Die Pokerwelt schreibt täglich Geschichten die eigentlich zu gut oder zu schlecht sind um wahr zu sein. Online geschieht dies noch schneller und die Ausmaße sind auch viel größer. PokerBounty hat in seinem jüngsten Video 5 unglaubliche Geschichten aus den letzten Jahrzehnten veröffentlicht, die von kleinsten Microstakes zu den höchsten Nosebleeds führen, von Kanada, über Russland bis nach Ostwestfalen!
Pokergeschichte #1: „OtB_RedBaron“
Challenges sind gut um die Motivation im Grind aufrecht zu erhalten, und oft auch dazu geeignet ein großes Publikum zu unterhalten und mitsweaten zu lassen. Eine der ambitioniertesten Challenges war die vom Belgier Jonas „OtB_RedBaron“ Mals, der sich, bereits auf den High Stakes angekommen, im April 2012 zum Ziel gesetzt hatte in 100.000 Händen auf NL500 ZOOM nach 20 Tagen einen EV von 6/100 BB zu haben. Eine Marke, die selbst die besten Spieler auf diesem Level nicht erreichten und die Topwerte eher bei einem Erwartungswert von 4,5/100 BB lagen.
Seht selbst wie die Challenge für den Online-Überflieger weiterging, der u.a. auch 2 WCOOP Titel in seiner Pokerlaufbahn gewinnen konnte, und zu einer festen Größe an den High Stakes Tischen wurde.
Pokergeschichte #2: Phil Galfond vs VeniVidi93
Phil „OMHClayAiken“ Galfond hatte sich als (Online) High Stakes Spieler lange einen Namen gemacht, ehe er mit seinem eigenen Pokerraum „Run It Once Poker“ an den Start ging. In einer Mischung aus der Suche nach Motivation und dem Wunsch seinen Online Pokerroom zu promoten, rief er die Galfond Challenge aus. Hier bot er allen, die es mit ihm aufnahmen eine 2:1 Bet an, in der er eine SideBet verdoppelte, sollte er nach einer festgelegten Anzahl von Händen im PLO oder NLH hinten liegen.
Eine der ersten Challenges war die gegen den niederländischen PLO-Überflieger „VeniVidi93“, die ganz anders startete als von Galfond erhofft. Bei Blinds €100/€200 sollten 25.000 Hände gespielt werden. Neben dem Gewinn an den Tischen sollte der Challenge Sieger €100.000 im Fall von Galfond oder €200.000 im Falle von „VeniVidi93“ bekommen.
Doch nach circa der Hälfte aller gespielten Hände lag Galfond mit über €900.000 hinten und „VeniVidi93“ sah wie der sichere Sieger aus, was sich auch bis wenige Hände vor Ende der Challenge nicht ändern sollte.
Aber seht selbst…
Pokergeschichte #3: „maratik“
From Zero to Hero ist ein typischer Pokerbegriff – selten hat er so gut zugetroffen wie im Falle des russichen Taxifahrers Marat Sharafutdinbov. Der Russe grindete auf PokerStars die Microstakes. Die höchsten Turnier-Buy-Ins, die er spielte lagen bei $2 oder $4. Meistens bustete er jedoch, nicht zuletzt aufgrund seiner schlechten Internet Connection.
Doch dann erwischte ihn ein Heater, der ihn von einem 40 FPP Satellite über 5 nachfolgende Satellites zum Gewinn eines $5.200 WCOOP Main Event Tickets brachte. Da er noch nie annähernd so hoch gespielt hatte versuchte er Anteile an sich zu verkaufen, 35% à $52 konnte er im Umfeld des Main Events verkaufen.
Dass das eine gute Investition war zeigte sich im Laufe des Turniers, in dem er es sogar an den Final Table schaffte. Hier sollten die letzten Sechs über einen Deal beraten, was aufgrund der Sprachbarriere für Marat „maratik“ Sharafutdinbov äußerst schwierig war. Hier entstand auch sein legendärer unterschiedlich interpretierbarer Chateintrag „I wont Million„!
Wie der Weg zum Taxifahrer zum Millionär verlief, und was aus seiner Pokerkarriere wurde, seht ihr im Video.
Pokergeschichte #4: „IHateJuice“ / „Kagome Kagome“
In Deutschland am besten bekannt dürfte die Poker Story von „IHateJuice“ bzw. später „Kagome Kagome“ sein. Das beschauliche Ostwestfalen war auf einmal das Epizentrum der High Stakes Welt. Das Online-Phänomen mit dem provokanten Nickname „IHateJuice“ hatte im Heads-Up Fixed Limit Hold’em eine profitable Nische für sich entdeckt und saß im Frühling 2010 auf einmal mit Patrik Antonius, „durrrr“ und Phil Ivey auf den höchsten Limits der Online-Pokerwelt. Bis zu $2.000/$4.000 Blinds spielte der Ostwestfale, bis ihm auf nahezu jedem Limit die Gegner ausgingen.
Legendär war sein Chat mit Phil Ivey, ob der ihm helfen könnte einen noch höheren Tisch mit $3.000/$6.000 Blinds einrichten zu lassen. Dazu kam es und zudem war es der erste Tisch auf FullTilt Poker, der den Namen eines Spielers trug, in diesem Falle „IHateJuice“.
Nachdem sich immer mehr Menschen bei FullTilt über den Nickname beschwerten, war der Deutsche dazu angehalten ihn zu ändern. Sein neues Pseudonym wurde „Kagome Kagome“ unter dem er weiterhin, falls er Action erhielt, auf den FL Hold’em und Limit 2-7 Triple Draw Nosebleed Tischen unterwegs war. Die Swings die der Ostwestfale gegenüber veschiedenen Spielern und auch auf verschiedenen Plattformen durchlebte waren enorm und höchstens mit denen von „Isildur1“ zu vergleichen, gegen den der Deutsche ebenfalls antrat.
Eine Zusammenfassung der Higfh Stakes Karriere von „IHateJuice“ und seinen Aliases bis zum Zeitpunkt seines Verschwindens 2018 seht ihr im Video.
Pokergeschichte #5: „XBLINK“ / „XWINK“
Ein 20-jähriger Kanadier, der auf UltimateBet unter dem Pseudonym „XBLINK“ über 20-mal seinen Account mit jeweils $500 aufgeladen hatte, war wieder einmal $11 davor „busto“ zu gehen. Seine somitkomplette Bankroll investierte er in ein $11 Tournament, das er für $750 gewann. Damit grindete er sich innerhalb eines Tages auf $4.000 und 5/10 Omaha hoch. Dort wuchs seine Bankroll auf $16k, womit er zu 10/20 Omaha wechselte. Hier hatte er Swings zwischen $20k und $60k bevor er zu 25/50 PLO aufstieg und die $100k-Marke überschritt.
Am fünften Tag nach seinem unerwarteten Turniererfolg wechselte er auf 50/100 PLO, dann über 100/200 PLO zu den Nosebleed 200/400 PLO Tischen … und der Rest ist Geschichte.
Die Geschichte des 2010er UltimateBet-Überfliegers „XBLINK“ … und auch die Fortsetzung 2011 als „XWINK“ auf Full Tilt Poker findet ihr ebenfalls im PokerBounty Video: