
- 16 Jahre Wartezeit: Casino-Gaming 2010 legalisiert, erste Eröffnung Q1 2026.
- 400-Millionen-USD-Resort: Princess Grand Jamaica mit 1’000+ Zimmern und Kapazität für 600 Casino-Besucher täglich.
- Poker-Potenzial ungeklärt: Könnte Jamaika zur neuen Karibik-Poker-Destination werden?
Manche Dinge brauchen Zeit. Sehr viel Zeit. So auch in Jamaika. Die Karibikinsel legalisierte Casino-Gaming bereits 2010, doch erst 2026 wird das erste legale Casino seine Türen öffnen. Das Princess Grand Jamaica Resort in Green Island, Hanover, könnte nebenbei eine neue Poker-Destination in der Region etablieren.
Warum hat es so lange gedauert?
Die Antwort ist simpel: Die ursprünglichen Lizenzbedingungen waren so streng, dass kein einziges der früh genehmigten Projekte realisiert wurde. Investoren scheiterten an den Auflagen, religiöse Gruppen kämpften jahrzehntelang gegen die Legalisierung, und die Bürokratie tat ihr Übriges.
Erst 2021 kam Bewegung in die Sache. Die COVID-19 Economic Recovery Task Force unter Leitung des ehemaligen Finanzministers Dr. Nigel Clarke empfahl eine Lockerung der Bedingungen. Das Gesetz wurde geändert, neue Ausschreibungen gestartet. Im März 2024 erhielt Princess Hotels and Resorts schließlich die Approved Integrated Resort Development Order (AIRD) und damit das goldene Ticket für die Casino-Lizenz.
Eröffnung verschiebt sich ins erste Quartal 2026
Ursprünglich sollte das Casino Ende 2025 öffnen. Daraus wird nichts. Managing Director Enzo Pezzoli erklärt die Verzögerung pragmatisch: «Es ist schwierig, ein exaktes Datum zu nennen, aber ich würde sagen, erstes Quartal 2026. Da es das erste Casino in Jamaika ist, arbeiten wir mit der Casino Gaming Commission zusammen, um alle erforderlichen Unterlagen zusammenzustellen.»
Die Herausforderung liegt noch immer in der Regulierung. Als absolutes Novum für Jamaika müssen alle Aspekte der Automaten, Tische und Ausrüstung mit den Behörden abgestimmt werden. Eine Mammutaufgabe für beide Seiten.
Das 400-Millionen-Dollar-Puzzle
Das Princess Grand Jamaica ist keine kleine Nummer. Zusammen mit dem Schwester-Resort Princess Senses The Mangrove bildet es ein 400-Millionen-USD-Projekt mit mehr als 1’000 Zimmern und mehreren Overwater-Suiten.
Premierminister Dr. Andrew Holness eröffnete die Hotels bereits im Dezember 2024, nur das Casino fehlt noch.
Casino Gaming Commission bereitet den Boden
Während Princess Hotels die letzten Hürden nimmt, arbeitet die Casino Gaming Commission (CGC) an der regulatorischen Infrastruktur. CEO Cleveland Allen formuliert die Mission klar: «Ein Fundament schaffen, das sicherstellt, dass Jamaikas Casino-Industrie mit Integrität, Verantwortlichkeit und Respekt vor dem Gesetz wächst.»
Im vergangenen Jahr hat die CGC ihre Lizenzierungs-, Compliance- und Überwachungsmechanismen gestärkt. Digitale Tools für Echtzeit-Aufsicht wurden implementiert, ein Informationsaustausch-Abkommen mit der Financial Investigations Division unterzeichnet. Die Botschaft: Potenzielle Lizenznehmer werden gründlich überprüft, Betriebe in Echtzeit überwacht, die Öffentlichkeit transparent informiert.
«Das bedeutet, Systeme zu schaffen, die Investoren, Betreiber, Mitarbeiter und die breite Öffentlichkeit schützen», so Allen. «Gleichzeitig muss das Vertrauen entstehen, dass jeder verdiente Dollar fair und transparent verwaltet wird.»
Wird es Poker-Tische geben?
Die grosse Frage für Poker-Fans: Bietet das Casino auch Live-Poker an? Bisher gibt es keine offiziellen Angaben zum Spielangebot. Typischerweise haben integrierte Resorts dieser Grössenordnung zumindest einige Poker-Tische, meist für Texas Hold’em Cash Games, manchmal auch kleine Turniere am Wochenende.
Mit 600 Casino-Besuchern täglich wäre das Potenzial vorhanden.
Und die Karibik hat bereits erfolgreiche Poker-Destinionen: Die Bahamas mit der WSOP Paradise, an der auch die absoluten Topstars wie Daniel Negreanu teilnehmen, Aruba mit regelmässigen Turnieren. Könnte Jamaika die nächste Station auf der karibischen Poker-Landkarte werden?
Die Möglichkeiten wären da. Ein Resort dieser Kategorie könnte internationale Turnierserien ausrichten oder eine eigene Tour etablieren. Mit direkten Flugverbindungen aus den USA und Europa und der Attraktivität Jamaikas als Urlaubsziel wäre die Kombination aus Strand, Reggae und Poker durchaus reizvoll.







