Ein Streamer, ein Land, ein Bann

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Zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft beim Thema Digitalisierung nicht nur in Deutschland eine große Lücke, was zu einem nicht unerheblichen Teil auch daran liegt, dass viele Politiker der rasanten Entwicklung einfach nicht folgen können. Wer erinnert sich nicht an den legendären Satz von Angela Merkel im Jahr 2013: „Das Internet ist für uns alle Neuland.“

Aber wie gesagt, nicht nur in Deutschland laufen wir der Entwicklung meilenweit hinterher. Ein unfassbares Beispiel, wie schwer sich Regierungen mit Regulierungen und Gesetzen für die Onlinewelt tun, lieferte jetzt die Slowakei.

Dort sorgte nämlich ein einziger Streamer dafür, dass Twitch im gesamten Land gesperrt werden soll.

Der Streamer „dDandis“ unterhält seine Followerschaft in der Regel mit Counter Strike oder PUBG, spielt aber auch immer mal wieder Online-Poker. Und das wurde ihm und allen Twitch-Usern in der Slowakei jetzt zum Verhängnis.

Die Glücksspielaufsicht der Slowakei nahm dies zum Anlass die Internetanbieter per Verordnung dazu zu verpflichten, den Twitch-Kanal von „dDandis“ zu sperren. Bisher reagierte zwar nur Anbieter O2, aber dort war man offenbar nicht in der Lage nur einen Kanal zu blockieren, sodass die komplette Twitch-Seite gesperrt wurde. Und es wird damit gerechnet, dass weitere Anbieter diesem Beispiel folgen.

Der sogenannte Bannhammer hat ja schon zahlreiche große Streamer bei Twitch getroffen. Dass die Plattform, die den Bannhammer oft kaum nachvollziehbar schwingt, jetzt selbst einen heftigen Treffer kassiert, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

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