Black Friday – Indiens Online-Gaming bricht zusammen!

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Indien erlebt derzeit seinen eigenen ‚Black Friday‘ im Online-Gaming. Mit der Verabschiedung des neuen Promotion and Regulation of Online Gaming Bill 2025 hat die Regierung einen radikalen Schnitt vollzogen: Sämtliche Real-Money Online-Games – ob Poker, Fantasy-Sport oder Rummy – sind ab sofort verboten. Das Gesetz unterscheidet nicht mehr zwischen Glücksspiel und sogenannten Skill Games, sondern zieht einen kompletten Schlussstrich.

Die Folgen traten unmittelbar ein. Plattformen wie PokerStars India, PokerBaazi oder Adda52 stellten über Nacht alle Einzahlungen ein. Spieler können zwar meist noch ihre Restguthaben abheben, doch neue Spiele um Echtgeld sind nicht mehr möglich. Branchenvertreter sprechen vom „schwärzesten Tag für Poker in Indien“ – ein Vergleich mit dem berüchtigten Black Friday 2011 in den USA liegt nahe.

Auch die großen Fantasy-Sport- und Gaming-Giganten Dream11, MPL, Games24x7 und Zupee mussten reagieren. Alle Anbieter stoppten ihre Geldspiele, viele verlagern sich nun auf Free-to-Play-Angebote. Besonders brisant: Diese Firmen waren zuvor zentrale Sponsoren im indischen Sport- und Medienmarkt, allen voran Dream11 als Partner der Cricket-Topligen. Werbeeinnahmen in Milliardenhöhe brechen nun weg.

Schaden und Strafen

Der wirtschaftliche Schaden ist enorm. Noch vor kurzem wurde die Branche auf ein Volumen von über $3,5 Milliarden bis 2029 geschätzt. Nun prognostizieren Verbände jährliche Steuerverluste von bis zu $2.4 Milliarden. Die Börse reagierte prompt: Die Aktie von Nazara Technologies, Miteigentümer von PokerBaazi, sackte nach der Gesetzesverkündung um rund 17 Prozent ab.

Das Gesetz sieht harte Strafen vor. Anbieter, Werbepartner oder Banken, die Geldtransfers für verbotene Spiele ermöglichen, müssen mit Geldstrafen in Millionenhöhe und bis zu drei Jahren Haft rechnen. Werbung für Glücksspiel-Apps kann mit bis zu $60.000 sanktioniert werden.

PokerStars India Ambassadorin Muskan Sethi

In den Untergrund

Kritiker bemängeln nicht nur die fehlende parlamentarische Debatte, sondern auch, dass die Regierung „Skill Games“ wie Poker oder Fantasy-Sport mit klassischen Glücksspielen gleichsetzt. Mehrere Unternehmen prüfen bereits rechtliche Schritte vor dem Obersten Gerichtshof, um die bisherige Rechtsprechung zu Skill Games wiederherzustellen.

Gleichzeitig wächst die Sorge, dass sich ein großer Teil des Marktes in den Untergrund verlagert. Schon in der Vergangenheit wichen Spieler nach lokalen Verboten auf Telegram-Gruppen, WhatsApp-Netzwerke oder Offshore-Seiten aus – mit allen Risiken von Betrug und Geldwäsche. Bereits jetzt haben die Behörden über 1.500 illegale Plattformen blockiert und hunderte Crore Rupien an verdächtigen Assets eingefroren.

Für Indiens Online-Poker und Real-Money-Gaming ist dieser Schritt ein Schock von historischem Ausmaß. Ob es sich dabei um das endgültige Ende oder nur um den Beginn eines langen juristischen und politischen Kampfes handelt, bleibt abzuwarten. Klar ist: Der ‚Black Friday‘ hat die indische Gaming-Landschaft über Nacht komplett verändert.

Santhosh Suvarna – Indiens erfolgreichster Pokerspieler mit $19 Millionen an Live Cashes

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