Full Tilt laut L.A. Times kurz vor dem Verkauf

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Während gestern noch Jack Binion als Investor hoch gehandelt wurde, gelten nun „Investoren aus Europa“ als diejenigen, die den angeschlagenen Konzern retten sollen. Die Los Angeles Times (L.A. Times) hat in einem Bericht bekannt gegeben, dass die Verträge hierzu schon unterzeichnet sind und damit die Spielergelder bald fließen können.

Die LA Times beruft sich dabei auf die Aussagen von Anwälten, die in Verbindung mit Full Tilt Poker stehen sollen: „[…] die Firma hat am Donnerstag ein Abkommen mit einer Gruppe von Investoren unterzeichnet, die genug Geld mitbringt, um die Spieler auszuzahlen und damit auch gleichzeitig einen Hauptanteil von Full Tilts Mutterfirma in Irland, Pocket Kings, kauft.

Dass Full Tilt Poker nun wieder liquide wäre, hat anscheinend auch Phil Ivey friedlich gestimmt. Laut seines Anwalts, David Chesnoff, will der Ausnahmespieler nun seine Klage zurückziehen: „Herr Ivey will die Klage verwerfen, da er glaubt, Full Tilt unternimmt nun was, damit die Spieler ihr Geld bekommen.

Natürlich ist Full Tilt damit lange noch nicht gerettet. Allerdings würde zumindest wieder ein wenig Vertrauen gegenüber den Spielern hergestellt werden, wenn diese endlich ihr Geld sehen würden. Das Problem mit der Alderney Gambling Control Commission und der entzogenen Lizenz ist dennoch nicht vom Tisch. Allerdings wird die AGCC vielleicht einlenken, sobald FTP wieder liquide ist. Warum die Lizenz nämlich entzogen wurde, ist derzeit ja noch nicht bekannt.

Zudem hat FTP ja auch schon die Fühler nach einer neuen Lizenz ausgestreckt. Die Kahnawake Gaming Commission hat ein Presseschreiben hierzu veröffentlicht. Aus dem Schreiben wird aber auch deutlich, dass die KGC zunächst überprüfen will, wo das Problem mit der AGCC vorliegt.

Das Full Tilt Poker noch nicht wieder am Netz ist, liegt laut Insider-Berichten im Übrigen daran, dass die Verantwortlichen bei FTP nicht noch mehr schlechte Presse wollen und daher die Füße still halten. Die Aktion der AGCC hat ganz deutlich gezeigt, dass die Regulierungsbehörden keine Scheinfirmen auf fernen Inseln sind, sondern durchaus einen Machtfaktor darstellen.

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Zu guter Letzt muss auch erwähnt werden, dass Full Tilt Poker aufgrund der rabenschwarzen PR-Bilanz in diesem Jahr wohl auch versucht sind zu retten, was zu retten ist. Das bedeutet das Image wieder herstellen und versuchen sich mit den Obrigkeiten gut zustellen. Darunter fällt auch eindeutig das Department of Justice (DoJ). Denn sollte der US-Markt seitens der Regierung reguliert werden, dann wird FTP alles dransetzen, um dort wieder mitspielen zu können. Allerdings will der Staat noch drei Milliarden von Full Tilt Poker, PokerStars und Absolute Poker als Entschädigung, was auch noch für Probleme sorgen könnte.

Unterm Strich geht es zumindest bergauf mit Full Tilt. Im schlechtesten Fall wird der einstige Vorzeigeraum mit einem üblen Imageschaden weiterleben müssen, vom US-Markt ausgeschlossen bleiben und verzweifelt um den Aufstieg zu den Marktführern kämpfen. Im besten Fall wird FTP ein paar Köpfe rollen lassen und unter neuer Führung voll durchstarten. Auch auf dem US-Markt, sobald dieser reguliert ist. In beiden Fällen sieht es zumindest gut aus, dass die Spieler endlich wieder ihr Geld bekommen!

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