
Nach einigen mehr oder wenigen gelungenen TV-Produktionen mit dem Thema Poker kurz nach dem Moneymaker-Boom ist es in letzter Zeit ruhiger auf den Leinwänden und Displays geworden. Oftmals wurden trotz vieler zur Verfügung stehenden Informationen Poker-Klischees bedient. Autorisierte Filme oder Dokumentationen, wie zuletzt die gleichnamige über Mike Matusow, sind die Ausnahme. Mit der Ankündigung von Eric und Geoff Roth, einem Oscar-prämierten Vater-Sohn-Gespann, das Leben von Stu Ungar in einer Miniserie verfilmen zu wollen, sollten Pokerherzen jetzt allerdings höher schlagen. Vor allem, da das Ganze von Stefanie Ungar, der Tochter der Poker-Legende, autorisiert sein wird.
Stu „The Kid“ Ungar, das größte Pokertalent aller Zeiten
Stu Ungar hinterließ seine Fußspuren in der Pokergeschichte wie kaum ein anderer. Als Gin Rummy-Spieler war er so erfolgreich, dass es niemanden mehr gab, der gegen ihn antrat. So widmete er sich vermehrt dem Poker. Bereits mit 27 Jahren hatte er zweimal das Main Event der WSOP gewonnen, was ihm 16 Jahre später noch einmal gelingen sollte. 5 Bracelets konnte der Spieler aus New York insgesamt gewinnen. Er wurde auch „The Mozart of the Card Table“ genannt.
Während Ungar im Poker quasi eine Gelddruckmaschine war (zu damaligen Zeiten über $30 Millionen Gewinn), verlor er regelmäßig seine Gewinne bei Pferdewetten oder gab sie für Drogen aus. Auch sein WSOP-Gewinn von 1996 ging für seine Drogensucht drauf. In der Folge lieh er sich immer wieder Geld, u. a. auch, um an der WSOP 1998 teilzunehmen. Im Laufe eines WSOP Events, bei dem er es in Tag 3 geschafft hatte, verstarb der Überspieler an einer Überdosis Kokain in seinem Hotelzimmer in Las Vegas. Ungar war nur 45 Jahre alt geworden.

Bisherige Filme & Bücher über „The Kid“
Das in jeder Hinsicht turbulent verlaufene Leben von Stu „The Kid“ Ungar wurde bereits in verschiedenen Büchern zu Papier gebracht. Auch auf der Leinwand war seine Geschichte schon zu sehen. U. a. in der Verfilmung „High Roller“ aus dem Jahre 2003 (mit Michael Imperioli als Stu Ungar) oder der ESPN-Dokumentation „One of a Kind“ aus dem Jahre 2006.
Eric & Geoff Ross – Das Vater-Sohn-Drehbuch-Duo
Eric Roth hat sich als Autor vieler Drehbücher einen Namen gemacht, u. a. war der Oscar-prämierte Schreiber für „Forrest Gump“, „Dune“ oder „killers of the Flower Moon“ verantwortlich, sein Sohn Geoff Roth landete mit „The Way you remember me“ auf der prestigeträchtigen Black List des Jahres 2021.
„Wir könnten uns nicht mehr darauf freuen, Stueys Geschichte zu erzählen. Er war einmalig, eine fesselnde Figur, wirklich einzigartig“, so die Roths zu ihrer bevorstehenden Aufgabe. „Wir fühlen uns geehrt, Teil dieses Projekts zu sein und sind seiner Familie dankbar, dass sie uns sein Vermächtnis anvertraut hat.“
Das sagt Stefanie Ungar
Die Tochter von Stu Ungar, die in seinem bewegten Leben sein ein und alles war, ist Pokerspielern vor allem dadurch bekannt geworden, als er beim Siegerinterview nach seinem dritten WSOP-Main-Event-Gewinn 1996 ihr Foto in die Kamera hielt. Als er dabei von Gabe Kaplan gefragt wurde, ob er jetzt sein Leben grundlegend ändern werde, entgegnete Stu Ungar: „Niemand hat mich jemals mit den Karten besiegen können. Der einzige, der mich jemals schlagen könnte, bin ich selbst.“

Gemeinsam mit ihrer Mutter wollte sie bislang keine Verfilmung über ihren Vater autorisieren, bis Eric Roth anfragte, den ihr Vater persönlich kannte: „Wir fühlten uns nie bereit, seine Geschichte zu teilen – bis jetzt. Als ich Eric und Geoff Roth traf, wussten wir, dass wir die richtigen Leute gefunden hatten, um die Geschichte meines Vaters zu erzählen“, gab Stefanie Ungar zu. „Eric lernte meinen Vater 1979 kennen, als er ihn in Las Vegas beim Kartenspielen beobachtete. Diese persönliche Verbindung verleiht diesem Projekt eine einzigartige Dimension. Wir sind endlich bereit, meinen Vater zu ehren und der Welt zu zeigen, wer er wirklich war.“
Wer in Kurzform mehr über Stu Ungar erfahren möchte, kann sich die Wartezeit bis zur Minsiserie auch mit einem Poker Bounty Video zu der Poker-Legende verkürzen:







