
- Antrag erfolgreich: Zhen Hu darf gegen 500’000 US-$ Kaution raus
- Hohe Fluchtgefahr: Thomas Gelardo bleibt in Haft – trotz 1,1 Mio. US-$ auf Bankkonto und in bar.
- Zu enge Mafia-Verbindungen: Angelo Ruggiero Jr. scheitert mit 5-Millionen-Dollar-Kautionsangebot.
Im Zusammenhang mit dem aufsehenerregenden FBI-Schlag gegen illegale Glücksspielringe rund um hochdotierte Pokerrunden und manipulierte Sportwetten sind die ersten Entscheidungen über die Freilassung einzelner Beschuldigter gefallen.
Während einige gegen hohe Kautionen das Gefängnis verlassen durften, bleiben mutmassliche Mafiosi vorerst hinter Gittern. Insgesamt stehen 34 Personen im Verdacht, Teil eines von organisierten Verbrecherfamilien gestützten Netzwerks zu sein, das prominente NBA-Spieler als Lockvögel für manipulierte Pokerrunden einsetzte.
Zhen „Scruli“ Hu darf raus
Zhen Hu, auch bekannt als „Scruli“, wurde auf eine Kaution in Höhe von 500’000 US-$ freigelassen. Sein Anwalt hatte beim zuständigen Bundesgericht sogar die Erlaubnis eingeholt, dass sein Mandant während der Haftverschonung gelegentlich Lotto spielen darf.
Die Anklage wirft Hu vor, die berüchtigte Lexington-Avenue-Pokerrunde organisiert zu haben, bei der mithilfe von Online-Technologie gezinkte Spiele abgehalten wurden. Laut Staatsanwaltschaft sollen allein bei dieser Pokerrunde mindestens 7 Mio. US-$ Schaden entstanden sein.
Shane „Sugar“ Hennen ebenfalls auf Kaution entlassen
Auch Shane Hennen, alias „Sugar“, wurde gegen eine Kaution in Höhe von 250’000 US-$ freigelassen. Die Kaution wurde durch seine Mutter und seinen Bruder abgesichert. Ihm wird vorgeworfen, die technische Infrastruktur für die Pokerbetrügereien bereitgestellt zu haben.
Hennen muss sich im Zuge seiner Kaution strengen Auflagen unterwerfen. Er darf weder Alkohol konsumieren noch unter falschem Namen auftreten oder jegliche Form von Glücksspiel betreiben.
„Juice“ und andere mit mutmasslichen Mafia-Verbindungen bleiben in Haft
Anders sieht es für Thomas Gelardo, genannt „Juice“, aus. Der mutmassliche Helfer der Bonanno-Familie soll die Lexington-Runde mitgeleitet und dabei einen erheblichen Anteil am Gewinn kassiert haben.
Die Staatsanwaltschaft präsentierte bei der Anhörung Belege über seine Vermögensverhältnisse: In seinem Haus wurden 220’000 US-$ in bar sowie ein Auto im Wert von 400’000 US-$ gefunden. Weitere 500’000 US-$ lagen auf seinem Bankkonto. Da Gelardo keiner offiziellen Arbeit nachgeht, verweigerte die Richterin eine Freilassung. Zu gross sei das Risiko einer Flucht.
Noch deutlicher fiel die Entscheidung im Fall Angelo Ruggiero Jr. aus, der laut Ermittlern der Genovese-Familie angehört und als Drahtzieher des Washington-Place-Pokerrings gilt. Sein Anwalt bot eine Kaution in Höhe von 5 Mio. US-$, dennoch wurde der Antrag abgelehnt. Die Begründung: zu enge Verbindungen zur organisierten Kriminalität.
Weitere Freilassungen gegen Kaution
Neben Hu und Hennen wurden auch weitere Angeklagte, darunter Nelson Alvarez, Michael Renzulli, Seth Trustman, Joseph Lanni, Sophia Wei und Curtis Meeks, gegen Kautionen zwischen 100’000 US-$ und 250’000 US-$ freigelassen.
Hier eine Übersicht:
| Name | Alias | Kaution (US-$) | Status |
| Zhen Hu | Scruli | 500’000 | Freigelassen |
| Shane Hennen | Sugar | 250’000 | Freigelassen |
| Eric Earnest | Spook | k. A. | Noch inhaftiert |
| Thomas Gelardo | Juice | Abgelehnt | Inhaftiert |
| Angelo Ruggiero Jr. | – | 5’000’000 (Antrag) | Inhaftiert |
| Nelson Alvarez | – | 100’000 | Freigelassen |
| Michael Renzulli | – | 100’000 | Freigelassen |
| Seth Trustman | – | 250’000 | Freigelassen |
| Joseph Lanni | – | 250’000 | Freigelassen |
| Sophia Wei | – | 250’000 | Freigelassen |
| Curtis Meeks | – | 250’000 | Freigelassen |







