Wie viele Re-Entrys sind zuviel? – Mit 9 Bullets zur großen PSO Trophy: Oleksandr Shevchenko

Die PokerStars Open Manchester (PSO Manchester) sind in den Büchern. Neben Main Event Champion Tuan Le, der in einem 2-Way-Deal mit Christopher Brammer £149.200 gewinnen konnte, bleibt vor allem ein Spieler im Gedächtnis: Oleksandr Shevchenko. Der Ukrainer schaffte das Kunststück gleich zwei Trophys aus dem The Manchester Deansgate Hotel mitzunehmen. Zum einen die kleine Spade Trophy für den Sieg im £220 PL Omaha Event #9 und die große Shard Trophy für den Erfolg im £2.200 NLH Event #15. Den hatte er sich hart erarbeitet – mit 9 Re-Entrys!

Shevchenko erarbeitet sich mit 9 Bullets die Shard Trophy

Die PokerStars Open vereinen die Regionalen Turnierserien unter dem Dach eines gemeinsamen Namens. Was im letzten Jahr noch Eureka, UKIPT, FPS usw. hieß, ist in diesem Jahr ein PSO Event. Gemein ist den Regional Tours, dass sie deutlich günstigere Buy-Ins aufweisen als die große EPT. Ein £2.200 Event im Rahmen der PokerStars Open ist also dort definitv eine High Roller Veranstaltung (wie es auch das offizielle £2.200 PSO High Roller Event #5 in Manchester war). Das 15. Event der PSO Manchester war das einzige andere Turnier, wo das Startgeld so teuer war. Jemand, der sich das allerdings anscheinend locker leisten konnte, war Oleksandr Shevchenko. Der Ukrainer erwischte alles andere als einen guten Start, als er als erster das Turnier verlassen musste. Allerdings nur kurz, denn er kaufte sich direkt neu ein, nur um direkt wieder rauszufligen. Insgesamt 9 Re-Entrys investierte der Shevchenko in das Event, in dem auf den Sieger eine der seltenen (großen) Shard Trophys wartete, die im Gegensatz zu den Spades nur wenige Spieler auf der Welt besitzen.

Es kam schließlich wie es kommen musste, und irgendwann nahm Shevchenko Fahrt auf und konnte das Turnier mit seiner 9. Bullet gewinnen. Insgesamt belegte Shevchenko allein so die Ränge 1, 16, 20, 21, 22, 23, 25, 26, 28. Mit seiner enormen Investition von £19.800 hätte im ein zweiter Platze (£14.520) auf den er es sicher nicht abgesehen hatte, nicht gereicht um noch eine postive Bilanz ziehen zu können. Mit der Siegprämie von £23.100 machte er schließlich noch ein Plus von £3.300.

Wie das Ganze für seine 14 Mitstreiter in dem Turnier war, können wir nicht sagen. Für sie war es auf der einen Seite so vielleicht schwieriger selber die Shard Trophy gewinnen zu können. Auf der anderen Seite hätte der Preispool ohne Shevchenko gerade einmal ungefähr £36.473 betragen, woraus die Siegprämie dann sicher geringer gewesen wäre als die £14.520, die es so für den Runner-Up gab.

Sind Re-Entrys gut oder schlecht für die anderen Turnierteilnehmer?

Die exzessive Nutzung von Rebuys bei der WSOP vor durch High Roller wie Daniel Negreanu und anderee Spielern hat vor einigen Jahren die Pokerveranstalter rund um den Globos zur Abschaffung der Nachkauf-Möglichkeit veranlasst. Dabei blieb man an seinem Platzt sitzen, hatte nach wie vor Position auf die selben Spieler, konnte die gesammelten Informationen aus den vergangenen Händen mit ihnen nutzen, und hatte auch die gerade verlorenen Chips weiterhin am Tisch. Hatte man vielleicht sogar nach einen weiteren Rebuy-willigen Mitspieler am Tisch konnte man schnell den Table Stake so erhöhen, dass es zumindest sehr wahrscheinlich wurde, dass der Sieger des Turnieres von diesem Tisch kommen sollte. Vorausgesetzt man hatte das nötige Kleingeld dafür, sich auf der Jagd nach einem Bracelet oder einer bestimmten Trophäe immer wieder einzukaufen.

Mit den Re-Entrys der heutigen Zeit ist die Situation anders. Bei einem Neueinstieg wird der volle Buy-In-Betrag mit Fee und Staff Charge wie beim ersten Start gezahlt und man bekommt einen völlig neuen Platz, in der Regel an einem anderen Tisch zugewiesen. Damit beginnt das Turnier hier neu und auch die Chips, die man mit seinem vorherigen Ausscheiden einem Tisch spendiert hat, sind erst einmal nicht unmittelbar zurückzugewinnen.

Wie sieht das ganze jedoch aus, wenn das ganze Turnier nur 1 Tisch oder 2, wie beim PSO Manchester Event #15, umfasst? Dann kommt bei häufigem Neustart zwangsläufig an einen der Tische, dessen Table Stake man erhöht hat und spielt gegen Spieler, gegen die man bereits einige Hände Erfahrung hat.

Wie das Ganze für Spieler ist, die nicht oder nicht exzessiv von der Re-Entry-Option Gebrauch machen, ist schwer zu sagen. Zum einen kommt ein gewisser Gmabling-Aspekt mit ins Spiel. Je öfter sich eine Person einkauft desto mehr Chancen hat sie Flips oder auch 20:80-Situationen für sich zu entscheiden. Zum anderen hofft man natürlich darauf gegen genau so einen Spieler mit einer enjtsprechenden Hand die eigenen Chips in die Mitt bekommen zu können.

Wie seht ihr das?

Titelgewinn im £220 PLO – mit nur 1 Bullet

Wir wollen Olaksandr Shevchenko hier jedoch keinesfalls unrecht tun. Auch wenn er im 2,2k Turnier mehrere Anläufe gebraucht hat, um in Schwung zu kommen, mussste er in der Freezeout-Phase ja auch erst einmal den Sack zu machen. Dass er das als Pokerspieler kann, hat er zuvor bereits in Event #9, einem £220 PLO gezeigt. Hier ließ er 102 Entrys hinter sich und gewann in dem wesentlich größerem Feld mit £5.186 Siegprämie die zugehörige (kleine) Spade Trophäe.