
- Illegales Pokernetzwerk: Anand Shah soll Teil eines mafiösen Glücksspielrings in New Jersey gewesen sein
- Drohungen und Steuertricks: Die Anklage umfasst Gewaltandrohungen gegen Schuldner und Steuerbetrug über sechs Jahre
- Trotz allem Wahlkampf: Shah will trotz der 18 Anklagepunkte erneut in den Stadtrat gewählt werden
Der Stadtrat von Prospect Park, Anand Shah, sieht sich mit einer schweren Anklage konfrontiert: Insgesamt 18 Strafpunkte werfen ihm die Behörden vor, darunter Geldwäscherei, bandenmässige Erpressung, illegales Buchmachertum und die Organisation illegaler Pokerrunden.
Laut den Ermittlungen soll Shah im Mittelpunkt eines weitverzweigten Glücksspielnetzwerks gestanden haben, das auch mit der berüchtigten Lucchese-Mafiafamilie in Verbindung gebracht wird. Die Ermittler veröffentlichten sogar ein Schaubild, das Shah als Teil einer mafiösen Hierarchie zeigt, mit Verbindungen zu Wettbüros, Pokerveranstaltern und Unteragenten.

Poker im Hinterzimmer und Drohungen gegen Schuldner
Die Anklageschrift zeichnet ein düsteres Bild. Shah soll illegale Sportwetten und Pokerturniere unter dem Deckmantel regulärer Cafés und Restaurants in Städten wie Garfield und Woodland Park organisiert haben. Die Einnahmen daraus seien über Briefkastenfirmen gewaschen worden.
Zwischen 2020 und April 2025 soll Shah sogar mehrere Spieler, die Spielschulden hatten, mit Gewaltandrohungen eingeschüchtert haben. Darüber hinaus wird ihm vorgeworfen, illegale Glücksspielgewinne für seinen Wahlkampf verwendet zu haben. Allein für diesen Straftatbestand drohen bis zu zehn Jahre Haft. Auch Steuersünden wie das Verschweigen von Einkommen und die Einreichung falscher Steuererklärungen über sechs Jahre stehen auf der Liste.
42 Angeklagte, Mafia im Visier
Insgesamt 42 Personen sollen Teil des Netzwerks sein, darunter auch mehrere Mitglieder der Lucchese-Familie. Die Ermittlungen begannen bereits vor zwei Jahren und gipfelten im April 2025 in Razzien an zwölf Orten. Darunter waren vier Pokerspielclubs, die als Restaurants verdeckt betrieben wurden. Shah wurde damals verhaftet und sass sieben Wochen in Untersuchungshaft, bevor er unter Auflagen freikam.
Trotz der massiven Vorwürfe gibt sich der Demokrat kämpferisch. Shah, der in Ahmedabad (Indien) geboren wurde und in New Jersey mehrere Fast-Food-Restaurants betreibt, kandidiert erneut für den Stadtrat. Die Wahl ist am 4. November. Sein Anwalt betonte, Shah werde „mit aller Kraft gegen die Vorwürfe vorgehen“ und seine „zuvor makellose Reputation“ wiederherstellen.
Die Anklage könnte ihn jedoch für bis zu 150 Jahre Haft hinter Gitter bringen, sollte er in allen Punkten schuldig gesprochen werden. Am 24. Oktober wird Shah vor dem Superior Court in Morristown seine erste Stellungnahme abgeben.







