Israelischer Mafioso soll Pokerveranstalter in USA erpresst haben

0
Bild von Assaf Waknine
  • Erpressung mit System: Assaf Waknine verlangte 5’000 $ pro Pokerrunde und untermauerte seine Forderungen mit brutaler Einschüchterung.
  • Mord als Botschaft: Der gewaltsame Tod von Emil Lahaziel wurde gezielt genutzt, um Angst und Gehorsam zu erzwingen.
  • Stars im Visier: Auch NBA-Grössen wie Gilbert Arenas und Chauncey Billups rücken ins Visier der Ermittlungen.

Der 52-jährige Israeli Assaf „Ace“ Waknine, ein verurteilter Straftäter mit Wohnsitz in Mexiko, ist von US-Behörden wegen versuchter Erpressung angeklagt worden. Ihm wird vorgeworfen, einen Veranstalter privater High-Stakes-Pokerrunden in Beverly Hills mit Drohungen eingeschüchtert zu haben. 

Dabei bezog er sich mehrfach auf den Mord an Emil Lahaziel, der 2023 nach einem Pokerspiel in den Hollywood Hills erschossen wurde. Waknine soll dem Gastgeber per WhatsApp geschrieben haben: „Ich schätze, du willst wohl wie dein anderer H*******n von Pokerfreund enden.“

Das angebliche Ziel: 5’000 US-$ Schutzgeld pro Spielabend. Als das Opfer nicht zahlte, wurde der Ton aggressiver. „Scheiss auf dein Meeting“, antwortete Waknine auf eine Bitte um Ruhe. Kurz darauf stellte der Veranstalter alle weiteren Spiele ein.

Beverly Hills’ geheime Pokernächte

Wie aus den Gerichtsdokumenten hervorgeht, hatte Waknine ein System aus Einschüchterung und Mafia-Verbindungen aufgebaut. Er nutzte mutmasslich Mitglieder der mexikanischen Mafia und der Crips, um Druck auf Veranstalter auszuüben. Die Pokerrunden selbst fanden in Luxusvillen statt und waren aufwendig inszeniert, inklusive Security, Barkeeper, Köche und Models als Kellnerinnen. Die Einsätze reichten von 20’000 US-$ bis weit über eine Million pro Abend.

Teilnehmer der exklusiven Events waren neben vermögenden Geschäftsleuten auch Prominente. So tauchen in den Ermittlungen auch Namen wie Gilbert Arenas und Chauncey Billups auf, denen vorgeworfen wird, selbst Gastgeber solcher illegalen Runden gewesen zu sein.

Der Fall Lahaziel: Mord mit Ansage?

Brisant: Die Ermittlungen gegen Waknine stehen in direktem Zusammenhang mit dem Mord an Emil Lahaziel im Mai 2023. Der 39-jährige Israeli mit Vorstrafen hatte sich laut Ermittlern kurz vor seinem Tod mehrfach mit den Waknine-Brüdern gestritten und ihnen wütende Nachrichten geschickt. Nur zwei Wochen nach einer Serie von Brandanschlägen auf Luxusvillen, in denen Pokerrunden stattfanden, wurde Lahaziel vor einem Haus gezielt mit Schüssen in Gesicht und Hals getötet.

Die Täter sollen ihn zuvor in einem gestohlenen Dodge-Truck zu dem Tatort gelockt haben. Zwei Männer wurden wegen Mordes angeklagt, beide einschlägig vorbestraft, einer von ihnen mehrfach wegen schwerer Gewaltdelikte. Ermittler vermuten, dass Waknine die Tat später bewusst als Warnung gegenüber anderen Pokerveranstaltern inszenierte.

Hai Waknine soll gemeinsam mit Assaf seine kriminellen Netzwerke in Kalifornien ausgebaut haben. Beide Brüder nutzten laut Ermittlern ihre gewalttätige Vergangenheit, um in der israelischen Community in Los Angeles Angst zu verbreiten. Assaf Waknine, der sich selbst einmal als „König von Cancún“ bezeichnete, war bereits früher wegen Angriffs, Einbruchs und illegaler Abhörmethoden verurteilt worden.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein