
Die Aktion richtete sich gegen die New England La Cosa Nostra (LCN), in New Jersey gegen die DeCavalcante Familie und gegen die fünf Mafia-Familien von New York – Bonanno, Colombo, Gambino, Genovese und Luchese.

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Der Colombo Clan wurde vom FBI am härtesten getroffen. Mit Andrew Russo (76) und Benjamin Castellazzo (73) gingen den Ermittlern die mutmaßlichen Bosse der Familie ins Netz. Richard Fusco, der als Consigliere (oberster Berater) in der Rangordnung der Colombos den dritten Platz einnahm, wurde ebenfalls festgenommen.
Die Anklagepunkte gegen die Mafiosi reichen von illegalem Waffenbesitz, über Erpressung, Drogenhandel, Zinswucher, illegalen Glücksspiel bis hin zu Mord. Der Glücksspielsektor galt neben dem Drogenhandel bisher als einer der lukrativsten Einnahmequelle der Familien von New York City. Michael Scarpaci und Thomas ‚Tommy‘ Orefice zogen bis zu ihrer Festnahme im April für die Gambino Familie die Fäden beim illegalen Poker in den Hotelzimmern von Manhatten. Dominick Difiore, Anthony Manzella, Michael Scotto und weitere Mitglieder der Familie versorgten die illegalen Pokerclubs mit Prostituierten und Drogen. Alle wurden bei der Aktion im April verhaftet. Durch die Festnahme weiterer Mitglieder sind die Pokergeschäfte der Gambinos nun endgültig beendet.

„Dies ist einer der größten Schläge gegen die Mafia in der Geschichte des FBI, und zwar sowohl, was die Zahl der festgenommenen Personen angeht, als auch die Breite der vorgeworfenen Verbrechen“, sagte US-Justizminister Eric Holder.
Tatsächlich konnte der Erfolg wohl nur deshalb gelingen, weil die Zeiten der Omerta, des legendären Schweigegelübdes der Mafia, offenbar vorbei sind. Bei drohenden Gefängnisstrafen von bis zu 40 Jahren lassen sich viele Gangster auf einen Deal mit der Staatsanwaltschaft ein. Für eine mildere Strafe oder gar Straffreiheit liefern sich die Verbrecher gegenseitig ans juristische Messer.
Ein Beispiel für diese neue Entwicklung ist der Mafia-Aussteiger Andrew DiDonato, der vor wenigen Tagen mit dem Ex Polizisten Denny Griffin das Buch Surviving the Mob: A Street Soldier’s Life in the Gambino Crime Family herausgebracht hat. Andrew DiDonato, der 15 Jahre bei den Gambinos in Diensten stand, wechselte Ende der 1990er Jahre die Seiten.

Nach den Anschlägen vom 11. September galt die Aufmerksamkeit des FBI den Terroristen. Die Mafia konnte ihr Imperium fast unbeobachtet ausbauen. Dazu gehören neben illegalen Geschäften auch die Infiltration von Gewerkschaften und Baubehörden. Die jüngsten Verhaftungen zeigen jedoch, dass ein neuer Wind durch New York weht. Der Kampf gegen das organisierte Verbrechen wird in den USA mit aller Härte fortgeführt. (Fotos: FBI / Mafia News)








