
Mit der „One Big Beautiful Bill“ (OBBB), die Donald Trump auf den Weg gebracht hatte, und mit 218:214 Stimmen im Repräsentantenhaus angenommen wurde, werden ab 2026 auch die Steuerregularien für viele Geschäftsfelder festgelegt. U.a. wurde darin auch die Versteuerung von Pokergewinnen und -verlusten neugeregelt. Konnten Pokerspieler in den USA bislang 100% ihrer Verluste von ihren Gewinnen vor der Versteuerung abziehen, sollen es zukünftig nur noch 90% sein. Dagegen hatte die demokratische Abgeordnete Dina Titus eine. Revisionsantrag vorgelegt, der die 90% wieder zu 100% macht. Ihr Antrag „HR 4304“ wurde im von Republikanern geführten Repräsentantenhaus jetzt abgelehnt.
Der neue „Poker Players Death Tax“
Die kontroverse OBBB bringt auch für die Pokerbranche nichts Gutes mit sich. Viele Poker Pros haben sich in den letzten Wochen und Monaten zu den Konsequenzen geäußert, die das knapp beschlossene Gesetz ab 2026 mit sich bringt. Das „Todesurteil“ für professionelle Pokerspieler in den USA könnte vor allem die Reduzierung von 100% auf 90% der steuerlich angerechneten Verluste sein. Das bedeutet, dass ein Pokerspieler, beispielsweise mit $150.000 Gewinnen und $100.000 Verlusten nicht mehr nur auf $50.000 Steuern zahlen muss, sondern nach dem neuen Gesetz auf $60.000.
Bei den geringen Margen, die selbst professionelle Pokerspieler haben, dürften diese 10% der steuerlich nicht mehr anerkannten Verluste, das aus für viele Pokerspieler bedeuten. Darüber hinaus wird dieses Gesetz auch eine Signalwirkung haben und die USA als Aufenthalts- und Wohnort für US-Pokerspieler untragbar machen.
Phil Hellmuth, der kein Freund von großem Drumherumreden ist, bezeichnete die neue Gesetzgebeung als „Poker Players Death Tax“. Und auch Doug Polk wurde schon bei einem Senator vorstellig, um eine Revidierung der neuen Regelung zu besprechen.
Der Änderungsantrag von Titus

Die demokratische Abgeordnete Dina Titus sitzt seit 2009 für den Staat Nevada im US-Repräsentantenhaus und ist bekennende Poker-Unterstützerin. Dort hat sie im Rules Committee als Drucksache „HR 4304“ mit parteiübergreifender Unterstützung von 8 demokratischen und 4 republikanischen Antragstellern den als FAIR Bet Act (Fair Accounting for Income Realized from Betting Earnings Taxation Act) titulierten Änderungsantrag gestellt, mit dem die 90%ige Anerkennung von Glückspiel und Pokerverlusten zurück auf 100% angehoben wird. – Dieser Antrag wurde im Repräsentantenhaus abgelehnt und die Steuer-Neuregelung von Trumps Gesetz beibehalten.
Republikaner reagiert mit Video
Auf die Ablehnung ihres parteiübergreifenden Antrags hatte Dina Titus am 9. September getwittert, dass er unglücklicherweise nicht angenommen worden ist, obwohl er ein einfaches Mittel gewesen wäre, um die spielerfeindliche Gesetzgebung zu korrigieren.
Das sah der Politiker Matthew Winterhawk alles anders. Der Republikaner, der in letzter Zeit öfter medienwirksam erscheint und offen mit dem Gedanken spielt als Nevadas nächster Gouverneur zu kandidieren, begab sich mit seiner Kritik auf dünnes Eis. Seine Ausführungen waren sehr ungenau und irritierend. Zum einen warf er Titus vor nur an die Casino und die Gambler zu denken, da sie sich für die „Subventionierung“ von Glücksspiel ausspreche. Von einer Subventionierung war jedoch nie die Rede und es stellt sich die Frage, ob der Republikaner überhaupt weiß, worauf der Antrag abzielte. Weiterhin vergleicht er das Pokerspiel mit Heroinkonsum.
Pokerspieler wollen um ihr Überleben kämpfen
Bereits in ihrem Twet kündigte Titus an, weiter für die Anrechnung von 100% der Pokerverluste zu kämpfen. Was dazu die nächsten Schritte sind, ist uns nicht bekannt. Von Pokerseite aus haben u.a. Phil Galfon, Daniel Negreanu und Doug Polk angekündigt, über die Konsequenzen aufklären zu wollen und für die 100% zu kämpfen. Phil Hellmuth ging sogar so weit, Senator Ted Cruz für diesen Kampf zu motivieren.
Wir halten euch hier auf hochgepokert über weitere Entwicklunge auf dem Laufenden.







