Bloom holt Hendon Mob Championship in Kapstadt nach zwei entscheidenden Händen

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Sean Bloom nach seinem Sieg in Kapstadt.
Sean Bloom nach seinem Sieg in Kapstadt.
  • Zwei Hände entscheiden Turnier: Bloom casht zweimal gegen Chipleader Nortje und übernimmt Kommando im Dreikampf.
  • 354 Einträge, fast verdoppelte Garantie: Event wächst von 210 (2023) über 299 (2024) auf 354 Entries.
  • Dreier-Deal nach Boyer-Exit: Bloom, Pillay und Nortje teilen Top-3-Preise.

Manchmal braucht es nur zwei richtige Entscheidungen zur richtigen Zeit. Genau dies geschah im Falle von Sean Bloom, der am Final Table des Hendon Mob Championship Cape Chipleader Marko Nortje gegenübersass und damit einen vierten Platz vor zwei Jahren in den Turniersieg 2025 verwandelte.

Die dritte Ausgabe des Events im GrandWest Casino by Sun International entwickelte sich zum Selbstläufer. Nach 210 Einträgen im ersten Jahr und 299 im zweiten zogen dieses Mal 354 Spieler über vier Starttage an die Tische. 46 Spieler landeten im Geld bei dem Event, das in Kooperation mit der SunBet Poker Tour ausgetragen wurde.

Ass-Zehn und König-Bube entscheiden das Turnier

Den größten Teil des Finaltages dominierte der 25-jährige Marko Nortje mit gnadenloser Aggression. Doch am Final Table kippte das Momentum. Bloom, der Nortje «über die Jahre bei vielen Pots» erlebt hatte, wusste genau, wie er ihn ausspielen konnte.

Die erste Schlüsselhand: Ass-Zehn. «Ich versuche, die Pots gegen ihn aufzublähen, wenn meine Hände nutted sind, weil ich weiss, dass er mit dem, was er als starke Hand ansieht, ziemlich durchdrehen kann», erklärte Bloom im Siegerinterview mit Roland Boothby von The Hendon Mob. «Ich habe versucht, Ass-Zehn so bluffig wie möglich aussehen zu lassen.» Die Rechnung ging auf, Bloom verdoppelte.

Kurz darauf die zweite Konfrontation. Nortje hatte ein Paar Vieren, Bloom hielt König-Bube und folgte seinem Instinkt. «Als er auf dem River hart rein ging, aber nicht All-in, ergab das für mich nicht viel Sinn», so der spätere Champion. «Ich dachte, ich habe die beste Hand.» Richtig gedacht. Mit diesen beiden Händen übernahm Bloom die Chipführung im Dreikampf und liess sie nicht mehr los.

Deal nach Boyer-Elimination

Als der Franzose Kevin Boyer auf Platz vier ausschied, blieben drei Südafrikaner übrig: Bloom, Alvin Pillay und Marko Nortje. Die drei einigten sich auf einen Deal.

Bloom sicherte sich als Chipleader 350’000 ZAR (rund 17’850 CHF), Pillay nahm 305’000 ZAR (15’555 CHF) für Platz zwei mit, Nortje erhielt 285’000 ZAR (14’535 CHF) für den dritten Rang. Zusätzlich gab es für Bloom ein Package für die Hendon Mob Championship 2026.

«Es ist immer fantastisch, ein Pokerturnier zu gewinnen», sagte Bloom nach dem Sieg. «Vor zwei Jahren wurde ich hier Vierter, also ist es irgendwie schön, ein paar Schritte weiterzugehen. Der Preispool hat die Garantie weit übertroffen. Es ist eine ordentliche Auszahlung und es gibt nichts zu beklagen.»

Die Ergebnisse: 

PlatzSpielerLandPreisgeld (ZAR)Preisgeld (CHF)
1Sean BloomSüdafrika350’000 ZAR16’450 CHF
2Alvin PillaySüdafrika305’000 ZAR14’335 CHF
3Marko NortjeSüdafrika285’000 ZAR13’395 CHF
4Kevin BoyerFrankreich167’000 ZAR7’849 CHF
5Prenesh NaidooSüdafrika123’000 ZAR5’781 CHF
6Dylan BarnardSüdafrika94’000 ZAR4’418 CHF
7Jason De VilliersSüdafrika78’000 ZAR3’666 CHF
8Kinesh PatherSüdafrika62’000 ZAR2’914 CHF
9Sachin NaidooSüdafrika48’000 ZAR2’256 CHF

Reisepläne erfordern Zustimmung

Mit dem Sieg und dem 2026er Package hat Bloom neue Reisepläne im Kopf. Allerdings könnte die Umsetzung eine Hürde haben: Zu Hause wartet ein Neugeborenes, und die Partnerin muss den internationalen Poker-Trips wohl erst zustimmen. Für den Moment genießt Bloom aber den Erfolg.

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Yannick Schroth

Yannick ist Weltenbummler und Pokerfan – zwei Dinge, die sich für ihn perfekt ergänzen. Während seines Studiums machte er sich mit dem Schreiben selbständig und nutzt seither die Freiheit, von überall aus zu arbeiten. Ob in Europa, Asien oder Amerika: Poker ist die Konstante auf seinen Reisen. Seit drei Jahren schreibt er für verschiedene Publikationen über Texas Hold’em und andere Varianten. Sein Schwerpunkt liegt darauf, Strategien, Turnierberichte und aktuelle Trends verständlich und spannend aufzubereiten – damit seine Leser die Pokerwelt genauso lebendig erleben wie er selbst.

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