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Eine drastische Kehrtwendung ergab sich jetzt im Gerichtsfall Gordon Vayo gegen die PokerStars Mutterfirma Rational Entertainment Enterprises Limited (REEL). Nochmal zu Auffrischung der Klage: Der Vize-Weltmester hatte vor einem US-Bundesgericht Klage gegen PokerStars eingereicht, weil der Pokerraum seine Online-Gewinne aufgrund verdächtiger Kontoaktivitäten nach einem Auszahlungsversuch bis auf weiteres eingefroren hatte. Im Mai 2017 hatte Vayo fast $700.000 bei einem SCOOP Event gewonnen. Mit dem Geld hatte Vayo zunächst zwei Monate lang weitergespielt und in dieser Zeit etwa $90.000 an Poker-Kollegen über die PokerStars Software transferiert, bevor er selbst eine große Summe auszahlen lassen wollte. PokerStars warf Vayo aber vor, die Gewinne illegal aus den USA erspielt zu haben, indem er damals über einen VPN-Client gespielt haben soll. Vayo selbst behautete aber, die Gewinne legal aus Kanada erspielt zu haben, wo sich der Grinder in Ottawa zum Online-Pokern ein zweites Domizil eingerichtet hatte. Laut Vayos Anwalt hatte er zwar einen VPN-Client auf seinem Computer installiert, nutzte diesen aber für andere Zwecke. Nichtsdestotrotz reichte PokerStars die Erklärung des Pokerprofis nicht aus und hatte entschieden, das angeforderte Geld in Höhe von rund $600.000 einzubehalten, woraufhin der WSOP-Millionär sich einen Anwalt nahm und die Klage eröffnete. In der Klage forderte er nicht nur seine erzielten Gewinne ein, sondern auch Schadensersatz für die entstandenen Unannehmlichkeiten sowie die Übernahme der Gerichtskosten.
Der Vize-Weltmeister hat die Klage gegen REEL mittlerweile freiwillig zurückgezogen. Es sind sogar Beweise aufgetaucht, die den US-Pokerprofi selbst schwer belasten. Um dem Pokerraum glaubhaft zu machen, dass er sich zur Zeit seines SCOOP-Gewinns wirklich in Kanada aufgehalten hatte, engagierte Vayo ein Fälscher, der Kontobewegungen so abänderte, dass es so aussah, als hätte Vayo Geld von einem ATM in Ottawa abgehoben. Bei den Überprüfungen fiel jedoch auf, dass die Transaktionen gar keinen richtigen Sinn ergeben und völlig anders als gewöhnlich auf den Kontoauszügen abgerechnet wurden. Nach der erdrückenden Beweislast gegen den Pokerspieler, war Vayo gezwungen seinen Betrug einzugestehen, woraufhin er die Klage kurzerhand zurückzog. Mit dem Verzicht auf die $600.000 ist die Angelegenheit aber nicht aus der Welt, denn REEL will sich die Unannehmlichkeiten und den entstandenen Schaden bezahlen lassen und bittet Vayo entsprechend zur Kasse. Der Schaden der REEL bisher entstanden ist und den es zu begleichen gilt, soll sich auf fast $300.000 belaufen.