Richter verurteilt Spieler zum Pokern

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Die Vereinigten Staaten, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Ob das wirklich so stimmt, darf jeder für sich entscheiden, aber dass es in den USA manchmal etwas verrückt zugeht steht außer Frage. Das jüngste Beispiel ist ein verurteilter Betrüger, der nun die Möglichkeit bekommen hat, sich „freizuspielen“.

Poker_or_JailÜber Jahre hinweg hat Samuel McMaster seine Mitmenschen betrogen und ihnen das Geld aus der Tasche gezogen. Als Mitarbeiter für die Santa Fe Financial Group Inc. hat er seinen Klienten nicht nur falsche Versprechungen von den höchsten Erträgen gemacht, sondern das kassierte Geld nicht einmal angelegt. Der 59-Jährige hatte es dabei auf ältere Menschen abgesehen, die mit ihrem Ersparten noch etwas Gewinn machen wollten.

Insgesamt hat er fast 30 Rentner erleichtert und von ihnen $440.000 ergaunert. Das Geld hat er in sich und seine Bankroll investiert. Nun ist die Sache aufgeflogen und McMaster sah sich einer Strafe von bis zu 84-Jahren Haft gegenüber. Aber es kam ein wenig anders.

In der Verhandlung hat sein Anwalt einen Deal ausgehandelt, welcher McMaster vor dem Knast bewahrt. Zumindest die nächsten sechs Monate. Denn in dieser Zeit soll er monatlich $7.500 an seine Opfer zurückzahlen, um zu zeigen, dass er die Schulden abarbeiten kann. Da er seine Lizenz als Händler von Pfandanleihen schon vor längerem verloren hat und seitdem als „professional Gambler“ seinen Lebensunterhalt bestreitet, muss er das Geld am Pokerfilz verdienen.

Da er als Pokerspieler auch an Turnieren außerhalb seines Bundesstaates New Mexico teilnehmen muss, hat er zusätzlich sogar noch Reisefreiheit innerhalb der USA. Allerdings ist der Druck das Geld zu zahlen enorm. Sollte er mit zwei Monatsraten hinten liegen, geht es direkt in den Knast und bis zu zwölf Jahre muss er absitzen. Sollte er die ersten sechs Raten begleichen, gibt es eine neue Verhandlung.

Der US-Bundesstaat New Mexico gilt ohnehin als etwas eigen, was Poker und Glücksspiel betrifft. Liegen beispielsweise bei Bürgermeisterwahlen zwei Kandidaten gleichauf, so gibt es keinen erneuten Wahlgang, sondern ein Kartendeck. Dabei wird dann spontan entschieden, ob eine „High Card“ (2007 in Edgewood) oder eine gedealte Hand im Five Card Stud (2008 in Estancia) entscheidet.

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