Kann Poker Weltkulturgüter retten?

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Da kämpfen die Pokerspieler in der ganzen Welt mit zweifelhaftem Erfolg, um die Anerkennung im Mainstream und dann behauptet eine Archäologin im Dienste des US-Militärs, dass das Spiel gar Stätten des Weltkulturerbes retten kann. Und Laurie Rush kann diese seltsam anmutende These offenbar sogar beweisen.

Poker macht süchtig, es zerstört soziale Strukturen und ist auch ansonsten völlig nutzlos. Wer das unterschreiben will, dürfte von der These der Amerikanerin Laurie Rush leicht irritiert sein. Die besagt nämlich, dass Poker nicht nur bilden kann, sondern sogar in der Lage ist archäologische Stätten zu retten.

Laut einem Bericht von Spiegel-Online trat Dr. Rush den Beweis kürzlich auf einer Konferenz der Gesellschaft für Forschung über Kunstverbrechen im italienischen Amelia an. Völlig schockiert sei sie gewesen, als 2003 US-Truppen ihr Lager in der antiken Stadt Babylon aufschlugen und dabei wertvolle, 2500 Jahre alte Kulturgüter durch Unachtsamkeit zerstörten. „Es war dringend nötig“, so die Archäologin im Dienste des US-Militärs „sich etwas auszudenken, wie man den Soldaten die Archäologie näher bringen konnte.“

In Kooperation mit der Colorado State University entwickelte Rush drei verschiedene Kartendecks. Statt Bube, Dame oder König prangten auf den Karten Bilder antiker Kulturgüter: Statuen, Tontafeln und Mauerwerk, versehen mit kurzen Erklärungen. Die Decks wurden von der amerikanischen Nationalgarde in einer Auflage von 165.000 Stück an Soldaten auf Auslandsmission verteilt. Dabei wurde immer genau darauf geachtet, wohin der jeweilige Soldat ging, um ihm die richtigen Motive mit auf den Weg zu geben.

Laurie Rush setzte mit ihrer Idee auf die Kraft der liebsten Freizeitbeschäftigung der US-Soldaten: Poker. Und tatsächlich, es funktionierte. Nach und nach lernten die Soldaten, antike Schätze der fremden Kulturen und deren Bedeutung kennen. Als Beweis führte Dr. Laurie Rush einige Briefwechsel ins Feld, darunter auch die E-Mail eines Soldaten aus einem kleinen Basiscamp östlich von Bagdad. Darin schreibt er: „Dr. Rush, ich glaube, wir sind hier auf archäologischem Gelände und graben, wo wir nicht graben sollten.“

Die Meldung führte schon kurz darauf zu einer umfassenden Absperrung des Areals. „Die Faszination für das durch die Pokerkarten Gelernte“, so Laurie Rush „geht nun so weit, dass einige Soldaten nach ihrem Dienst sogar Archäologie studieren wollen.“ 

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