
- Poker in Thailand nach Ministerialerlass von Premier Anutin wieder verboten
- Entscheidung revidiert die Pokerfreigabe vom Juli durch Ex-Innenminister Phumtham
- Regierung lehnt jegliche Form von legalem Glücksspiel entschieden ab
In Thailand ist Poker ab sofort wieder verboten. Mit einem Ministerialerlass hat Premierminister Anutin Charnvirakul, der gleichzeitig auch das Amt des Innenministers bekleidet, am Mittwoch die Freigabe von Pokerturnieren rückgängig gemacht.
Die frühere Entscheidung, Poker zumindest als Sport unter Aufsicht einer offiziellen Organisation zuzulassen, wurde damit revidiert, und das nur knapp zwei Monate nach ihrer Einführung.
Politische Machtspiele hinter dem Poker-Aus
Die Geschichte hinter dem Hin und Her ist recht kurios. Phumtham Wechayachai, ein führendes Mitglied der Pheu-Thai-Partei, war im Sommer 2025 für kurze Zeit Innenminister Thailands. In dieser Funktion unterzeichnete er am 30. Juli einen Ministerialerlass, der das seit 67 Jahren geltende Verbot von Poker aufhob. Besonders der Zeitpunkt war brisant. Nur einen Tag später fand nämlich ein grosses Pokerturnier statt. Dies erweckte den Eindruck, die Regeländerung sei gezielt für dieses Event erfolgt.
Wenig später kam es jedoch zu politischen Verschiebungen: Die Bhumjaithai-Partei unter Anutin Charnvirakul verließ Anfang August die damals von Pheu Thai geführte Regierungskoalition. In der Folge übernahm Anutin erneut das Amt des Innenministers und wurde am 29. September auch zum neuen Premierminister Thailands ernannt.
Kaum im Amt, zog Anutin klare Grenzen. Seine Regierung werde keinerlei Formen von Glücksspiel dulden, auch nicht solche, die als Sport getarnt seien. Am 22. Oktober 2025 machte er schließlich ernst. Mit einem neuen Ministerialerlass hob er die Poker-Freigabe von Ende Juli wieder auf und stellte klar, dass Poker erneut als illegales Glücksspiel einzustufen sei.
Ende einer liberaleren Vision?
Mit dem Pokerverbot rückt auch eine andere Vision in weite Ferne: Die Legalisierung von Casinoresorts, wie sie die Pheu-Thai-Partei ursprünglich geplant hatte, liegt nun ebenfalls auf Eis.
Eine entsprechende Gesetzesvorlage wurde bereits im Juli aus dem Parlament zurückgezogen, kurz bevor es zum Machtwechsel kam. Paetongtarn Shinawatra, die treibende Kraft hinter der Idee, hat mittlerweile ihren Rücktritt als Parteichefin erklärt.







