Der Hochgepokert.com Aufsatzwettbewerb – Heute analysiert Dennis Hame die Krise!

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Die Redaktion bedankt sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Der 1. Hochgepokert.com Aufsatzwettbewerb war ein voller Erfolg. In den kommenden Tagen werden wir fünf Texte veröffentlichen. Der spannendste und interessanteste Artikel wird dann von Hochgepokert.com prämiert. Selbstverständlich wird die Jury auch Leserreaktionen und Kommentare bei der Bewertung berücksichtigen – Viel Vergnügen bei der Lektüre.

Poker existiert seit mehreren Jahrhunderten, die ersten Vorläufer des Spiels gab es schon vor über 1000 Jahren bei den Chinesen.In Deutschland wurde das Spiel unter dem Namen Pochen (prahlen) erstmals 1829 zitiert.Die Franzosen sollen dieses Spiel dann adaptiert haben und nannten es fortan Poque. Schließlich gelangte das Spiel mit Hilfe von französischen Siedlern in die USA. Dort wurde es unter dem Namen „Poker“ sehr schnell, sehr beliebt. Das ist es bis heute, denn im „Land of the free and home of the brave“ spielt es in der Freizeitgestaltung so auch im berfulichen Alltag der Menschen ein gewichtige Rolle.

Wer träumte noch nicht von exorbitantem Reichtum und Anerkennung ? Eben dieser Traum bescherte der Pokerindustrie in den letzten Jahren einen gewaltigen Boom (ja dieser ist nach wie vor spürbar). So tummelten sich nach und nach immer mehr Onlineplattformern auf dem Pokermarkt, um etwas vom Kuchen mit Sahne abzubekommen., denn  letztendlich geht es dabei um Geld, um viel Geld ! Nicht nur die Einlagen der Spieler bieten den Onlineplattformen einen gewaltigen Anlagezins, sondern auch die beachtlichen Rakes führen zu enormen Gewinnen. Minütlich werden dabei tausende von Händen an abertausenden von Tischen gespielt und abgerechnet.Immer intensiver werben die Onlineanbieter mit immer exotischer werdenden TV-Formaten um die Gunst neuer Spieler. Es wird sich mit Offline-Casinos verbündet, hochwertig anmutende Giveaways werden verteilt, Freerolls bei denen es um Millionen oder teure Sachpreise geht werden angeboten. Niemals zuvor war es so einfach wie heute ein Pokerprofi zu werden, so die Werbung.

UND DAS ALLES NATÜRLICH VÖLLIG KOSTENLOS !

Wer es halt doch nicht gleich schafft, kann sich ja eine Bankroll im Echtgeldspiel aufbauen… (á la „Wir haben natürlich auch dafür eine Lösung“). Durch den Glückspielstaatsvertrag wurde jedoch in Deutschland die Bewerbung für Echtgeldglücksspiele untersagt. Aber auch hierfür fanden die Anbieter mehrere uns allen bekannte Lösungen. (TV Spots enthielten künftig den Slogan „kostenlos“ und die Online-Software wurde entsprechend auf Spielgeld ausgelegt. Ganze Webauftritte wurden neu hergestellt und auf kostenloses Spielvergnügen geprägt.) Doch der pfiffige Pokerstar von Morgen nutzt Suchmaschinen und wird mit immer höheren Ersteinzahlungsboni vor die Wahl Spielgeld oder Echtgeld gestellt. Und wer erinnert sich schon genau an den wortlaut der Werbung  –war das jetzt eine .de, .net, .com oder doch eine co.uk adresse -, wenn er nach einer Pokersoftware googelt?

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Auch innerhalb der USA ist das Onlinespiel seit Jahren gesetzlich untersagt, doch es fanden sich auch hier Mittel und Wege diese Gesetze geschickt zu umgehen und eine Art Grauzone zu schaffen. So meinte man jedenfalls. Wir alle erinnern uns an einen übereifrigen besessenen Staatsanwalt, welcher damals den Michael Jackson Prozess ins Rollen brachte…  – Ähnlich scheint es Momentan auch gewissen Onlienanbietern zu ergehen. Das überaus lächerliche an der ganzen Geschichte ist jedoch, dass es erst jetzt dazu kam.

Man mag nun darüber grübeln warum...Hat der Staatsanwalt zufällig eine Poker TV Übertargung gesehen und dabei entdeckt, dass es neuerdings auch Onlineanbieter gibt oder hatte er einfach nur schlechten Sex ?Offenbar war die Flamme aber schon etwas länger am Lodern, denn die Verantwortlichen der großen Anbieter vermieden es ja schon seit Längerem in die USA einzureisen. Auf jeden Fall scheint hier jemand völlig weltfremdes agiert zu haben, denn die Aktion betrifft nur die drei größten Onlineanbieter, Pokerstars, Full Tilt und das Cereus Netzwerk.

Nach dem Konfiszieren der Domains durch das FBI ging hingegen nur kurz ein Raunen durchs Publikum, die Anbieter machten zumindest im Rest der Welt so weiter wie zuvor, lediglich wurden im Laufe der Nacht die US-amerikanischen Spieler aus den Netztwerken genommen. Wenn es eine Statusmeldung für die übrigen Spieler gab, dann hatte diese meist nur den Inhalt „Ihre Einlagen sind sicher, machen Sie sich keine Sorgen und zahlen Sie bitte nicht aus“.

Diese Reaktion ist völlig verständlich. Denn wenn übermässig viele Spieler ihre Konten leerräumen, fehlt die nötige Finanzdecke um eine Krise zu überstehen. Diese dürfte ohnehin angekratzt sein, denn der US-amerikanische Markt stellte ja im Schnitt einen Umsatzanteil von 20-30% dar. Für mich ist hier ein Ende jedoch auch nach dem schwarzen Freitag nicht in Sicht. Denn dort wo es um Geld geht, wird sich IMMER eine Lösung finden, so wie auch in den vergangenen Jahren. Deutschland und der Rest der Welt scheint sowieso recht unbeeindruckt von der Krise. Streng nach dem Motto „Das wird schon wieder“, „Ist mir doch egal“ oder „Ach das war verboten, na und ?“.

Zwar räumten auch ein paar deutsche Spieler ihre Konten leer, jedoch ist der Ansturm auf die Sunday Majors und auch die sonstigen Guaranteed Turniere, auch wenn die garantierten Summen leicht herabgesetzt wurden, ungebremst. Denn so mancher hinterliess beim Leerräumen doch noch den ein oder anderen Dollar auf seinem Account, denn man weiss ja nicht was noch folgt. Interessant wird insbesondere sein, wie mit den Geldeinlagen der betroffenen US-Spieler verfahren wird. Strenggenommen handelt es sich schließlich um Teilnahme an illegalem Glückspiel.Auch dürfte interessant sein, wie die Verantwortlich versuchen werden ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen und ob dies überhaupt nötig sein wird.

Auch der politische Druck auf die US-Justiz, wird in den kommenden Wochen eine gewaltige Rolle spielen, denn die Pokerspieler wollen dass Gleiche nicht in ein paar Tagen erneut erleben, wenn sie auf andere Anbieter ausgewichen sind. Der deutsche Gesetzgeber sollte jetzt hellhörig werden und schnell und schlau reagieren.

Schließlich kann sich dieser bei einer Liberalisierung des Glücksspielmarktes nun Steuereinnahmen in Millionenhöhe sichern und damit auch deutliche Zeichen in die richtige Richtung setzen. Das Onlinepokerspiel ist von dieser Welt nicht mehr wegdiskutierbar, wo auch immerkünftige Server stehen mögen. Wir alle Wissen, dass es dem Gesetzgeber auch in Wirklichkeit nicht um die Bekämpfung und Kontrolle von Spielsucht gehen kann, da der Staat zum einen selbst Spielbanken und Lotterien betreibt und nebenher die privaten Daddelhallen, welche auch Millionengewinne verzeichnen gewähren lässt. Die Begrenzung von Einsätzen und Gewinnen ist zudem nur Augenwischerei, wenn es einem Spieler nach wie vor möglich ist mehrere Spielautomaten gleichzeitig zu füttern.

Also warum nicht weitere private Anbieter legalisieren ? Sonst kommen uns andere zuvor !n Poker steht jetzt nicht nahe vor dem Ende sondern vor der Wende !

Dennis Hame





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