Wien: Palais Schwarzenberg legt sich für Casinolizenz ins Zeug

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Schon länger kursieren die Pläne, dass in Wien neue Casinos entstehen sollen. Dabei ist immer wieder auch das luxuriöse Ambiente des Palais Schwarzenberg im Gespräch. Und die Partnerfirma hinter der Familienstiftung legt sich momentan ins Zeug, um bei der Vergabe der Casinolizenz am Ende die Nase vorn zu haben.

Die Interessengemeinschaft setzt derzeit alles daran, um die Öffentlichkeit und die Politik von den Vorteilen eines neuen Casinos zu überzeugen. Daher hat die Familienstiftung Schwarzenberg einen Masterplan für das Palais und den rund acht Hektar großen Park entwickelt. Sollte das Finanzministerium dem Schweizer Stadtcasino Baden den Zuschlag für die Lizenz geben, im Palais Schwarzenberg ein Kasino mit dem Namen „Grand Casino Wien“ zu betreiben, dann soll unter anderem ein großer Teil des Parks der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, der bisher Privatgrundstück ist.

Am oberen Teil des weitläufigen Parks soll dann ein öffentlicher Tennisklub entstehen, das ehemalige Restaurant Belvedere-Stöckl würde reanimiert und neu eröffnet und dem Denkmalamt will die Familienstiftung den Vorschlag machen, die Mauer zum Belvedere-Garten teilweise zu durchbrechen, sodass für Jogger, Familien, Touristen und Erholungsuchende allein im Schwarzenberg’schen Parkanteil rund 3,5 Hektar zusätzliche Fläche bereitstünden. Experten rechnen mit rund 640.000 Besuchern im Jahr. Für alle notwendigen Umbauarbeiten und die Erhaltung des Parks käme die Familienstiftung auf. Zusätzlich soll dann auch noch ein Hotel neben dem Casino entstehen. Das Palais selbst würde von den Schweizer Casinobetreibern restauriert und das Restaurant wäre für alle Besucher zugänglich und nicht nur für Casinogäste.

Mit diesen Details zu den Plänen geht das Palais Schwarzenberg nun bewusst an die Öffentlichkeit, um unter der Bevölkerung eine positive Stimmung bezüglich des neuen Casinos zu schaffen und eventuell dem Entscheidungsprozess bei der Lizenzvergabe die letzten Argumente zu liefern. Würden die Schweizer Casinobetreiber keine Lizenz bekommen, würde das Palais, das seit 2006 leer steht und die gesamte Liegenschaft „verwertet“ werden müssen. Das würde bedeuten, dass anstatt von Casino, Restaurant, Hotel und öffentlichem Park ein Resort für exklusive, zahlungskräftige Gäste errichtet würde,  inklusive Country Club. Dies wäre dann das völlige Gegenteil von den derzeitigen Plänen, nämlich komplett abgeschieden von der Öffentlichkeit, ein acht Hektar großer Privatgarten mitten in der Stadt

Die Bewerbungsfrist für die zwei neuen Kasinolizenzen in Wien lief im Juni 2013 ab. Die zwei Lizenzen kommen dann zu den bestehenden zwölf hinzu, die allesamt in den Händen der Casinos Austria AG liegen.

Wann die Entscheidung zur Vergabe fällt, ist noch unklar. Sollte die Gruppe rund um das Palais Schwarzenberg den Zuschlag bekommen, wollen sie €50 Millionen in das Projekt investieren. 28 Spieltische sollen dann in den Prunkräumen des Palais und 290 Spielautomaten im Untergeschoß stehen.

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