
- Fünffacher Anstieg: Gesperrte Online-Glücksspielseiten stiegen von rund 500 auf über 2’500.
- Razzien in Zürich & Luzern: Behörden decken verbotene Pokerrunden und Spielautomaten auf.
- Strategie ab 2026: Bund und Kantone planen Offensive gegen organisierte Kriminalität.
In der Schweiz floriert das illegale Glücksspiel und stellt die Behörden zunehmend vor grosse Herausforderungen. Laut der Eidgenössischen Spielbankenkommission (ESBK) dienen immer mehr Bars, Hinterzimmer und sogar Internetangebote kriminellen Gruppen als Plattformen für verbotene Geldspiele.
Und auch im Netz scheint das Problem ausser Kontrolle zu geraten, denn allein bis Ende August 2025 standen 2’597 nicht bewilligte Online-Domains auf der Sperrliste. Dies entspricht einer Verfünffachung in nur drei Jahren. Die Zahl der Hausdurchsuchungen ist innerhalb eines Jahres um 46 % gestiegen, Strafverfahren nahmen um 28 % zu.
Razzien und Rückschläge in Zürich, Luzern und Basel
Erst Ende September entdeckten die Behörden bei koordinierten Razzien in drei Lokalen in den Kantonen Zürich und Luzern illegale Pokertische und Spielautomaten. Rund 40 Personen wurden kontrolliert, teils versuchten Anwesende zu fliehen. Es kam zu Beschlagnahmungen von Handys, Überwachungstechnik und IT-Equipment. In Basel wurden unlängst drei beschlagnahmte Spielautomaten vernichtet, deren Besitzer bis heute unbekannt sind.
Weil viele Tätergruppen gleich in mehreren Kriminalitätsfeldern agieren und teils aus Clanstrukturen stammen, setzen die Behörden jetzt auf neue Mittel: die sogenannten «Pariter». Dabei handelt es sich um koordinierte Kontrollen mit mehreren Behörden gleichzeitig. Zum Beispiel sind dann etwa Polizei, SUVA, Mehrwertsteueramt oder das Bundesamt für Zoll zusammen an der Arbeit.
Diese Massnahmen finden nicht nur in Bars und Spielhallen, sondern auch in Nagelstudios, Barbershops oder Baustellen statt. Der Berner Polizeioffizier Alexander Ott, einer der Vordenker dieser Strategie, betont: «Je mehr Behörden beteiligt sind, desto wirksamer können wir kriminelle Strukturen zerschlagen.»
Nationale Strategie gegen organisierte Kriminalität ab 2026
Angesichts der besorgniserregenden Entwicklung erarbeitet das Bundesamt für Polizei (Fedpol) unter Leitung von Eva Wildi-Cortés eine nationale Strategie zur Bekämpfung organisierter Kriminalität.
Der Entwurf soll bis Ende 2025 vorliegen, die Umsetzung ist ab 2026 geplant. Ziel ist ein koordiniertes, präventives Vorgehen gegen Clanstrukturen und deren Methoden, darunter auch illegales Glücksspiel. Nur so kann den Kriminellen bewusst gemacht werden: Wer illegale Geldspiele organisiert oder betreibt, riskiert hohe Geldstrafen und bis zu fünf Jahre Freiheitsentzug.Natürlich kann in der Schweiz und in Liechtenstein aber auch legal gespielt werden. Im Grand Casino Liechtenstein war zum Beispiel erst zu Halloween so einiges los.







