


Moment! Stopp, aus, retour! Es wird gefeiert und nicht gejammert und streng unter uns, früher war nicht alles besser. Meist war es nur anders und das anders, war bei Gott nicht immer gut. Früher in der alten Zeit der gedruckten Magazine musste man mit stinkenden Straßenbahnen in muffelnde Redaktionen fahren, um den schlechtesten Kaffee der Welt zu trinken und auf Toiletten gehen, auf die auch andere Menschen gehen. Außerdem fiel man auf, wenn man mit Kollegen nicht sprechen wollte und wer beim gemeinschaftlichen Mittagessen nicht dabei sein wollte, über den wurde schlecht geredet (was mir schon damals egal war, aber nicht so egal, wie es mir jetzt ist). Abgesehen davon bei keiner, bei wirklich keiner redaktionellen Weihnachtsfeier der angeblich goldenen 80er-Jahre hat sich eine der höchst attraktiven Sekretärinnen (mit oder ohne) Höschen auf den Fotokopierer gesetzt, obwohl wir extra dafür einen höchst stabilen Farbkopierer hatten. Heute schreibe ich meine Text im Kaffeehaus, oder mitunter auch in höchst anrüchigen Lokalen, flirte mit der immer noch hübschen Kellnerin und erzähle ihr, ich sei Auslandskorrespondent für CNN Sports, weil das einfach gut kommt. Theoretisch könnte ich im Sommer auch im Freibad sitzen unter dem Sonnenschirm, Limonade schlürfen und den dicken Bademeistern bei ihren immer gleichen Frauengeschichten zuhören, oder im Casino sitzen und quasi live vom Spieltisch meine Kolumne ins System stellen. Zusammenfassend, ich habe die große Freiheit und ich genieße sie auch entsprechend. Die paar undankbaren und bösen Kommentar der Sorte: „Ich-will-alles-umsonst-und-dafür-will-ich-jeden-auch-noch-aus-der-Anonymität-beschimpfen-dürfen“ halte ich auch noch aus.
Vielleicht hat ja Benjamin Kang eine Wette laufen. So ähnlich wie in diesem Film mit Dan Aykroyd und Eddie Murphy. Im Original heißt die Komödie „Trading Places“ und die Übersetzung ist mir gerade entfallen. Wahrscheinlich geht es um einen Dollar und wahrscheinlich ist der Wettpartner auch irgendein wohlhabender Sack aus dem Business. „Ich hole mir diesen Götz Schrage als Kolumnist und werde trotzdem die Nummer Eins und das, obwohl er in jeder dritten Kolumne meine wichtigsten Kunden beleidigen wird, weil er einfach nicht anders kann.“ – Jedenfalls Benjamin Kang hat die Wette, sollte er sie denn gemacht haben, haushoch gewonnen. Hochgepokert.com ist die Nummer Eins unter den deutschsprachigen Pokernews-Seiten und ich bin verdammt stolz in diesem Team zu sein. Trotzdem in dieser feierlichen Stunde will ich mir etwas für uns alle wünschen dürfen. Und wenn ich schreibe für alle, dann meine ich eben auch die Kollegen von Pokerfirma, PokerOlymp, Intellipoker, Pokerzeit, Pokernews, Pokeraction, PokerPanorama und Poker-Magazin. – Wir alle arbeiten hart und gerne dafür, dass die lieben Leser draußen an den Internet-Empfängern täglich frisches, spannendes und amüsantes aus dem Bereich Poker lesen dürfen. Zur Feier meines Dienstjubiläums wünsche ich mir für uns alle ein klein wenig mehr Respekt. – Danke und auf die nächsten zweihundert Kolumnen. Selbstverständlich exklusiv bei Hochgepokert.com.
Götz Schrage








