PlayerOne: Unglaublich!!! – Eusebiu Jalba gewinnt back-to-back King’s Main Events innerhalb von 8 Tagen

Das gab es wahrscheinlich noch nie: Eusebiu Jalba gewinnt nur eine Woche nach seinem Main Event Sieg beim German Poker Masters unter 2.981 Spieler den Main Event der PlayerOne Poker Tour unter 1.354 Spielern. Das hat der Pokerroom im King’s Resort Rozvadov wohl noch nie gesehen. Der starke Spieler aus Rumänien trotzte dabei jeglicher Wahrscheinlichkeit. Die Odds, dass so etwas in einem ausgeglichenem Teilnehmerfeld passiert, liegen bei 0.000025% – da ist es 120-mal wahrscheinlicher einen Royal Flush zu bekommen! Es zeigt aber auch, wie viel der so hoch heraufbeschworene „Lauf“ wert ist – und natürlich auch, wieviel Edge Eusebiu Jalba mitbringt. Dabei war er nicht allein im Finale, sondern war quasi umringt von Main Event Siegern aus dem King’s: Zweiter wurde Josef „Pepa G.“ Gulas, der WSOPC Main Event Champion, Siebter wurde der Main Event Runner-Up der German Poker Tour, Franck Greaux, und Arian Kashi, der Main Event Champion der partypoker Championship Czech, war als 8. auch am Final Table. Alles in allem ist es mehr als erstaunlich, wie wenige Spieler im King’s konstant riesige Teilnehmerfelder dominieren. Und auf der anderen Seite gibt es genauso Gelegenheitsspieler, die einen Ausflug ins King’s Resort machen und dabei den Deep Run ihres Lebens haben, wie es zum Beispiel dem bestplatzierten Deutschen Kapian Tamer passierte. Er landete mit unorthodoxer Spielweise auf Rang vier und halte sich zu dem Preisgeld von €14.600 auch noch eins der vier WSOPE Main Event Tag 1A Tickets.

Nach 6 Starttagen (1A bis 1F) sorgten 1.117 Entries und 237 Re-Entries, zum einen dafür, dass die Garantie von €300.000 mit in Summe €374.301 deutlich übertroffen wurde, zum anderen dafür, dass sich noch 24 Spieler an den Tischen trafen. Darunter waren auch 10 Deutsche, die die größte Fraktion stellten, und gegenüber den verbliebenen 4 Franzosen (PlayerOne ist ein französischer Veranstalter) klar in der Überzahl waren. 1.398€ inklusive des automatischen Mincashes von €500 beim Erreichen von Tag 2, waren allen bereits sicher. Bei 16 Spielern und dann zum Final Table mit 9 sollte es Redraws der Tische und auch interessante Preissprünge geben. Am Finaltisch war jedem ein Preisgeld von €3.900 sicher, und auf den Sieger warteten sogar €63.750 inkl. des WSOP M.E. Tickets.

Als klare Chipleader mit über 65 BBs waren quasi Seite-an-Seite Eusebiu Jalba und Josef „Pepa G.“ Gulas gegangen. Ihnen folgte mit einigem Respektabstand, der deutsche Looney Tunes Fan „Elmar Fudd“, der auf 45 BB kam. Aus ihrem anfänglichen 100.000er Starting Stacks hatten die Spieler in den erst 40-, dann 50- und am Finaltag 60-minütigen Blindlevels inzwischen deutlich mehr gemacht. Die beiden Big Stacks begannen so den Tag mit über 13 Millionen in Chips in Level 27 bei Blinds 100.000/200.000-200.000.

Als ersten am Finaltag erwischte es den Supershortstack „Billy5911“ (24., €1.398) aus Deutschland, der mit nur 2,5 BB am Montag gestartet war. Eine Preisstufe höher war dann auch für seinen Landsmann Thanh Lam Son Kieu Schluss (21., €1.689). In einem deutschen Block verabschiedeten sich Christopher Ibold (17., €2.300), Dennis Zoesch (16., €2.300), Patrick Rudau (15., €2.606) und auch der im Team-partypoker-Outfit spielende „Elmar Fudd“, der seinen großen Stack nicht durchbringen konnte und zudem bei der Table Balance nicht immer im Glück war.

Direkt auf der Final Table erwischte es dann auch Timm Andelkovic (11., €3.267) und den stark aufspielenden Andreas Walter (10., €3.267). Andelkovic hatte die Small und Mid Stacks direkt vor sich sitzen, und war so die meiste Zeit mit Pushes konfrontiert, die er mit Stack und Karten nur schwer callen konnte. Walter hingegen dominierte lange Zeit das Turnier und spielte seinen Big Stack gut aus, hatte aber auch Konfrontationen mit Josef „Papa G.“ Gulas, die ihn Teile seines Stacks kosteten.

Bis dahin hatten sich einige Spielmuster klar verfestigt. So fiel der Deutsche Kapian Tamer immer wieder mit unnötigen Preflop All-Ins (z.B. 27BB Open-Raise mit ), oder mit ähnlich starken Händen auf, die er zum Glück häufig bekam. Auch bei geriverten Trips spielte er äußerst passiv check-behind und zeigte seine offen seine Folds, die nicht selten die bessere Hand waren. Das Image, das er damit aufbaute, und auch die nötige Kartenstärke in so manchen Situationen gaben ihm mit Platz 4 allerdings Recht und außerdem trug er zur guten Stimmung am Feature Table bei. Ein ganz anderes Image baute sich der loose-aggressive spielende „Pepa G.“ auf. Seiner weiten Range gingen einige Spieler ins Netz, vor allem der zweite Big Stack am Feature Table in Form des Ukrainers Vasyl Laba. Gegen das gefloppte Top-Pair-Top-Kicker (mit AQo) des jungen Ukrainers riverte der Tscheche (mit 76s) Two Pair. Nach langer Zeit im Tank callte der Ukrainer das All-In auf dem River und bustete damit auf Rang 22 (€1.689), während Josef Gulas mit über 100 BBs fast soviel Chips besaß wie alle anderen am Tisch zusammen.

Und genau so eine Situation sollte sich noch einmal für den routinierten Tschechen lohnen, dessen Markenzeichen es war vom Stuhl aufzustehen, um nach gewonnenen Chips zu greifen … was er häufig tun musste. In einer der ersten Hände des Final Tables trafen gleich mehrere Pockets aufeinander: UTG+1 beim erfahrenen Dänen Arian Kashi, UTG+2 bei „Pepa G.“ und  UTG+3 bei Romain Bandeira (und gefoldete bei Kapian Tamer). Nach dem Open Raise von Kashi, dem Call von Gulas und der 3-Bat von Bandeira, callte Kashi und „Pepa G.“ tat es ihm gleich.

Der Flop war dann das perfekte Setup für den Tscheche, der mit dem Set das All-In seiner Kontrahenten callen konnte. Für Bandeira bedeutet dies Platz 9 und €3.900, für Arian Kashi Platz 8 und €5.100. Mit zwei Monster-Chipleadern, Jalba und Gulas, waren die Weichen zu einem Heads-Up schon einigermaßen vorgestellt, sollten sich die beiden nicht in die Quere kommen. 

Das passierte auch nicht und nacheinander verabschiedeten sich der Franck Greaux (7., €7.200) und der unauffällig gebliebene Ivaylo Ivanov aus Bulgarien (6., €9.500). Auf der Ticket-Bubble angekommen wurde das Spiel dann erwartet zäh, schließlich betrug der Preissprung von €11.900 auf €25.450 satte €13.550. Kapian Tamer benötigte hier als Shortie ein Double-Up, das er von „Pepa G.“ ( vs. ) bekam, und mit 47 BB kurzzeitig an diesem vorbeizog. So war es am Ende der über alle Tage äußerst solide spielende deutsche King’s-Regular „Elysium“, der Ticket-Bubble-Boy wurde. Sein finales 13,5-BB-Preflop-All-In mit callte Jalba mit . Die dominierenden Damen hielten und so musste der Deutsche als Fünfter €11.900 auf seiner Playercard verbuchen.

Die verbleibenden Vier, Tamer, Jalba, Gulas und der Niederländer Daan Uithof werden sich alle an Tag 1A der WSOPE wiedersehen, wobei Tamer davon ausgegangen war, dass es ein Ticket für die WSOP in Vegas sei. Das Ticket, dass für das Main Event des europäischen Pendants im November im King’s Resort Rozvadov gilt, konnte Jalba jetzt zum zweiten Mal gewinnen, womit er es als Re-Entry nutzen kann. Sollte dies bei ihm nicht nötig sein, wird das Ticket automatisch nach Ende der Re-Entry-Phase eingecasht.

Nicht ganz überraschend kam es so wie es kommen musste und es trafen nach dem Ausscheiden von Kapian Tamer (4., €25.450) und Daan Uithof (3., €31.150) zum Aufeinandertreffen der King’s Main Event Giganten. Jalba konnte das Heads-Up mit Chiplead bestreite. In der entscheidenden Hand wurde „Pepa G.“ dann mit seinen eigenen Waffen geschlagen: Das Raise von Gulas mit callte Jalba aus dem BB mit nur, und traf wie sein Kontrahent vormals so oft, das Board perfekt: 

Auf dem Flop von traf der Rumäne direkt den Flush und konnte das All-In seines tschechischen Kontrahente check-callen. Turn () und River () besiegelten das Schicksal von „Pepa G.“, der seine Lifetime Winnings um €39.950 aufstocken konnte. Der Rumänie Eusebiu Jalba schnappte sich damit nicht nur die €52.900-Siegprämie, und das €10.350-WSOPE-Ticket und die PlayerOne-Trophäe, sonder schrieb in dieser Montagnacht ein Stück Geschichte im King’s!

Hier geht es zum Twitch-Kanal vom Pokerroom King’s mit dem kompletten Livestream des PlayerOne Main Event Finals:

*inkl. €10.350 WSOPE Tag 1A Ticket
**mit zwei Stacks qualifiziert

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