Skandal: Ali Imsirović fliegt schon wieder raus!

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Ali Imsirovic (BHI)

Der bosnisch-amerikanische High-Stakes-Pokerspieler Ali Imsirović, einst gefeierter GPI Player of the Year, sorgt erneut für Schlagzeilen. Am Donnerstag wurde er während des $1.200 Main Events der RunGood Poker Series (RGPS) im renommierten bestbet Jacksonville in Florida aus dem Turnier ausgeschlossen. Obwohl die Turnierleitung keine offizielle Begründung nannte, liegt die Vermutung nahe, dass der Ausschluss mit Imsirovićs umstrittener Vergangenheit zusammenhängt.

Laut PokerNews baute Imsirović während des ersten Startflights (Tag 1a) schnell einen beachtlichen Chipstack auf und führte das Feld mit nur noch 30 verbleibenden Spielern an. Nach der Dinner Break war sein Platz jedoch leer, und sein Stack verschwunden. Das Turnierpersonal bestätigte, dass Imsirović nicht mehr im Turnier sei.

Ali Imsirovićs Geständnis: Multi-Accounting und Online-Betrug

Im Juni 2023 veröffentlichte Imsirović ein knapp 30-minütiges YouTube-Video, in dem er zugab, zwischen 2020 und 2021 über mehrere Monate hinweg Multi-Accounting bei GGPoker betrieben zu haben. Er erklärte, dass er während der COVID-19-Pandemie mehrere Accounts nutzte, um an Online-MTTs teilzunehmen. Als Konsequenz wurde er von GGPoker gesperrt, und sein Guthaben in Höhe von $320.000 wurde eingezogen.

Im Video bestritt er jedoch vehement andere Vorwürfe, darunter das Verwenden von Echtzeit-Hilfen (RTA) und Collusion bei Live-Turnieren. Er bezeichnete diese Anschuldigungen als „völlig lächerlich“ und betonte, dass er keine weiteren Betrügereien begangen habe.

Das vollständige Geständnis kann hier angesehen werden:


Trotz Skandal: Imsirovićs Rückkehr zu Live-Turnieren

Trotz der Kontroversen kehrte Imsirović 2023 und 2024 zur World Series of Poker (WSOP) zurück. Im Jahr 2023 erreichte er den 18. Platz im $1.500 Shootout-Event und gewann 5.759 US-Dollar. 2024 belegte er den 14. Platz im $1.500 Closer-Event und sicherte sich $26.360.

Seine Rückkehr wurde jedoch von der Poker-Community kritisch beäugt. Viele forderten, dass Turnierveranstalter strenger gegen bekannte Betrüger vorgehen sollten, um die Integrität des Spiels zu wahren.

Wiederholte Ausschlüsse: Ein Muster zeichnet sich ab

Der Vorfall in Jacksonville ist nicht der erste Ausschluss für Imsirović. Bereits im Februar 2025 wurde er vom Champions Club in Texas disqualifiziert, nachdem das Turnierpersonal von seiner Teilnahme erfuhr. Der Club erstattete ihm die Startgebühr von $1.500 zurück und betonte die Bedeutung der Spielintegrität. Es wurde auch gemunkelt, dass Ali und Betrüger-Kollege Jake Schindler 2022 von der EPT Monte Carlo gebannt worden waren, aber dies wurde nie offiziell von PokerStars bestätigt.

Ali Imsirovic (BHI)

 

Fazit: Eine Branche ohne Aufsicht – Verantwortung liegt bei uns

Ali Imsirovićs Karriere ist ein Paradebeispiel für den Aufstieg und Fall eines Pokerspielers. Vom gefeierten Champion zum umstrittenen Teilnehmer mit wiederholten Ausschlüssen zeigt sein Weg, wie dünn die Linie zwischen Ruhm und Vertrauensverlust sein kann.

Was diesen Fall besonders brisant macht: Es gibt im Poker keine zentrale Aufsichtsbehörde, keine „Poker-Regierung“, die weltweit für Gerechtigkeit sorgt. Keine Polizei, die Betrüger systematisch aus dem Spiel entfernt. Stattdessen liegt es an Veranstaltern, Clubs und der Community selbst, für Integrität zu sorgen.

Obwohl einige Veranstalter klare Zeichen setzen – wie der Champions Club oder bestbet Jacksonville – fehlt es an einheitlichen Standards. Deshalb bleibt es an uns allen, die Szene mit Aufmerksamkeit, öffentlicher Diskussion und konsequentem Verhalten zu schützen.