
- Trump profitiert mit 115 Millionen: Bally’s plant 2,3-Mrd.-Casino auf Ex-Trump-Golfplatz in Bronx. Trump Organization erhält 115 Mio. Dollar.
- 10 Milliarden Dollar Investment: Hard Rock, Resorts World und Bally’s versprechen 7 Mrd. Dollar Steuereinnahmen bis 2036.
- Extreme Steuersätze akzeptiert: Resorts World zahlt 56 % auf Slots (vs. 6,75 % in Nevada).
Nach mehr als einem Jahrzehnt Wartezeit hat das New York State Gaming Facility Location Board am Montag drei Casino-Projekte zur Lizenzierung empfohlen: Bally’s Bronx, Hard Rock Metropolitan Park und Resorts World New York City. Die Vergabe könnte dem Staat über 1,5 Milliarden Dollar an Lizenzgebühren einbringen und beschert der Trump Organization einen unverhofften Geldsegen von 115 Millionen Dollar.
Drei Bewerber, drei Empfehlungen
Von ursprünglich acht Bewerbungen im Juni 2025 schafften es vier ins Finale. Als MGM sein Yonkers-Projekt im Oktober zurückzog, blieben genau drei Kandidaten für drei Lizenzen übrig.
Die drei empfohlenen Projekte versprechen zusammen Investitionen von über 10 Milliarden Dollar, Zehntausende Arbeitsplätze und massive Steuereinnahmen für die Metropolitan Transit Authority, öffentliche Schulen und lokale Regierungen.
Bally’s Bronx: Trumps unerwarteter Coup
Das pikanteste Detail: Bally’s plant sein 2,3-Milliarden-Dollar-Casino auf dem ehemaligen Trump-Golfplatz Ferry Point in der Bronx. 2023 übertrug die Trump Organization Bally’s die Nutzungsrechte für 60 Millionen Dollar, mit einer Klausel, die weitere 115 Millionen Dollar vorsieht, sollte Bally’s eine Casino-Lizenz erhalten. Mit der Empfehlung des Boards wird diese Zahlung nun fällig. Der US-Präsident profitiert somit direkt von einer staatlichen Lizenzentscheidung.
Das Casino soll Mitte 2030 eröffnen und 3’500 Spielautomaten, 210 Tischspiele sowie 40 Poker-Tische bieten. Dazu kommen ein Hotel mit 507 Zimmern, ein von Jack Nicklaus entworfener Golfplatz und fast 3’800 Arbeitsplätze.
Hard Rock Metropolitan Park: Cohens Milliardenprojekt
Hedgefonds-Mogul Steve Cohen hat sich mit Hard Rock International für ein 5,3-Milliarden-Dollar-Projekt neben dem Citi Field in Queens zusammengetan. Das Vorhaben würde das Gebiet um den Mets-Ballpark in ein Resort-Ziel mit 5’000 Spielautomaten, 375 Tischspielen und zwei Hotel-Türmen mit 1’000 Zimmern verwandeln.
Cohen hat Millionen in lokale Wohltätigkeitsorganisationen investiert und sich für bezahlbaren Wohnraum eingesetzt, was ihm den Spitznamen «Uncle Steve» einbrachte. Seine Community-Bemühungen waren entscheidend im Wettbewerb um die Lizenz.
Resorts World: Schnelligkeit als Trumpf
Resorts World setzt auf einen anderen Ansatz. Die Betreiber wollen ihr bestehendes Video-Lottery-Terminal am Aqueduct Racetrack in ein vollwertiges Casino umwandeln. Da Glücksspiel bereits vor Ort stattfindet, könnte der Betrieb innerhalb weniger Monate hochgefahren werden. Die umgebaute Facility soll bereits im März 2026 eröffnen, der vollständige Ausbau bis 2031 abgeschlossen sein.
Genting, Resorts Worlds malaysische Muttergesellschaft, versüsste ihr Angebot mit einer Vorauszahlung von 600 Millionen Dollar.
Kontroverse um fehlende Transparenz
Das Board äusserte jedoch Bedenken über Resorts Worlds mangelnde Transparenz. Das Unternehmen versäumte es, mehrere Disziplinarverfahren der letzten fünf Jahre offenzulegen, darunter Verstösse gegen Geldwäsche-Vorschriften in Las Vegas. 2023 hatte Resorts World Las Vegas eine Busse von 10,5 Millionen Dollar akzeptiert, weil illegalen Buchmachern das Spielen erlaubt wurde.
Das Board bezeichnete diese mangelnde Transparenz als besorgniserregend und empfahl der Gaming Commission, dies bei der Lizenzvergabe zu berücksichtigen.
Extreme Steuersätze für New York
Alle drei Unternehmen haben sich bereit erklärt, deutlich höhere Steuern zu zahlen als in Nevada, wo die maximale Gaming-Steuer bei 6,75 Prozent liegt. Resorts World schlug 56 Prozent auf Spielautomaten und 30 Prozent auf Tischspiele vor, Bally’s 30 und 10 Prozent, Hard Rock 25 und 10 Prozent.
Das Board prognostiziert, dass die Steuern bis 2036 etwa 1 Milliarde Dollar jährlich erreichen werden, insgesamt also 7 Milliarden Dollar von 2027 bis 2036, plus 1,5 Milliarden an Lizenzgebühren.
Die State Gaming Commission muss die Lizenzen bis zum 31. Dezember 2025 ratifizieren. Gouverneurin Kathy Hochul betonte: «Die drei heute genehmigten Projekte versprechen, Milliarden für die Stadt zu erschliessen. Es ist entscheidend, dass sie diese Versprechen einhalten.»







