Black Friday: Die AGA will eigenes Online Poker Gesetz durchsetzen

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Vor rund zwei Wochen reichte US-Senator Joe Barton seinen Gesetzesentwurf zur Online Poker Regulierung beim Komitee für „House Energy and Commerce“ ein und tätigte so den ersten Schritt für die amerikanischen Pokerspieler. Unterstützt wurde der Texaner dabei von elf anderen Senatoren sowie der Poker Players Alliance.

Nun gibt es jedoch einen Konkurrenten, denn die American Gaming Association (AGA) plant ihr eigenes Gesetz und will dieses bis zum Herbst einreichen. Der Entwurf wird zusammen mit Senator Jay Rockefeller, einem Demokraten aus dem US-Bundesstaat West Virginia, ausgearbeitet. Die AGA ist ein in Washington DC ansässiger Interessenverband der Glücksspielwirtschaft und leistet dort seit 1995 Lobbyarbeit.

Hier ist auch ein großes Manko, denn natürlich werden beim Entwurf die Casino-Gesellschaften aus den Vereinigten Staaten bevorteilt. Das Gesetz soll den Markt regulieren, jedoch für die ersten zwei Jahre die ausländischen Firmen außen vorhalten. So würden beispielsweise Poker Stars oder Full Tilt Poker erst später auf den US-Markt zurückkehren können. Außer natürlich sie würden sich mit einem Casino zusammentun, was ja schon vor dem Black Friday von beiden Firmen geplant war. Im Übrigen gibt es eine ähnliche Beschränkung auch bei der Barton Bill (HR 2366 Online Poker Act of 2011).

Das Gesetz der AGA, welches aufgrund eines offiziellen Namens auch ab und an als Rockefeller Internet Poker Bill bezeichnet wird, sieht vor, dass ‚Glückspiel Staaten‘ wie Nevada und New Jersey die großen Gewinner sind, wohingegen die US-Bundesstaaten, aus denen die Spieler kommen, kleinere Anteile bekommen sollen. Einzelnen US-Bundesstaaten sei es zudem erlaubt, Online Poker zu verbieten. Oberflächlich unterscheidet sich die Rockefeller Internet Poker Bill also kaum von der Barton Bill.

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Spannend ist die Tatsache, dass derzeit im Senat einige Gesetzesentwürfe zum Thema Staatsschulden im Umlauf sind. Hier versucht die AGA Fuß zu fassen, denn Frank Fahrenkopf (Vorstandschef bei der AGA) wirbt mit satten Gewinnen im vierstelligen Milliardenbereich.

Man vermutet sogar, dass der Entwurf an ein anderes Gesetz geheftet werden soll, um ihn so schneller durch den Senat zu boxen. Diese Methode, dass zwei oder mehr unterschiedliche Gesetze zusammen verabschiedet werden, mag seltsam erscheinen, ist aber Gang und Gebe im US-Senat. Ein berühmtes Beispiel ist der Unlawful Internet Gambling Enforcement Act (UIGEA) aus dem Jahre 2006. Dieser Entwurf wurde damals mit dem Safe Port Act, einem Gesetz, das die nationale Sicherheit im Kampf gegen den Terror betrifft, zusammen eingereicht und fand dementsprechend große Zustimmung. Für den verantwortlichen Senator Bill Frist ging der ‚Trick‘ voll auf und lediglich zwei Senatoren stimmten gegen die Entwürfe.

Ähnlich könnte es auch Jay Rockefeller handhaben und das Gesetz an ein weiteres knüpfen. Am 2. August gibt es in Washington eine Krisensitzung wegen der steigenden Schuldenberge. Experten sind sich sicher, dass die AGA das Problemthema Schulden zu ihren Gunsten nutzen und Senatoren für sich gewinnen will.

Doch egal ob Barton oder Rockefeller Bill, die US-Spieler müssen darauf hoffen, dass sich schnell etwas tut, denn im nächsten Jahr stehen Präsidentschaftswahlen an und dann sind die Politiker mit ‚wichtigeren‘ Dingen beschäftigt.

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