- «Kugelsichere» Beweise für RTA-Nutzung: CoinPoker weist Betrugsvorwürfe mit GTOWizard-Daten zurück.
- Entschädigung unterwegs: 10’000 US-Dollar werden an 59 geschädigte Spieler verteilt.
- Große Investitionen: Plattform investiert jährlich Millionen in Sicherheitsmassnahmen.
Ein Poker-Spieler mit dem Nickname «LazyAss» sorgte diese Woche für Aufsehen, als er sowohl auf Reddit als auch im TwoPlusTwo-Forum einen Beitrag veröffentlichte, in dem er der Plattform CoinPoker vorwarf, sein Konto zu Unrecht gesperrt und sein Guthaben von 10’000 US-Dollar konfisziert zu haben.
Der Vorwurf: angebliche Nutzung von Real-Time-Assistance-Software (RTA). Der Spieler, der unter dem Namen «Far_State_8335» postete, behauptete, die Plattform habe «praktisch keine konkreten Beweise» vorgelegt und warnte andere Spieler vor den Risiken, auf CoinPoker zu spielen. In seiner Darstellung schilderte er ausführlich seinen Spielstil, den zeitlichen Ablauf der Ereignisse und präsentierte Bilder von fünf Händen, die CoinPoker seiner Meinung nach als Grundlage für die Entscheidung dienten.
Eindeutige Beweise durch GTOWizard-Analyse
CoinPoker-Botschafter Mario Mosböck setzte den Spekulationen schließlich ein Ende, indem er auf Social Media eine detaillierte Analyse des Sicherheitsteams veröffentlichte.
Die Beweislage ist vernichtend: Mosböck legte dar, dass Simulationen mehrerer Hände, die «LazyAss» auf CoinPoker spielte, exakt zum selben Zeitpunkt auf GTOWizard durchgeführt wurden. Mithilfe des Fair-Play-Check-Tools von GTOWizard konnte das Sicherheitsteam nachweisen, dass drei Hände zeitgleich mit GTOWizard-Eingaben für Boards mit genau denselben Karten auftraten. «Bei Betrügern ist es oft nicht hundertprozentig beweisbar. In diesem Fall aber ist es kugelsicher und glasklar», erklärte Mosböck.
Seine Motivation, die Informationen zu teilen, begründete er mit der Frustration darüber, dass das Sicherheitsteam die falschen Anschuldigungen auf Reddit lesen musste. Die konfiszierten 10’000 US-Dollar werden nun auf 59 betroffene Spieler aufgeteilt, die gegen den Betrüger antraten.
Das Dilemma der Beweisführung
Die Offenlegung der Beweise wirft ein Licht auf das Dilemma, in dem sich Online-Poker-Plattformen befinden. Einerseits wünschen sich Spieler maximale Transparenz bei Kontosperrungen und Geldkonfiszierungen. Andererseits kann die Preisgabe von Erkennungsmethoden deren Wirksamkeit für zukünftige Fälle gefährden.
«Es ist sehr schwierig für Plattformen, weil es aus geschäftlicher Perspektive schwer ist, Informationen zu teilen. Aus rechtlicher Sicht ist es ebenfalls schwer, Informationen zu teilen», so Mosböck.
WPT-Moderator und Profi-Pokerspieler Tony Dunst würdigte Mosböcks Transparenz: «Guter Thread hier, Mario, ich schätze, dass du und CoinPoker bereit wart, transparent zu sein. Es ist definitiv schwierig, die Balance zu finden zwischen der Erklärung, warum und wie man weiss, dass jemand betrogen hat, und dem Prozess, um sie zu stoppen.»
CoinPoker betonte in seiner Stellungnahme, dass jeder Fall individuell und in Übereinstimmung mit den Compliance- und Integritätsrichtlinien behandelt werde.
Millionen-Investment in Spielersicherheit
Die Sicherheit der Spieler hat für CoinPoker höchste Priorität, wie Mosböck betonte. Die Plattform investiere jährlich Millionenbeträge in ihre Sicherheitsmassnahmen, um RTA-Software zu bekämpfen und die Spieler zu schützen. «Wir investieren viele Ressourcen, Geld und Zeit, um die besten Tools zu entwickeln. Je besser die Software und das Erkennungssystem, desto schneller werden diese Leute erwischt», erklärte Mosböck.
Dies ist nicht das erste Mal, dass CoinPoker mit Transparenz in solchen Angelegenheiten punktet. Ende Oktober war die Plattform bereits entschieden gegen mehrere Accounts vorgegangen, die Seat-Scripting-Technologie nutzten.
Als zusätzliches Zeichen für Sicherheit und Transparenz erstellten Mosböck und sein Botschafter-Kollege Patrick «Pads» Leonard einen Proof-of-Reserves-Bericht für die Seite, der zeigt, dass die Gelder der Spieler getrennt aufbewahrt und in Cold Wallets gesichert sind.
