
Ein südkoreanischer Glücksspiel-Anbieter blies im Herbst zum Großangriff auf die Konkurrenz. Das Online Casino soll mit Hilfe von Hackern konkurrierende Websites angegriffen und ihre Server lahmgelegt haben. Die virtuellen Attacken fanden zwischen dem 21. November und 15. Dezember statt. Durch ‚distributed denial-of-service‘-Angriffe (DDoS) wurden immer wieder die Server von 109 rivalisierenden Online Casinos für Stunden lahmgelegt. Deren Kunden wollte man auf die eigene, noch funktionierende Website locken. Bei einem DDoS-Angriff wird eine viel größere Zahl von Anfragen auf den fremden Server geschickt, als dieser in der Lage ist zu bearbeiten. Die Bearbeitung wird immer langsamer, am Ende stellt der Server seine Dienste ein.
Der mutmaßliche Drahtzieher, ein 32-jähriger Webmaster, soll mit einem befreundeten Hacker die Angriffe koordiniert haben. Sein Komplize, ein 37-jähriger Computerspezialist, arbeitete von der Hafenstadt Incheon aus. Er startete offenbar zusammen mit einem weiteren Hacker die virtuellen Attacken. 30.000 Rechner sollen zum Einsatz gekommen sein.

Ein Angriff dieser Größenordnung mag in Südkorea eine Neuheit sein. Doch großangelegte DDoS-Attacken hat es schon in der Vergangenheit gegeben. 2009 wurden unter anderem Regierungsseiten der Vereinigten Staaten sowie große Shoppingportale durch etwa die gleiche Anzahl von PC’s angegriffen. Im Frühjahr 2008 waren die Pokeranbieter Full Tilt und PokerStars Ziel einer DDoS-Attacke. Über 100.000 falsche Verbindungen wurden zu den Servern von Stars und FT hergestellt. Diese überlasteten und gaben ihren Geist auf.Turniere, Cashgames, Sit-and-Goes – nichts ging mehr. Für die Pokerräume entstand ein enormer finanzieller Schaden.
Das jüngste Beispiel von Hackerattacken sind die Angriffe auf PayPal, Amazon und Master Card. Hier lag aber kein wirtschaftliches Motiv vor: Die Täter wollten sich bei den Anbietern für deren Ablehnung von WikiLeak rächen. (Fotos: kotaku)








