Wie Poker PROductions das Spektakel verwaltet – Schöne neue WSOP?

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Jedes Jahr versuchen die Macher der World Series of Poker das Massenspektakel noch größer und noch schöner zu gestalten. Da ohne die Fernsehgelder eine große Einnahmequelle fehlen würde, sind die TV-Crews fast allgegenwärtig. Die letzten Jahre produzierte 441 Productions die WSOP-Berichterstattung für ESPN, doch in diesem Jahr erhielt Poker PROductions den Zuschlag.

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Die in Las Vegas ansässige Firma bringt einiges an Erfahrung mit und steht hinter TV-Highlights wie Poker After Dark, High Stakes Poker, WSOP Europe oder der National Heads-Up Championship. In diesem Sommer gibt sich die von Poker-Pro Mori Eskandani gegründete Firma nun alle Mühe die WSOP in das beste Licht zu rücken.

Für die Berichterstattung am Floor hat man Kara Scott ins Boot geholt. Die attraktive Kanadierin ist aufgrund ihrer Erfahrung und Ausstrahlung eine perfekte Besetzung. Um das Programm noch abwechslungsreicher zu gestallten, sollen Interviews mit Spielern aber nicht nur am Pokerfilz gehalten werden, sondern die Zuschauer in die Häuser der Pros blicken lassen.

Die Hauptattraktion ist allerdings der sogenannte Thunderdome, der von manchen Bloggern wegen seines futuristischen Aussehens als ‚Mothership‘ bezeichnet wird. Dort werden die Feature Tables gefilmt und wenn möglich alle Final Tables ausgespielt.

Allerdings ist das Schmuckstück so wertvoll, dass die Leute von Poker PROductions und das WSOP-Personal strengstens darauf achten, dass ihrem Baby nichts passiert. Nach den ‚Ausschreitungen‘ bei der $25.000 Heads-up Championship wurden beispielsweise alle Getränke und Speisen aus dem Thunderdome verbannt, sodass ein hart erkämpfter Spitzenplatz in der ersten Reihe mit Hunger und Durst bestraft wird.

Hinzu kommen strenge Kontrollen am Eingang sowie im Feature Table Bereich, die für teilweise ungewohnte Stille sorgen. Kultblogger und Reporter Paul McGuire schrieb: „Ich fühle mich schlecht für die Medien-Leute die $2.50 für eine überteuerte Banane in der Pokerküche bezahlt haben, nur um zu erfahren, dass diese hier verboten ist. […] Wir sind doch alles Presse-Profis und würden niemals Bananenschalen nach [Phil] Hellmuth werfen. Jedenfalls nicht bis zum Main Event, falls er beim Einzug auf einem Elefanten durch den Flur reitet.

[…]

Die Spaßpolizei hat überall Schilder angebracht, um die Zuschauer zu erinnern, wie zerbrechlich ihr Million-Dollar-Set ist. […] Teilweise war es am Final Table so ruhig wie in einer Bücherei. Es war so still, ich habe sogar drei Leute schlafen gesehen.

Die Verantwortlichen der WSOP und die Manager der TV-Crews haben es als einmal mehr geschafft, die Zuschauer und Presseleute weiter auszugrenzen. Lediglich eine handvoll erlesener Journalisten darf wirklich die Action verfolgen und an den regulären Tischen – fern ab vom Mothership – sieht es auch nicht besser aus. Auflagen erschweren die Berichtserstattung und Zuschauern wird nicht wirklich das Gefühl gegeben erwünscht zu sein, nur damit der Schein für die Fernsehbilder gewahrt bleibt.

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