- Hellmuth will nur noch 100 Bracelets: Poker-Brat will Bracelets wieder bedeutsamer machen.
- «Entwertung stoppen»: Rekordhalter warnt vor Wertverlust durch Inflation von acht Bracelets 1976 auf 245 im Jahr 2024.
- Community gespalten: Tilly und Deeb zweifeln an Umsetzbarkeit der 450-Millionen-Dollar-Reform.
Phil Hellmuth hat am Donnerstagabend im «No Gamble, No Future»-Livestream eine Bombe platzen lassen. Die World Series of Poker erwäge demnach, die Anzahl der jährlich vergebenen Bracelets auf 100 zu begrenzen. Das wäre weniger als die Hälfte der aktuellen Zahl.
Der Rekordhalter mit 17 Bracelets stand auf, las dramatisch von seinem Handy ab und verkündete: «Die WSOP hat viel zu viele Bracelets da draussen. Daniel Negreanu stimmt mir zu, auch wenn er wahrscheinlich sofort twittern wird, dass er das nicht tut.»
Hellmuth behauptete, mit Michael Kim, dem Eigentümer von GGPoker, über den Plan gesprochen zu haben: «50 in Vegas, 10 beim Paradise, 10 in Europa, 10 in Asien und 20 online. Wir wollen 100 Bracelets pro Jahr vergeben.»
Seine Begründung war unmissverständlich: «Ich finde es lächerlich, dass es all diese Bracelets gibt. Wenn ihr weiterhin 300 Bracelets pro Jahr vergebt, wertet ihr die Bracelets auf schreckliche Weise ab.»
Hellmuth betonte, dass er diese Initiative unterstütze und glaubte, Negreanu werde «ausflippen», wenn er davon höre, obwohl dieser ihm zuvor Unterstützung zugesagt habe. «Viele von uns denken, dass die World Series nicht mehr das wert ist, was sie einmal war. Und wenn ihr 300 Bracelets pro Jahr vergebt, wird sie irgendwann gar nichts mehr wert sein.» Shaun Deeb fragte, ob das bedeute, dass der Player of the Year wichtiger werde. «Wahrscheinlich», antwortete Hellmuth.
Tilly und Deeb zweifeln, Hellmuth bleibt hart
Jennifer Tilly äusserte sofort Skepsis: «Die World Series of Poker wird dem niemals zustimmen, denn es ist eine riesige Gelddruckmaschine. Jeder will ein Bracelet.» Doch Hellmuth konterte: «Aber ich habe gerade gesagt, dass der Typ, der die World Series gekauft hat, die Idee mag.»
Als Tilly erstaunt nachfragte, legte Hellmuth nach: «Er hat 450 Millionen US-Dollar bezahlt. Die Assets verlieren an Wert, Jennifer.» Deeb erklärte daraufhin, dass er die Idee hasse.
Es überrascht nicht, dass ausgerechnet Hellmuth diese Diskussion anstösst. Mit 17 WSOP-Bracelets ist er der unangefochtene Rekordhalter. Bracelets sind sein Vermächtnis, und je mehr vergeben werden, desto grösser die Chance, dass jemand seinen Rekord bricht.
Das erste Bracelet wurde 1976 bei der WSOP verliehen, zuvor erhielten Spieler Pokale. 2024 wurden insgesamt 245 Bracelets vergeben.
Wer Hellmuths beeindruckende Pokalsammlung bestaunen will, kann dies übrigens in einem kürzlich veröffentlichten Video tun.
