. Nun ist Ramón Colillas selbst ein V.I.P. der Pokerszene und gehört noch dazu den exklusiven Major-Siegern an. Sicher wird er trotz seines Erfolgs demnächst auf weiteren Kartenspiel-Events zu sehen sein, denn wer fürs Pokerspiel geboren ist, der kann schlichtweg nicht anders!

Photo by Allen Dewberry Jr // Public Domain

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