High Stakes Poker, Hollywood, Mafia – warum Molly Bloom auf einmal eine Waffe im Mund hatte

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„Poker Princess“, „The Poker Madam“, „Queen of Secret Celeb Poker“ oder „Sexy to-go Girl“, so wurde Molly Bloom in den privaten Hollywood Home Games genannt. Sie war es, die Stars und Sternchen auf der einen Seite und Milliardenschwere Geschäftsmänner auf der anderen Seite zusammenbrachte – am Pokertisch in privaten High Stakes Runden. Wie sie Millionen machte, von der Mafia gejagt wurde und schließlich alles verlor, erzählen nicht nur das Buch und der Kinofilm „Molly’s Game“, sondern jetzt auch sie im Youtube Podcast von „The Diary of A CEO„.

Molly wer?

Wer denkt nicht manchmal daran, statt gegen die harte (Online) Poker Konkurrenz in regulierten Turnieren und Cash Games, lieber gegen die Reichen und Schönen in den softesten Home Games im Hinterzimmer zu spielen. Dass das kein Märchen ist, weiß eine Frau besser als alle anderen. Die Rede ist von der Ex-Profi-Skifahrerin mit Olympia-Ambitionen, Molly Bloom.

Bei allen Nicht-Wintersportexpert*innen mag der Groschen noch nicht gefallen sein, aber bei „Molly’s Game“ wissen Pokerfans auf der ganzen Welt, wer gemeint ist. In dem so benannten Buch erzählte die heute 45-jährige 2014 ihre Geschichte. 2017 kam es als oskarnominierte Verfilmung in die Kinos.

Jobbeschreibung: Poker mit den Reichen und Schönen

Eine Pokerrunde mit Ben Affleck, Tobey Maguire, Matt Damon, Alex Rodriguez, Pete Sampras oder Macaulay Culkin im Four Seasons, dem Beverly Hills Hotel oder in The Viper Room am Sunset Boulevard, war drei- bis viermal die Woche eine Routineangelegenheit für die „Poker Princess“. Ihre Aufgabe war es Spieler für die High Stakes Runden einzuladen, davor ihre Bonität und auch ihren Leumund zu checken.

Zudem sorgte sie dafür, dass eine gute Mischung von Hollywood-Berühmtheiten und von steinreichen Geschäftsmännern zustande kam. Für attraktive Damen, die nicht unbedingt am Pokertisch Platz nahmen, sowie für Getränke und eine Rundum-Wohlfühl Atmosphäre sorgte sie bei den Partien auch. Dafür bekam sie von den Spielern 1-5% von deren Gewinnen, was in den millionenschweren Partien schnell $20.000 oder mehr für Bloom sein konnten. Insgesamt verdiente sie nach eigenen Aussagen $4 Millionen an den illegalen Pokerrunden.

Plötzlich die Waffe im Mund: Mit den Falschen angelegt!

Dass in solchen hohen Partien nicht alles Zuckerschlecken ist, musste „Madam Poker“ in mancher Hinsicht erfahren. Manch ein Spieler war doch nicht so sauber wie gedacht und kam als Betrüger in die Runde, oder als Mobster der russischen Mafia. Während die Betrugsmasche von Hedge Fonds Manager Brad Ruderman auf kuriose Weise das Ende der Pokerrunden bedeutete, beendete die Mafia fast Blooms Leben. Dies schildert sie ausführlicher als im Buch im aktuellen Podcast.

Nachdem sie damals höflich abgelehnt hatte einen „Cut“ ihrer Einnahmen aus den privaten Runden an die kriminelle Vereinigung abzutreten, erhielt sie Besuch von einem namenlosen Gangster, der ihr seine Pistole in den Mund steckte und sie zusammenschlug. Er nahm alles mit was sie an Wertsachen bei sich und in ihrem Safe hatte, auch Fotografien, die ihr von ihrer Großmutter überlassen wurden. Die Androhung des Mobsters bald wiederzukommen und auch ihre Familie zu besuchen, erfüllte sich nicht – denn zufälligerweise nur wenige Tage später wurde die kriminelle Vereinigung von der Polizei hochgenommen und die Personen verhaftet.

Brad Ruderman verzockt sich gleich doppelt

Das Ende der lukrativen Pokerrunden kam, als Brad Rudermans Schneeballsystem gegenüber seinen Kunden aufflog. Er hatte ihnen als Hedge Fonds Manager mit einer Betrugsmasche Geld aus den Taschen gezogen und es anschließend in den High Stakes Home Games verzockt – insgesamt $5,2 Millionen Dollar. Im Angesicht einer drohenden Strafe wollte er es jetzt wieder zurück. Mit 22 Spielern, die ihm außergerichtlich $1,75 Millionen von seinen Pokerverlusten zurückzahlten, erzielte er einen Deal. Danach war die Pokerrunde tot. – Die prominente Spieler mussten einen finanziellen Rückschlag hinnehmen, den die meisten jedoch gut wegstecken konnten. Ruderman ging 10 Jahre ins Gefängnis, nicht wegen Poker, sondern wegen seines Ponzi Schemes.

10 Jahre in den Knast?

Die nicht angemeldeten Pokerrunden, in denen Rake aus den Töpfen genommen wurde, riefen auch das Interesse der Gesetzeshüter auf den Plan. Und so wurde gegen die Organisatoren der illegalen Pokerrunden ermittelt. So musste sich auch Molly Bloom vor Gericht verantworten. In dem 94-minütigen Podcast beschreibt sie auch genau den Moment, in dem der von ihr enttäuschte Richter ihr mitteilt, dass er sie nicht ins Gefängnis stecken würde, sie aber ihr Leben jetzt grundlegend ändern müsse. „Es ist schwer angemessen zu beschreiben, wie groß dieser Moment war“, gibt eine ergriffene Molly Bloom in dem Gespräch zu.

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