Ambassador gesperrt – Ren Lin vorläufig raus bei GGPoker und WSOP!

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Ren Lin

Der Poker-Zirkus bekommt eine neue Blitzmeldung: Der renommierte High-Stakes-Profi Ren ‚Tony‘ Lin ist von der Plattform GGPoker sowie von allen zugehörigen Live-Events bei der World Series Of Poker suspendiert worden – und zwar wegen Echtzeit-Coaching, auch bekannt als ‚ghosting‘. Die Konsequenzen sind massiv – und ein Warnsignal für die gesamte Szene.

Was genau ist passiert?

Am 14. Oktober 2025 fand das Online-Turnier GGMillion$ mit einem Buy-in von $10.300 statt. Der chinesische Spieler unter dem Alias ‚RealOA‚ gewann mit rund $346.903 Preisgeld. Kurz danach meldete sich ein dritter Spieler des Finaltisches („Buzzcut“) zu Wort und behauptete, RealOA habe während des Finaltisches seinen Bildschirm geteilt und Ratschläge von außen erhalten – unter anderem von Ren Lin.

Lin selbst bestätigte, dass er sich während einer Turnierpause eines Live-Events, das er spielte, in eine Online-Videokonferenz einwählte und seinem Freund RealOA kurz strategischen Input gab – ohne sich bewusst zu sein, dass das eine klare Regelverletzung war.

Formal heißt es: Jede Entscheidung am Pokertisch muss ohne externe Hilfe getroffen werden. Die Teilnahmebedingungen der Plattformen machen dies klar – und genau das wurde offenbar verletzt.

Ren Lin

Die Reaktion – Lin, Negreanu & GGPoker

Der sympathische Chinese Ren Lin veröffentlichte eine Entschuldigung: Er betonte, keinen persönlichen Profit aus dem Vorfall gezogen zu haben – er habe weder in den Spieler investiert, noch eine Zahlung erhalten. Lin machte deutlich, dass es wie eine normale Hand-Diskussion wirkte, ihm aber wohl nicht bewusst war, dass er damit Echtzeit-Hilfe gab. Unter anderem schrieb er, dass er nachträglich erkannt habe, dass sein Verhalten falsch war.

Daniel Negreanu, ebenfalls Ambassador bei GGPoker, äußerte sich auf Social Media unterstützend, sah jedoch das Problem in der Schwere der Entscheidung von GGPoker: „Pretty strong IMO …“ war sein Kommentar zu den Sanktionen.

Daniel Negreanu

GGPoker reagierte konsequent: RealOA wurde permanent von GGPoker, der World Series of Poker (WSOP) und allen Partnerplattformen ausgeschlossen, und sein verbliebenes Guthaben (~$250.523) beschlagnahmt. Lin wurde auf unbestimmte Zeit suspendiert – zusätzlich zahlte er rund $96.380 zurück, um den entstandenen Schaden zu decken.

Auch dem Live-Turnier, das er gerade spielte, (WSOP Super Circuit Cyprus, Buy-in $5.300) wurde Lin ausgebootet – seine Chips wurden entfernt, weil seine Online-Verfehlung direkt live Auswirkungen hatte.

Warum dieser Fall bedeutsam ist

Dieser Vorfall markiert einen Wendepunkt: Online-Regelverstösse haben unmittelbare Live-Konsequenzen und umgekehrt. Es reicht nicht mehr, ’nur‘ bei Online-Events sauber zu spielen – Live- und Online-Poker verknüpfen sich zunehmend. In diesem Fall ist die Verbindung zwischen GGPoker und WSOP klar und es wurde sofort agiert.

Für GGPoker ist es ein Signal: Markenbotschafter stehen nicht über den Regeln. Wer mit gutem Beispiel vorn sein will, darf kein Schlupfloch nutzen.

Und für alle Mitspieler ist es ein Weckruf: Fairness ist keine Option – sie ist Voraussetzung. Wer glaubt, Coaching in Echtzeit sei ‚harmlos‘ oder ‚üblich‘, ignoriert die Teilnahmebedingungen und dass er Gegnern einen unfairen Nachteil verschafft.

Der erhobene Zeigefinger: Ghosting – nein danke!

‚Ghosting‘ – das heimliche Geben oder Nehmen von Ratschlägen während eines laufenden Spiels – ist viel zu selbstverständlich geworden. Viele Spieler denken vielleicht: „Ach, das macht doch jeder irgendwie.“ Falsch! Es ist klar verboten.

Wenn selbst ein Top-Pro wie Ren Lin nicht erkennt, dass er eine Grenze überschreitet, dann ist das nicht nur peinlich – es zeigt, wie weit der Kulturbereich „Ghosting ist normal“ verbreitet ist.

Wer die Integrität des Spiels nicht achtet, untergräbt nicht nur seine eigene Reputation – sondern das ganze Spiel.

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