Unreal Chiplead im EPT Paris Main Event: David Kaufmann besitzt Hälfte aller Chips!

Das Main Event der PokerStars Live European Poker Tour (EPT) Paris von geht nach Tag 5 in seine heißeste Phase. Im Hauptturnier der European Poker Tour Paris kehrten am Samstag nur noch 18 von ursprünglich 1.747 Total Entries an die Tische im Club Barrière Paris zurück. €46.050 aus dem €8.385.600 Preispool hatten sie jeweils bereits sicher, doch hatten sie alle viel mehr die Siegprämie von €1.287.800 als Ziel. Sechs Finalisten dürfen sich am heutigen Sonntag noch Hoffnung darauf machen. Unglaublich gute Chancen hat David Kaufmann, der als letzte deutsche Hoffnung im Turnier ist und am Finaltag als Chipleader fast die Hälfte aller im Spiel befindlichen Chips besitzt!

Tag 5 von 6 des EPT Paris Main Event hatte es wahrlich in sich. Einige historische Rekorde sollten aufgestellt werden, für andere wurde der Weg geebnet. Und die Protagonisten sind dabei keinesfalls Unbekannte! Mit 18 verbliebenden Spielern von 1.747 wurde der vorletzte Spieltag gestartet. Den Chipleade hatte The-Hendon-Mob-Gründer und Pokerlegende Barny Boatman (7.620.000 Chips) vor dem Kolumbianer Farid Jattin und dem Norweger Sindre Hansen inne. Sollte das Pokerurgestein Boatman am Ende siegreich sein, würde er mit 68 Jahren einen neuen Rekord für den ältesten EPT Main Event Sieger aufstellen.

Ebenfalls Historisches könnte der Deutsche David Kaufmann schaffen, der als 5. (3.210.000 Chips) in Tag 5 gestartet war. Er ist der WCOOP Main Event Champion von 2013 und würde als Sieger des EPT Main Events als Erster sowohl den höchsten Online- als auch den höchsten Live- Titel in PokerStars Events gewinnen können. Doch damit nicht genug an Superlativen, mit dem Schweden Peter Jorgne war noch ein EPT Paris-Finalist von 2023 dabei, der die Chance hatte, back-to-back Final Tables in derselben Stadt zu machen, eine Leistung, die in 19 Jahren EPT-Geschichte erst 7 Spieler verwirklichen konnten.

Und der Spieltag begann perfekt für den letzten verbleibenden D-A-CH-Spieler. Nachdem 3 Spieler ausgeschieden waren, war es Kaufmann der aus dem Small Blind limpte, und auf das Raise von Aleksejs Ponakovs eine 3-Bet spielte. Auf die 4-Bet des Litauers, folgte das 5-Bet-All-In, was sofort von Ponakovs gecallt wurde. Im Battle of the Blinds hatte Kaufman JJ, Ponakovs AK in den Hole Cards gefunden. Das Paar Buben hielt und der Deutsche erhielt damit den Chiplead, den er bis zum Ende des Spieltages nicht mehr abgeben sollte.

Von da an war der 33-Lährige nicht mehr zu stoppen. Das nächste Bustout, das von Mathias Siljander, ging auf die Kappe des Deutschen, der den Bluff-Shove auf dem River mit einem geriverten Full House callte und das Feld damit auf 14 Sieganwärter dezimierte, während sein Chipstack weiter wuchs.

Beinahe hätte der Lauf des Deutschen ein jähes Ende gefunden, als er mit einem gefloppten Set Zehner auf das gefloppte Set Jacks des Kanadiers Ami Barer traf. Die Turn-Bet des Nordamerikaners callte Kaufmann. Doch als dieser am River, als ein drittes Karo im Board kam, einen Gang raus nahm und nur checkte, ging der Deutsche All-In. Nach etlichen Minuten foldete Barer seine Hand, was ihm wohl noch mehr Kopfzerbrechen bereiten dürfte, wenn er sich die Hand im Twitch-VoD von PokerStars zu Tag 5 ansehen sollte.

Die nächsten Spieler vielen vor allem Vorjahresfinalist Jorgne und dem erfahrenen High Roller Ponakovs zum Opfer, der trotz alledem mit verspiegelter Brille am Tisch saß. Danach sollte am inoffiziellen 9-handed Final Table stundenlang kein weiterer Platz im Kampf um den offiziellen 8-handed Final Table mehr frei werden. Auch als Owen Dodd mit KQ auf einem Q-high Board Top Pair 2nd Kicker floppte, gab es kein „Seat Open“, obwohl sein Kontrahent Kaufmann in dieser Hand AA hielt, Dudd sich aber am Turn von seinen Karten trennen konnte. Erst als Sindre Hansen mit Queens in die Kings von Lorenzo Arduini lief, stand der Finaltisch fest.

Ein großer Teil des bis dahin intakten Stacks von Arduini wanderte dann zu Kaufmann, als dieser mit einer geturnten Straight das Top Pair des Italieners schlagen konnte. Nachdem Arduini weitere Chips verloren hatte, callte er vom Button mit 33 all-in und musste zusehen, wie David Kaufmann die Straight machte und den Italiener kurz vor Ende des Spieltages noch an die Rails beförderte.

Obwohl die Tournament Clock nahezu das Ende des letzten terminierten Levels an Tag 5 erreicht hatte, gab es danach noch eine entscheidende Situation. In der allerletzten Hand des Tages pushte Ami Barer aus Canada seine 4.750.000 Chips (24 BBs) mit 88 und einer 3-Bet all-in und wurde von David Kaufmann gesnappt, der Asse hielt. Die hielten auch und machten ihn mit 24.800.000 Jetons zum Monsterchipleader.

Der Deutsche hält so nicht nur 124 Big Blinds sondern auch 47% aller im Turnier befindlichen Chips. Sehr zur Freude der deutschen Railbirds im Twitch-Strem und seiner Entourage an den Rails im Club Barrière Paris.

Wer Poker kennt, weiß, dass das noch nichts zu bedeuten hat. Auch wenn die Zahlen danach aussehen, als könnte sich Kaufmann bereits einen Platz für die begehrte EPT Trophäe in der Wohnung in seiner Wahl-Heimat Wien aussuchen, haben alle 6 Finalisten noch Chancen auf den Millionengewinn. Während der Runner-Up des Vorjahres, Peter Jorgne, seinen back-to-back Final Table einfahren konnte, sind auch noch Aleksejs Ponakovs, Woen Dodd, Eric Afriat und Day-4-Chipleader Barny Boatman im Titelrennen. Im Interview nach Spielende gab der deutsche WCOOP-Champ zu, dass er wohl in der Mitte zwischen Spielern, die nur auf Preisgeld aus sind, und denen, die für ihrer Trophäensammlung spielen würden, liege. Vielleicht wartet heute sowohl finanziell als auch mit der Trophäe ein schwergewichtiges Ergebnis auf David Kaufmann!

Die Chipcounts der letzten 6:

Die bisherigen (Plätze 18 – 7) und verbleibenden Payouts an Tag 5:

Die gesamten Payouts des Main Events (ab Platz 255) findet ihr hier!

Außerdem könnt ihr die detaillierte Berichterstattung bei den Kolleg*innen von PokerNews im Blog nachlesen: PokerNews LiveBlog EPT Paris Main Event