DPSB: „Ja, Pokern ist ein Sport!“

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DPSB_LogoDPSB Talkrunde 07092014 Stephan Kalhamer, Udo Gartenbach und Jens Hauschke
Das Anliegen war ungewöhnlich, der Ort war ungewöhnlich – und das Ziel ist bisher für viele nicht greifbar:  Udo Gartenbach und Pokercoach Stephan Kalhamer haben am Sonntag im Vereinsheim des Hamburger Sportklubs tus Berne darüber diskutiert, warum Poker Sport und eben kein Glücksspiel ist. Der Ort wurde bewusst gewählt: Nach zwei Vereinen in Hannover und Regensburg wird der tus Berne bundesweit der dritte Klub sein, der Poker als Sparte neben traditionellen Sportarten wie Fußball oder Gymnastik aufnehmen wird.

Der Hamburger Journalist und Buchautor Udo Gartenbach (aktuelles Buch: „111 Gründe, Poker zu lieben“) sowie Deutschlands führender Pokercoach und Vorsitzender des Deutschen Poker Sportbundes (DPSB), Stephan Kalhamer, stellten sich den Fragen des Moderators Jens Hauschke und des Publikums. Zentrales Thema der Diskussion: „Warum ist Poker ein Sport?“ „Schach oder Skat ist doch auch als Sport anerkannt“, sagt Kalhamer. Für das schlechte Image und die Zuspitzung der Medien in Sachen Poker könne man nichts – die Fakten seien schlichtweg anders. Strategie, Menschenkenntnis, Kondition und vieles mehr stünde beim Poker im Mittelpunkt – das „Zocker-Image“ sei einfach falsch. Natürlich brauche man Glück, um ein Spiel oder ein Turnier zu gewinnen. „Das benötigt man beim Fußball oder Handball aber auch“, sagt Kalhamer.

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Eine weitere Tatsache sei eben auch, dass geschätzte fünf Millionen Deutsche mehr oder wenig regelmäßig Poker spielen. „Darunter ist nur ein Bruchteil an Spielern, die hohe Geldeinsätze bringen“, sagt Gartenbach. Viele spielen schlichtweg aus Freude und wegen des Wettbewerbs – dafür sei ein Sportverein die ideale Plattform. Das sieht Dr. Benjamin Schulz, 2. Vorsitzender des tus Berne, ebenfalls so. „Es geht um ein zusätzliches Angebot für die Menschen, die kein Interesse am Spiel um Geld haben“, sagt er. Dass Pokern als Sport funktioniert, beweist der DPSB seit vielen Jahren: Mehr als 500 Spieler kämpfen Jahr für Jahr in regionalen Ligen um die Deutsche Meisterschaft. Darunter auch Profispieler wie eben Kalhamer oder der Pokerstars Pro Jan Heitmann, der sich neben seiner Tätigkeit als Promi – Coach für Stefan Raabs TV-Total Poker-Nacht intensiv für die Pokeramateure des Verbandes engagiert. Das alles war an diesem kurzweiligen Sonntagabend Thema in Hamburg. Dazu plauderten Kalhamer und Gartenbach auch ein bisschen aus dem Nähkästchen, erzählten die eine oder andere Anekdote aus ihrem Pokerleben und warben dafür, sich zu diesem Sport zu bekennen. Das sei eben kein Beleg für einen unsteten Lebensstil – sondern dafür, dass man sowohl im Spiel als auch im Alltag bewusste und strategische Entscheidungen treffen könne.

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