
- Achterbahnfahrt zum Sieg: Felipe Boianovsky kämpft sich zum 640’000-Dollar-Triumph beim BSOP 50k Super High Roller.
- Time-Bank kostet Zavodini den Titel: Im entscheidenden Heads-up verlor Titelverteidiger Leandro Zavodini seine Pocket-Jacks durch abgelaufene Bedenkzeit.
- Triumph am Geburtstag des Neffen: Boianovsky widmete den zweitgrössten Sieg seiner Karriere seinem Neffen.
Als Chipleader in den Final Table zu starten, ist normalerweise eine komfortable Position. Für Felipe Boianovsky wurde daraus am zweiten Tag des 50’000-Dollar-Super-High-Rollers bei der Brazilian Series of Poker (BSOP) jedoch eine Achterbahnfahrt, die ihresgleichen sucht. Der brasilianische Poker-Star verlor zunächst den Grossteil seiner Chips, kämpfte sich mit mehreren All-ins zurück, wurde erneut zum Short Stack und krönte sich am Ende trotzdem zum Champion.
Mit einem Preisgeld von 3’200’000 Real feierte Boianovsky seinen bisher grössten Live-Erfolg. «Ich fühle mich fantastisch. Es war eine grossartige Erfahrung. Alle meine Freunde waren an der Rail. Meine Freundin auch. Und es ist der Tag, an dem mein Neffe auf die Welt kommt. Ihm widme ich diesen Sieg. Er wird heute geboren, das ist ein ganz besonderer Moment», sagte der sichtlich bewegte Champion nach seinem Heads-up-Sieg gegen Leandro Zavodini.
Von 220’000 Chips zum Titel
Das Turnier zog insgesamt 40 Entries an und generierte einen Preispool von 9’405’000 Real. 15 Spieler starteten in Tag 2, drei Late Registrations kamen noch hinzu. Nur die besten sechs sollten ausbezahlt werden.
Zavodini, Titelverteidiger vom Vorjahr, erreichte den Final Table als Chipleader mit 1’970’000 Chips. Thiago Crema schied als Erster aus, als sein Ass-König gegen Vladimir Minkos Ass-König verlor. Eine geturnte Flush-Karte besiegelte sein Schicksal. Boianovsky, zu diesem Zeitpunkt bereits auf mickrige 220’000 Chips geschrumpft, verdoppelte gegen Leonardo Rizzo. Ottomar Ladva, der ein anderes Event gewann, verabschiedete sich auf dem achten Platz.
Die Bubble platzte, als Joao Simao nur Tage nach seinem Sieg im ersten Event der Serie gegen Zavodinis River-Strasse verlor. Ab diesem Zeitpunkt war allen verbliebenen Spielern ein Preisgeld von mindestens 135’000 Dollar sicher.
Mehrfache Double-ups führen zum Triumph
Was folgte, war pure Dramatik. Boianovsky verdoppelte gleich zweimal: Erst knackte er Asse, dann gewann er gegen Zavodini. Pedro Padilha schied als Sechster gegen Minko aus, während Boianovsky Rizzo auf Rang fünf eliminierte. Eine Pechsträhne brachte den Brasilianer erneut in Bedrängnis, doch drei weitere Verdopplungen gegen Minko katapultierten ihn auf fast 3’000’000 Chips.
Minko beendete Ruben Lopes‘ Turnier auf dem vierten Platz, verlor dann aber einen massiven Pot gegen Boianovskys gefloppte Trips. Zavodini verdoppelte zweimal gegen Boianovsky und eliminierte Minko schliesslich als Dritten.
Time-Bank-Drama entscheidet das Heads-up
Das Heads-up begann mit einem knappen Vorsprung für Zavodini, doch eine kritische Hand veränderte alles. Zavodinis Time-Bank lief ab, während er gegen Boianovskys Shove mit zwei Buben überlegte. Seine Hand wurde für tot erklärt. Wenige Momente später turnte Boianovsky den Nut-Flush und besiegelte damit den Titel.
«Ein absoluter Achterbahnfahrt-Tag», fasste Boianovsky zusammen. «Chipleader, dann Short Stack, dann wieder zurück. Ich habe einfach eine Hand nach der anderen gespielt.» Der Sieg ist für den 35-Jährigen die Krönung einer Karriere, die 2010 begann und von High Rollern wie Tom Dwan inspiriert wurde.
«Es ist so fantastisch zu sehen, dass hier etwas so Grosses passiert», schwärmte Boianovsky über die BSOP. «Ich war noch nie bei einem Triton, aber man hört immer, wie gut die Spieler dort behandelt werden und wie hoch die Buy-ins sind. Das hier fühlte sich an, als hätten wir ein Triton direkt vor unserer Haustür.»
Hier die Ergebnisse:
| Platz | Spieler | Land | Preisgeld USD | Preisgeld CHF |
| 1 | Felipe Boianovsky | Brasilien | 640’000 USD | 595’200 CHF |
| 2 | Leandro Zavodini | Brasilien | 440’000 USD | 409’200 CHF |
| 3 | Vladimir Minko | Russland | 280’000 USD | 260’400 CHF |
| 4 | Ruben Lopes | Portugal | 216’000 USD | 200’880 CHF |
| 5 | Leonardo Rizzo | Brasilien | 170’000 USD | 158’100 CHF |
| 6 | Pedro Padilha | Brasilien | 135’000 USD | 125’550 CHF |







