

In kurzen Worten die Situation aus meiner Sicht. Erst ein Polizeiwagen, dann ein zweiter und so fort. Irgendwann sind alle da die Blaulicht und Zeit haben. Der Nachtbus steht mit abgestelltem Motor an der Station . Im Halbdunkel des schummerigen Lichts sieht man einen dunklen Schwarzafrikaner am Boden liegen. Dunkle Haut, dunkle Jacke, dunkle Hose und kurze schwarze Haare. Zirka dreißig Jahre alt, muskulös und nicht bereit freiwillig auszusteigen. Ein aufgeregter Passagier scheint ihn zu kennen, beziehungsweise wiederzuerkennen. Es gab da kürzlich einen unschönen Vorfall im selben Nachtbus und eine Frau wurde geschlagen. Täterbeschreibung, dunkler Schwarzafrikaner mit dunkler Haut, kurzen schwarzen Haaren und schwarzer Jacke samt ebenso schwarzer Hose. Weitere drei Polizeiwägen und langsam wird es dann auch knapp mit den illegalen Parkplätzen. Die bulgarischen Mädchen mit den EU-Papieren verfolgen gespannt das Geschehen von Gehsteig gegenüber. Der Schwarzafrikaner will nicht aussteigen und vor allen Dingen will er nicht der Gesuchte sein und bleibt am Boden liegen. Inzwischen will ich mich einschalten. Schade, dass ich meinen Oberfloorman-Ausweis nicht mit habe. Ich kenne mich mit solchen aufgeregten Situationen aus und am Tisch muss es schnell gehen. Weitere zwei Blaulichtwägen schräg gegenüber geparkt. Man stelle sich mal vor beim Turnier wäre eine kniffelige Entscheidung und man würde warten bis alle Floormänner aus der ganzen Stadt zusammenkommen. – Glaubt man dem aufgeregten Zeugen? Gewalt gegen eine Frau muss mal selbstverständlich sehr ernst nehmen, aber auch die Bürgerechte jedes einzelnen. Dann noch die schlechten Lichtverhältnisse. Für mich ginge der Mann am Boden auch als P.Diddy nach dem Sommerurlaub, oder als ältester Sohn von Evander Hollyfield durch. Nichts genaues weiß man und das mehr an uniformiertem Personal macht alles noch ein Stück weit verworrener. Irgendwann fällt dann die Entscheidung und der Mann am Boden wird in Handschellen abgeführt. Sieben viertürige Polizeiwägen und ausgerechnet auf den Rücksitz des Autos neben der großen Blumenkiste soll er hinein. Der Wiener hilft traditionell gerne wenn Fremde abgeführt werden und gemeinsam wird geschoben und gezogen bis sich die Autotür öffnen lässt. – Ich habe einen guten Freund dabei und wir gehen besser eine Kleinigkeit essen in dieser Wiener Nacht. Die bulgarischen Mädchen mit den guten Papieren sitzen wieder im Fenster. Zwei dunkle Schwarzafrikaner kommen uns entgegen mit dunkler Haut, dunklen Jacken, dunklen Hoses und ziemlich dunklen schwarzen Haaren. – Die Würstchen schmecken uns trotzdem.
Rasanter Themenwechsel – Meine „Laura Hill“ Kolumne hat mehr Staub gewirbelt, als ich es mir je hätte träumen lassen. Jetzt habe ich eine Horde aufgeregter Spieler auf den Fersen, die gleich die Welt retten wollen und alle Delphine sowieso. Einmal in der Woche zwei Euro einzahlen und alles wird gut, Beziehungsweise alles könnte gut werden, wenn ich nicht so hässliche Kolumnen schreiben würde. Das halte ich aus. – Ein Dank noch an die Leser von Hochgepokert.com Leser für die guten Vorschläge. Ich bin gerade erst in der Recherche, aber die grundsätzliche Anregung wird garantiert aufgegriffen. Es wird in irgendeiner Form ein einmaliges Benefizturnier für die „Aktion-Sarah.de“ geben. Wenn es sich online machen lässt, umso besser. Bin da nicht so der Experte, aber wir haben gute und schlaue Kollegen im Hochgepokert-Team, die mir sicher zur Seite stehen. Für den Fall, dass wir keine faire Online-Lösung finden, werde ich im Oktober ein zusätzliches Live-Turnier veranstalten. Fünfhundert Euro als Spende garantiere ich persönlich für die „Aktion-Sarah.de“ und nach oben gibt es natürlich keine Grenze. – Ich bedanke mich nochmals für all die konstruktiven Kommentare. Es war wirklich eine gute Idee der Leser, selbst etwas zu tun, anstatt sich in (berechtigte) Kritik am Unvermögen der anderen zu verlieren.

Götz Schrage







